Dienstag, 13. Oktober 2020

Das Asperger-Syndrom – eine Autismus-Spektrum-Störung

Beim Asperger-Syndrom handelt es sich um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die durch ein charakteristisches Muster von sozialen, kommunikativen und stereotypen, repetitiven Verhaltensweisen gekennzeichnet ist.

Methoden
Übersichtsartikel zur Diagnostik, Ätiologie und Therapie des Asperger-Syndroms auf der Basis der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie und einer selektiven Literaturaufarbeitung der Autoren.

Ergebnisse
Die Störung besteht von Kindheit an und persistiert bis ins hohe Erwachsenenalter. Trotz der unzweifelhaften biologischen Pathogenese, fehlt bislang ein schlüssiges Modell zur Ätiologie und Genese. Die bislang vorliegenden Ergebnisse sprechen jedoch für die Beteiligung genetischer Faktoren, von Hirnschädigungen und -funktionsstörungen, assoziierten körperlichen Erkrankungen, biochemischen Anomalien, neuropsychologischen Defiziten sowie von der Wechselwirkung dieser Faktoren. Für verhaltenstherapeutische Interventionen liegen bereits einige Studien vor, die auf die Effektivität dieser Ansätze hinweisen.

Schlussfolgerungen
Eine ursächliche Behandlung des Asperger-Syndroms existiert nicht und es fehlen überprüfte Standards in der Behandlung.

Schlüsselwörter
Asperger-Syndrom, Autismus-Spektrumstörungen, autistische Psychopathie, Autismus

Tiefgreifende Entwicklungsstörungen beginnen in der frühen Kindheit und sind durch eine Verzögerung und Abweichung in der Entwicklung gekennzeichnet. Nach den beiden gängigen Klassifikationssystemen (ICD-10 und DSM-IV) sind für sie 3 Merkmale charakteristisch: qualitative Beeinträchtigungen in der gegenseitigen Interaktion, der Kommunikation und ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Diese qualitativen Beeinträchtigungen sind ein grundlegendes Funktionsmerkmal der Betroffenen und zeigen sich in allen Situationen – sie variieren jedoch im Ausprägungsgrad.
mehr:
- Das Asperger-Syndrom – eine Autismus-Spektrum-Störung (Remschmidt, Helmut; Kamp-Becker, Inge, cme Kompakt 2009 (2), aerzteblatt.de, 2/2009)
siehe auch:
Autismus & Asperger: ICD-Diagnosekriterien (Linus Müller, autismus-kultur.de, zuletzt bearbeitet am 02.06.2020)
- Diagnosekriterien Autismus-Spektrum-Störung im DSM-5 (Linus Müller, autismus-kultur.de, 28.06.2020)
- Autismus & Asperger: ICD-Diagnosekriterien (Linus Müller, autismus-kultur.de, zuletzt bearbeitet am 02.06.2020)
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Donnerstag, 8. Oktober 2020

Krishnamurti - What meditation is not

Krishnamurti - What meditation is not {5:37}

Krishnamurti Foundation Trust  
Am 08.10.2020 veröffentlicht 
Extract form an interview by Oliver Hunkin held at Brockwood Park, 1970.
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Krishnamurti - Do we look at anyone with fresh eyes?

Krishnamurti - Do we look at anyone with fresh eyes? {1:59}

Krishnamurti Foundation Trust  
Am 08.10.2020 veröffentlicht 
Extract form an interview by Oliver Hunkin held at Brockwood Park, 1970.
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Mittwoch, 9. September 2020

Zaun gegen Helikopter-Eltern I maintower

Zaun gegen Helikopter-Eltern I maintower {2:50}

hrfernsehen  
Am 09.09.2020 veröffentlicht 
Schule in Offenbach schirmt sich ab.

dazu paßt:
Johann König hatte eine gefährliche Kindheit | SWR Spätschicht {6:29}
SWR Spätschicht  
Am 23.02.2019 veröffentlicht 
Johann König kauft sich demnächst ein Boxspringbett. Diese Schlafgelegenheiten haben eine bequeme Einstiegshöhe und verschaffen Übersicht – genau wie ein handelsüblicher SUV. Und er braucht guten Schlaf um sich von seiner harten Kindheit zwischen Mon Chérie und Zigarettenholen für die Eltern zu erholen.

Mittwoch, 26. August 2020

Krishnamurti — On Loneliness

Krishnamurti — On Loneliness {5:05}

Krishnamurti Foundation Trust  
Am 26.08.2020 veröffentlicht 
Extract from public talk 4, Saanen 1984

Freitag, 7. August 2020

Equus – Die Geschichte von Pferd und Mensch


Arte-Mediathek
Verfügbar vom 05/08/2020 bis 04/09/2020

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Im Miozän veränderte sich das Klima grundlegend. Vor allem in Nordamerika wurde es trockener, die Wälder schrumpften, und offene Graslandschaften entstanden. Dies hatte einen bedeutsamen Trend in der Pferdeevolution zur Folge. Die Pferde passten sich nach und nach an die neuen Bedingungen einer Steppenlandschaft an. Sie wurden größer, um sich in der freien Landschaft schneller fortbewegen zu können, und entwickelten, weil sie ihre Ernährung allmählich von Laub auf Gras umstellten, vergrößerte Zahnkronen-Flächen, spätere Vertreter erhöhten auch die Zahnkronen. Allerdings waren die Zähne der Anchitherinae noch nicht so hochkronig wie die späterer Pferdevertreter.
Nach den oligozänen Formen (MesohippusMiohippus) lebten im Miozän spätere Gattungen der Anchitherinae in Nordamerika, die eine erste deutliche Zunahme der Körpergröße durchliefen, so erreichte Kalobahippus schon rund 400 kg. Die der Unterfamilie namengebende Gattung Anchitherium gelangte über die Bering-Brücke auch nach Eurasien. Damit war es die erste Gattung der Pferde, die diesen Kontinent nach dem Verschwinden der frühen Pferdeartigen im Eozän wieder besiedelte. Anchitherium war von China bis Spanien verbreitet, dennoch starb seine Linie nachkommenlos aus. Zu den Vorfahren der heutigen Pferde entwickelten sich andere, nordamerikanische Gattungen der Anchitherien wie Parahippus, das vor etwa 23 Millionen Jahren auftauchte. Das Tier besaß noch drei Zehen, hatte aber längere Zähne als seine Vorfahren. Aus ihm entwickelte sich vor 18 Millionen Jahren Merychippus, das bereits zur selben Unterfamilie (Equinae) wie heutige Pferde gerechnet wird. Dieses Pferd war etwa 1 Meter hoch, und der Gesichtsschädel ähnelte schon dem eines modernen Pferdes. Auch Merychippus besaß noch drei Zehen, doch stand das Tier schon völlig auf den Zehenspitzen. Die Zähne hatten hohe Furchen mit einer dicken Zahnschmelzschicht.
Aus Merychippus-ähnlichen Tieren entwickelte sich einerseits der Seitenzweig der Hipparionini, zu dem unter anderen Hipparion und Hippotherium gezählt werden, andererseits die Equini, zu denen die heutigen Arten gehören. Während Merychippus auf Nordamerika beschränkt war, wanderte Hipparion vor etwa 12 Millionen Jahren über die Beringlandbrücke nach Eurasien ein und ersetzte dort AnchitheriumHipparion erreichte als erste Pferdegattung auch den afrikanischen Kontinent.
Innerhalb der Equini, die sich währenddessen in Nordamerika weiterentwickelten, verschwanden langsam die seitlichen Zehen. Einer ihrer ältesten Vertreter war Pliohippus, der vor rund 15 Millionen Jahren in Nordamerika lebte. Es sah den modernen Pferden schon sehr ähnlich und war bereits einzehig.[9][21][Equidae, Miozän, Wikipedia, abgerufen am 07.08.2020]
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Coronazeiten – Carl Schmitt: »Das Normale beweist nichts, die Ausnahme beweist alles!



»Normal«- oder »Ausnahmezustand«

Soziologïnnen beobachten Kommunikationen, auch wenn sie ‚Gesellschaft‘, ‚Diskurse‘, ‚Strukturen‘, ‚Schichten‘, ‚Habitus‘, ‚Klassen‘, ‚Subkulturen‘ oder sonst etwas sagen. Viren beobachten sie jedenfalls nicht. Dies gilt erst recht für Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftlerïnnen. Wenn wir überhaupt etwas zu „Corona“, „Covid-19“ oder „SARS-CoV-2“ beitragen können, dann niemals zum Virus als Virus in seiner biologischen Realität, sondern ausschließlich zur Kommunikation über das Virus, also darüber, wie Informationen mitgeteilt werden und wie daran wiederum kommunikativ angeschlossen wird.

Es mag Biologen, Virologen, Biochemiker geben, die alles über das Virus wissen, wie es sich in welcher Umgebung verhalten wird, wo es gedeiht und wo es vergeht. Aber auch sie müssen dieses Wissen kommunizieren – und das findet nicht auf der Ebene der biologischen Autopoiesis des Virus statt, sondern in der Gesellschaft und ihren Regeln der Anschlussfähigkeit und Beachtung. Insofern ist die Corona-Kommunikation, vom ausgewiesenen Fachmann bis zum Laien, immer Kommunikation über das Virus – und damit abhängig von den Möglichkeiten und Rahmenbedingungen, die für soziale Systeme – oder meinetwegen auch: für Diskurse, für kommunikatives Handeln, für Sprache als System arbiträrer Zeichen – überhaupt gelten.

Die Corona-Kommunikation findet in der Gesellschaft statt, nicht außerhalb. Und auch diese Unterscheidungen von Referenzen – Gesellschaft/Umwelt; Kommunikation/Virus – finden sich nicht in der „Umwelt des Systems, sondern nur im System selbst“, um mit Niklas Luhmann zu formulieren, was im Grunde seit Ferdinand de Saussures Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft von 1916 als konsolidiert gelten darf: Die Differenzen diakritischer Zeichen, die wir für die Bezeichnung der Welt benutzen, kommen in der Welt so nicht vor.

Dies alles bestreitet nicht die Expertise der Experten. Es besagt aber wohl, dass auch die renommiertesten Virologïnnen und Epidemologïnnen das, was sie über das Virus, seine Ausbreitung, seine Wirkungen auf den menschlichen Körper und seine Bekämpfung wissen, in Worte kleiden oder mit Schaubildern illustrieren müssen, deren konkrete Form immer auch anders möglich, also kontingent ist, und deren Rezeption und Resonanz sie nicht selbst kontrollieren können.

Es kann immer so oder auch anderes formuliert werden, jenes Diagramm oder diese Metapher gewählt werden. Und es kann immer auch anders angeschlossen oder ‚verstanden‘ werden, je nachdem, wie Informationen auf Mitteilungen bezogen und in Geschichten (diachron) und Kontexte (synchron) eingebettet werden. Ob sich auf dieser Ebene der Auswahl und Kombination von Zeichen signifikante Muster ergeben, ist eine Frage, für die sich die Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften für zuständig halten dürfen. Auf dieser Ebene operiert dieses Essay.

mehr:
- Von der Grippe zur Seuche. Corona-Kommunikation (Niels Werber, Pop-Zeitschrift, 24.03.2020)
siehe auch:
Können Maschinen denken? (Post, 05.08.2018)
- Wie kommt der Geist in die Materie? (Post, 25.01.2018)
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Freitag, 31. Juli 2020

Die Geschichte der Chippendales – Männerstrip

Die Geschichte der Chippendales | Doku | ARTE {52:00}

Irgendwas mit ARTE und Kultur
Am 31.07.2020 veröffentlicht 
"Es war Disneyland für Frauen. Ein Ort, wo die Ladys machen konnten, was sie wollten", erinnert sich Candace Mayeron. Sie spielte lange Zeit eine wichtige Rolle im ersten Club der Welt, in dem Männer sich für Frauen auszogen: bei den Chippendales. Striptease "for ladies only". Der ehemalige Choreograph und Sänger der Chippendales in Las Vegas, Bryan Cheatham, sagt es auf seine Weise: "Worum geht es am Ende des Tages? Um Sex, jeder liebt Sex."
Doch was die wenigsten wissen: Hinter der glamourösen Fassade blieb über Jahre ein dunkles Kapitel verborgen. Ein brutaler Kriminalfall, den die Dokumentation beleuchtet. Denn die Geschichte der Chippendales ist durchdrungen von Machtspielen, vom Kampf zweier narzisstischer Männer und von Geldgier.
Dokumentation von Nicola Graef und Julia Zinke (D 2019, 52 Min)
► Auf Youtube verfügbar bis zum 25.08.2020
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The Chippendales, oder kurz Chipps, wurden 1979 in Los Angeles von Somen „Steve“ Banerjee und Bruce Nahin als Showtanz-Gruppe gegründet, die sich speziell der Unterhaltung von weiblichem Publikum widmet. Die Gründer Banerjee und Nahin waren im Besitz eines Nachtclubs mit dem Namen „Destiny II“. Nach mehreren Versuchen, diesen gewinnbringend zu führen, präsentierte Paul Snider den beiden Betreibern eine Striptease-Tanzshow, welche ausschließlich aus männlichen Mitgliedern bestand. Diese Idee wurde das Merkmal und zum Namen des Clubs. Er wurde von Nahin gewählt, da der Club Möbel im Chippendale-Stil hatte.[1]
Mit einer professionell choreografierten Show – einer Mischung aus Tanz, Gesang und Striptease – treten die jungen Männer der Chippendales weltweit auf. Ihr Markenzeichen sind weiße Kragen mit schwarzen Fliegen sowie weiße Manschetten an den Handgelenken. Eine Show dauert – plus einer Pause von etwa 20 Minuten– ca. anderthalb Stunden. Anschließend können sich die Zuschauerinnen mit ihren Favoriten fotografieren lassen.
Die Chippendales haben ihren Sitz in New York City und daneben Büros in anderen Ländern, so unter anderem in London. Mitte der Nuller Jahre gab es fünf Gruppen. Vier davon traten in den Vereinigten Staaten auf: an der Westküste, an der Ostküste, in Boston sowie in Las Vegas. Die fünfte Truppe tourte jedes Jahr in Europa und war 2005 auch in Südafrika.
[Chippendales, Wikipedia, abgerufen am 06.08.2020]
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siehe auch (😂):
- Unten Ohne – Exhibitionismus: Mein Leben ohne Slip (Jaqueline Horner, Berliner Zeitung, 24.07.2020) x

Freitag, 24. Juli 2020

Frank Zappa

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Frank Vincent Zappa (Audio-Datei / Hörbeispiel Anhören?/i) (* 21. Dezember 1940 in BaltimoreMaryland; † 4. Dezember 1993 in Laurel CanyonKalifornien) war ein amerikanischer Komponist und Musiker. Er veröffentlichte zu Lebzeiten 62 Musikalben. Zappa wurde in die Rock and Roll Hall of Fame[1] aufgenommen und erhielt zwei Grammy Awards.
Wirken 
Zappa hat die Rockmusik erheblich beeinflusst, sowohl durch seine von Stilanleihen und rhythmischer Vielfalt geprägten Kompositionen als auch durch seine Texte. Diese nahmen Bezug auf Popkultur und Zeitgeschehen und waren oft satirisch oder auch dadaistisch-absurd geprägt. Zappa betätigte sich auch als Musikproduzent und Filmregisseur und komponierte orchestrale Stücke. Sein Hauptinstrument war die E-Gitarre, er war aber auch oft als Sänger zu hören und spielte Schlagzeug, E-Bass und Keyboards. Charakteristisch für Zappa waren seine mitunter in größeren dramaturgischen Zusammenhängen gestalteten Bühnenshows, seine (Musik-)Filme, die als Vorbild für die Bildästhetik des Musikfernsehens gesehen werden können, sowie sein Wirken als autarker Musikproduzent, der alle Schritte der Produktentstehung steuerte und beeinflusste.[2]
[Frank Zappa, Wikipedia, abgerufen am 06.08.2020]
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Zapped – Frank Zappa | Doku | ARTE {1:00:30}

Irgendwas mit ARTE und Kultur
Am 24.07.2020 veröffentlicht 
Als Frank Zappa am 4. Dezember 1993 in Los Angeles im Alter von 52 Jahren starb, verlor die Welt einen ihrer kreativsten und provokantesten Künstler. Der amerikanische Sänger und Gitarrist, der wegen seiner ungestümen Äußerungen bisweilen von der Plattenindustrie und bestimmten Radiosendern zensiert und boykottiert wurde, gehört zu den unangepassten Persönlichkeiten der modernen Musikgeschichte.
Zu Beginn seiner Karriere war er selbst der kalifornischen Gegenkultur der Hippies zu unberechenbar und unbequem. Schon für seine erste Band The Mothers of Invention schrieb er radikal gesellschaftskritische Songs. Zwischen 1966 und 1993 veröffentlichte Zappa solo und mit den Mothers of Invention rund 60 Alben, darunter das Debütalbum „Freak Out!“. Zappa galt als Enfant terrible und als satirisches Mastermind der Musikszene, aber auch als genialer Autodidakt und versierter Geschäftsmann, der sein eigenes Label gründete und sich so ein Vermögen aufbaute. Seine bissigen Kommentare zu Politik, Religion, Plattenindustrie und Jugendkultur nahmen die musikalische und soziopolitische Realität jener Zeit klug in den Blick.
Dokumentarfilm von Thorsten Schütte (F 2013, 61 Min)
► Auf Youtube verfügbar bis zum 19.04.2025
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Mittwoch, 17. Juni 2020

Mein Kopf gehört nicht mehr mir: Der instinktgetriebene, intuitive Move

re:publica 2017 – Miriam Meckel: Mein Kopf gehört nicht mehr mir - Brainhacking & Selbstoptimierung {25:37}

re:publica
Am 15.05.2017 veröffentlicht 
Die Zukunft gehört denen, die ihre Hirnleistung mit Medizin und Technik boosten. Welcome to the world of selfcraft … Miriam Meckel
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mein Kommentar:



Um die Leistung des Hirns zu »boosten«,wäre es möglicherweise nützlich darauf zu achten,
daß erstmal was Substantielles im Hirn drin ist…


Dienstag, 16. Juni 2020

Die Welt, in der der Mensch sich bewegt, ist immer auch eine Fiktion


Interview Die Welt, in der der Mensch sich bewegt, ist immer auch eine Fiktion, sagt der Philosoph Markus Gabriel
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Das Homeoffice ist für einen Philosophen vermutlich vertrautes Arbeitsterrain. Ich sprach am Telefon mit Markus Gabriel. Auch ohne virtuelle Anschauung per Videochat ließen die Verweise ahnen, dass sich der Philosoph in seinem Arbeitszimmer zu Hause aufhielt. Beglaubigt wurde das auch dadurch, dass Gabriels Nachwuchs sich kurz vor Ende des Gesprächs bemerkbar machte und anstelle von „Fiktionen“ den konkreten Familien-Alltag einforderte. Warum es „die Welt“ dennoch nicht gibt, erklärt Gabriel in einem Buch, das kürzlich bei Suhrkamp erschien.
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der Freitag: Herr Gabriel, in Ihrem neuen Buch wollen Sie nichts Geringeres, als eine neue Erkenntnistheorie zu formulieren. Dabei spielen Begriffe wie „Fiktion“ und „Imaginäres“ eine wichtige Rolle. Ist das angesichts von Fake News und Verschwörungstheorien, die momentan überall wie Pilze aus dem Boden schießen, nicht ein riskantes Unterfangen? 

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Markus Gabriel: Der Hauptgedanke des Buchs besagt, dass unser mentales Leben als freie geistige Lebewesen immer Elemente von Schein aufweist, also Elemente wie Ideologie, Propaganda, ästhetische Erfahrung und so weiter. Es gibt zwar in der philosophischen Tradition vor allem Wahrheitstheorien, aber es gibt bisher kaum Täuschungstheorien. Und deswegen greift das Buch jetzt dieses Thema auf. Die hochaktuellen, brandgefährlichen Fake News und Verschwörungstheorien sind zwar das Ergebnis der modernen sozialen Medien. Doch letztlich stehen wir nicht vor der Wahl zwischen begründeten Expertenmeinungen einerseits und Fake News andererseits. Denn all diese Modellierungen unserer Situation haben immer auch fiktive Anteile. Es gibt keinen Wissensanspruch von freien geistigen Lebewesen bezüglich ihrer eigenen Situation, der vollständig frei von Schein wäre.
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Was wir wissen, beruht zum Teil auf Fiktionen. Ein atemberaubender Gedanke. Was sind überhaupt Fiktionen? 

Fiktionen sind Bilder unserer Lage, die über das hinausgehen, was uns unmittelbar sinnlich präsent ist. Ich kann eine Liste machen, wie mein Laptop aussieht oder wie sich Ihre Stimme anhört und so weiter. Das ist das unmittelbar Gegebene. Sobald ich mir vorzustellen versuche, wie das Zimmer aussieht, in dem Sie sitzen, oder meine Erwartung dessen, was Sie von mir hören wollen – alles das gehört in den Bereich der Fiktionen.

Und wozu brauchen wir solche Fiktionen? Ohne Fiktionen können wir keine Elemente in den Szenen identifizieren, in denen wir uns befinden. Die Situationen, in denen wir uns befinden, sind immer tief geprägt von Fiktivem. Hätten wir keine Fiktionen, gäbe es überhaupt gar kein sinnvolles Leben, sondern nur zusammenhanglose Erlebnis-Fragmente.

Neben dem negativen Bereich der Fake News denken die meisten bei Fiktionen vor allem an Romane oder Kunst. Als die Menschen erstmals einen Löwen an die Wand malten, anstatt ihn nur zu jagen, begann mit dieser Repräsentation ihrer selbst eigentlich die Menschheitsgeschichte. Das ist der Ursprung des freien Willens. Der Hauptort der Selbstverständigung des Menschen als Mensch und eben nicht bloß als tierische Lebensform geschieht im Kunstwerk. Wir sind in dem Sinne fundamental kulturelle Lebewesen, weil wir überhaupt erst im Spiegel von Kunstwerken zum Menschen werden.
mehr:
- „Wir täuschen uns“ (Hans-Christoph Zimmermann, Freitag, 13.06.2020)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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Sonntag, 14. Juni 2020

"Unsere heutige Gesellschaftsform produziert sehr viele Störungen"



Der Psychologieprofessor und Bestsellerautor Paul Verhaeghe erklärt, dass Umwelt, psychische und körperliche Gesundheit stärker zusammenhängen, als wir das bisher dachten

Paul Verhaeghe ist Professor für Psychodiagnostik an der Universität Gent in Belgien. Im ersten Teil des Gespräches ging es darum, wie Psychologie und Psychiatrie auf soziale Anpassung abzielen. Jetzt fahren wir mit dem Nutzen pharmakologischer Behandlungen fort.

▶︎ Sie sprachen gerade Freuds neurologischen Hintergrund an und erwähnen selbst immer wieder, dass wir (auch) Körperwesen sind. Was halten Sie denn dann von psychopharmakologischen Behandlungen, die ja direkt auf den Körper einwirken? 


Paul Verhaeghe: Körper und Geist – das sind für mich keine getrennten Welten. Mit einem Dualismus wie bei Platon oder Descartes kann ich nicht viel anfangen. Wir sind eine Ganzheit. Wahrscheinlich renne ich mit meiner Aussage offene Türen ein, dass der wichtigste Ansatz bei der Behandlung psychischer Störungen das biopsychosoziale Modell ist. Mit diesen drei Aspekten – Körper, Psyche und Umwelt – müssen wir arbeiten.

Wir sehen aber heute in der Psychiatrie – auch durch den Einfluss der pharmazeutischen Industrie –, dass vor allem biologisch auf den Menschen geschaut wird. Und das Biologische wird dann wiederum auf das Pharmakologische reduziert. Dabei ist "biologisch" eigentlich nicht ganz treffend, denn die Biologie ist auch eine ökologische, also eine Umweltwissenschaft, während der pharmakologische Ansatz den Menschen auf Moleküle reduziert. Natürlich wirken solche Mittel irgendwie. Die Erfolgsgeschichten, die darüber erzählt werden, dass damit nämlich alle Probleme gelöst werden, stimmen aber nicht. Dazu kommen noch zahlreiche Nebenwirkungen.

Um etwas konkreter zu werden: Wenn sich jemand in einem akuten psychotischen Zustand befindet (also z.B. unter starken Wahnvorstellungen, Halluzinationen o.ä. leidet, Anm. S. Schleim), dann muss man Neuroleptika verschreiben. Anders wird der oder die Betroffene von Angst verzehrt und begeht am Ende womöglich einen Suizid. Danach muss man im Einzelfall entscheiden: Was kann jemand mit, was ohne Medikamente, wie hoch muss die Dosis sein? Alle Patienten mit solchen psychotischen Problemen, die ich kenne, haben hiermit zu schaffen. Einerseits würden sie gerne ohne die Medikamente leben; andererseits wissen sie, dass sie sie brauchen.

Wenn wir uns aber die angstlösenden Mittel anschauen, dann sehen wir zwar, dass der angstreduzierende Effekt sehr gut funktioniert. Jedoch vor allem kurzfristig. Schon nach ein paar Wochen nimmt die Wirkung wahrscheinlich ab… 


▶︎ …und muss man die Dosis erhöhen?

Paul Verhaeghe: Ja – und dann steigt wiederum das Risiko von sehr unangenehmen Nebenwirkungen. Oft bekomme ich nach Vorlesungen auch die Frage, ob ich meinen Kindern – oder inzwischen schon Enkelkindern – Medikamente geben würde, wenn sie eine ADHS-Diagnose (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Anm. S. Schleim) bekämen. Das würde ich aber niemals tun. Das sind doch Amphetamine! So etwas gibt man doch keinem Kind, das vielleicht gerade einmal fünf Jahre alt ist. 


Bei der richtigen Abwägung lässt sich meiner Meinung nach nichts gegen eine medikamentöse Behandlung sagen. So, wie das heutzutage aber sehr oft passiert, bin ich jedoch strikt dagegen. Und wenn ich dann auf das biopsychosoziale Modell zurückkomme, dann muss man leider feststellen, dass heute sehr wenig auf dem sozialen Niveau gearbeitet wird. Dabei hilft es einem Betroffenen mitunter schon sehr, wenn nur einmal jemand für eine Stunde pro Woche zu einem Gespräch vorbeikommt. Das verbindet, dann fühlt sich jemand wertgeschätzt. Genau das fehlt vielen Patienten, die den Eindruck haben, nur noch auf ihre diagnostizierte Störung reduziert zu werden. Das ist doch furchtbar.
mehr:
siehe auch:
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Sonntag, 7. Juni 2020

Der Technokratische Staat: von der Alternativ- zur Würdelosigkeit

Gerald Hüther | Würde – was uns stark macht | Neue Stadt Feldbach | vulkantv.at {5:53}

Vulkan TV
Am 09.10.2019 veröffentlicht 
Im Rahmen ihres Bildungsprogramms lud die Stadt Feldbach zu zwei Vorträgen des Hirnforschers Gerald Hüther. Der Neurobiologe und Autor weiß mit seinen Themen die Besucher stets zu begeistern.
Das Thema „Würde – was uns stark macht, als Einzelne und als Gesellschaft“ stand im zweiten Vortrag im Mittelpunkt - eine Ermutigung, das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen Menschen künftig stärker an den neurobiologisch verankerten inneren Kompass, der Würde als Mensch, auszurichten. 3.10.2019
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Hirnforscher: Wie Masken Verhalten verändern. Prof. Hüther, das ganze Interview zum Coronakomplex. {40:56}

Langemann Medien
Am 06.06.2020 veröffentlicht 
Hallo und willkommen im Clubderklarenworte.de zu einem Interview mit Professor Gerald Hüther, er ist Jahrgang 1951, Neurobiologe, Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und sehr erfolgreicher Sachbuchautor, der bekannteste Hirnforscher im Land.
Wenn Sie möchten das mehr Menschen dieses Video sehen, kommentieren Sie bitte kurz unter dem Video. Der YouTube-Algorithmus rankt dann das Video etwas höher in der Sichtbarkeit.
*** Wir verfolgen keine ideologischen oder parteipolitischen Interessen. Wir sind unabhängig und überparteilich und stellen diese Informationen aus staatsbürgerlicher Verantwortung zur Verfügung, können Irrtümer nicht ausschließen.***
Wir werden für unsere Arbeit nicht honoriert, von keiner Institution finanziert, auch nicht verdeckt finanziert. Das ist uns wichtig zu betonen, weil es unsere Unabhängigkeit garantiert. Wir investieren dennoch viel Zeit und Geld, auch in IT-Technik. Unser Betriebsstoff ist stets Kaffee oder eine gute Flasche Wein. Wenn Sie uns mit etwas Treibstoff unterstützen möchten, dann folgen Sie gerne diesem PayPal Link:
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Fühlen Sie sich geliebt? | Corona Aktuell (Gunnar Kaiser) {11:52}

RPP Institut
Am 07.06.2020 veröffentlicht 

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Mittwoch, 3. Juni 2020

Schafe, Angst und Verantwortung…

Angst und Macht | Rainer Mausfeld | SWR Tele-Akademie {44:19}

ARD
Am 03.06.2020 veröffentlicht 
Aus machttechnischer Sicht haben Ängste den Vorteil, dass sie leicht zu erzeugen sind und sehr viel tiefergehende psychische Auswirkungen auf unser Handeln und Nichthandeln haben als beispielsweise Meinungen. Das Erzeugen von Angst gehört zum Handwerkszeug der Macht.
http://www.tele-akademie.de
https://www.ardmediathek.de/ard/sendu...

Rainer Mausfeld und das Geschäft mit der Angst {51:25}

Gunnar Kaiser
Am 06.03.2020 veröffentlicht 
Links auf YouTube
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Wohltuend: Ein böser Buddhist – Achtsamkeit in Corona-Zeiten

Verrückte regieren Blinde – bzw. darf ein Buddhist sich ärgern? {16:54}

Astrovitalis GmbH - die beste Astrologie-Ausbildung
Am 03.06.2020 veröffentlicht 
Persönliches Statement von Peter-Johannes Hensel zu dem momentanen Irrsinn in Deutschland... und dem Zwiespalt zwischen Ärgern und buddhistischem Verhalten.
https://www.astrovitalis.de/produkte/... - Peter-Johannes Hensel ist der Herausgeber der derzeit besten AstroMedizin & Astrologie-Ausbildung. In diesem Monat für nur 599 Euro! AstroMedizin & Astrologie-Software nur 49 Euro!
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Rüdiger Dahlke - Demo Stuttgart 31.05.2020 - Grundrechte {13:45}

QUERDENKEN 711 - Wir für das Grundgesetz
Am 01.06.2020 veröffentlicht 
Video-Botschaft von Rüdiger Dahlke an die Teilnehmer der 9. Mahnwache für das Grundgesetz am 31.05.2020 auf der Theodor-Heuss-Straße.

Dadurch wird meine Geschichte noch viel schwerer - Eckhart Tolle {3:08}

One Life
Am 07.05.2020 veröffentlicht 
Kostenlose Lehr-Serie mit Eckhart Tolle. Nimm jetzt an dieser besonderen Lehr-Serie teil, die wir mit Eckhart Tolle in Vancouver, Kanada aufgenommen haben. Eckhart teilt darin, wie sein Erleben des Erwachens von jedem Menschen selbst erlebt und erschaffen werden kann. Melde Dich noch heute für die kostenlose Lehr-Serie an: https://www.digistore24.com/content/2...
Mit freundlicher Erlaubnis der Kamphausen Media GmbH https://www.kamphausen.media
Ein Ausschnitt aus: "Es ist immer Jetzt" https://www.kamphausen.media/produkt/...
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Corona – Zenmeister Muhō reflektiert über die Krise als Chance | Gert Scobel {10:16}

Scobel
Am 12.04.2020 veröffentlicht 
Abt Muho, geboren als Olaf Nölke in Berlin, lebt in Japan, im Kloster Antai-ji, wo die Mönche im Winter 90 Tage lang eingeschneit sind. Im Gespräch mit Gert Scobel reflektiert er über die Corona-Krise. Welche Chancen sie bietet und welchen Nutzen die Gesellschaft daraus ziehen kann, im Kleinen wie im Großen.
Das Gespräch via Skype wurde am 1.4.2020 aufgezeichnet.
Scobel-Sendung vom 16.04.2020
https://www.3sat.de/wissen/scobel/sco...
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Donnerstag, 7. Mai 2020

Gustave Le Bon, Begründer der Massenpsychologie



Gustave Le Bon erlangte seine größte Bekanntheit als Mitbegründer der sozialen Psychologie durch seine bahnbrechende Beschäftigung mit einigen der wichtigsten gesellschaftlichen Phänomene des 20. Jahrhunderts: dem Rassismus und dem Massenverhalten.

Le Bon studierte Medizin, promovierte in diesem Fach und führte im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ein Lazarett. Danach beschäftigte er sich verstärkt mit Völkerkunde, Archäologie, Anthropologie sowie Soziologie und publizierte mehrere Bücher.

Während Le Bon in seinem 1894 erschienenen Werk Die psychologischen Gesetze der Evolution der Völkereme auf der Rassentheorie basierende psychologische Hierarchie der Völker entwarf, lehnte er in seiner nur ein Jahr später erschienenen Psychologie der Massen die zunehmende Demokratisierung der Gesellschaft als Bedrohung für die Zivilisation entschieden ab. Er vertrat vielmehr die Idee einer intellektuellen Elite als Motor des Fortschritts.

Le Bon verfasste weitere bedeutende Arbeitern zur sozialen Psychologie; dazu gehören u.a. Die Psychologie des Sozialismus und das 1912 erschienene Die Psychologie der Revolutionen.

Die Psychologie der Massen

In seiner Psychologie der Massen stellt Gustave Le Bon die Grundbegriffe des Massenverhaltens dar und gilt somit als Begründer deT Massenpsychologie.

Entstehung: Unter dem Eindruck eines grundlegenden Wertewandels der westlichen Gesellschaft sowie der wachsenden politischen Macht der Masse, der »jüngsten Herrscherin der Gegenwart«, entschloss sich Le Bon zu einer Untersuchung dieses Phänomens. Er verstand sein Werk als die erste systematische Auseinandersetzung mit der Masse als psychologisch erfassbarem Gegenstand. Inhalt: Die radikale Grundthese von Le Bon lautet, dass die Masse eine Abart der rationalen menschlichen Existenz sei. So seien die negativen Erscheinungen des Massenverhaltens neben strukturellen vor allem psychologischen Elementen zuzuschreiben.

Als mitentscheidender Faktor für Massenverhalten spielt für Le Bon immer auch seine Rassentheorie eine bedeutende Rolle, in denen er darwinistische Bestandteile mit seinen Vorstellungen von »Nationalcharakter« kombiniert. So meint er feststellen zu können, dass z.B. bei den »lateinischen Massen« in besonderem Maße Intoleranz vorherrsche. Schwieriger einzuordnen sind Le Bons gelegentliche Hinweise auf die positive Wirkung der Masse. Teils äußert der Autor ausdrückliches Lob , teils sieht er in der Masse eine nützliche Funktion . Le Bons Argumentation bleibt insgesamt dem zyklischen Geschichtsverständnis verhaftet. Davon zeugt seine Vorstellung von der notwendigen Ablösung der Demokratie durch die Tyrannei. Aufbau: Im Aufmarsch der Massen sieht Le Bon eine allgemeinmenschliche Erscheinung und nimmt im ersten Buch seines dreiteiligen Werks eine Darstellung charakteristischer Merkmale der Massenseele vor. Als Erklärung für das Massenverhalten stellt der französische Soziologe zunächst das »psychologische Gesetz der seelischen Einheit« auf, indem er erklärt: »In der Kollektivseele verwischen sich die intellektuellen Fähigkeiten und damit die Individualität der Individuen«. Da also die Intelligenz der Einzelnen nivelliert werde, ist es »die Dummheit, nicht der Geist, was sich in den Massen akkumuliert«. Aus diesem Grund würden sich Einzelne bisweilen in der Masse benehmen, wie sie es als Individuen nie täten.

Im Anschluss ersucht Le Bon »Gefühl und Moral der Massen«, ihre Impulsivität und Intoleranz, ihren Autoritarismus und Konservativismus zu erklären - Eigenschaften, welche die Masse zum geeigneten Spielball von Demagogen machen. Nach Le Bon besitzt die Masse eine eigene Sittlichkeit, die dazu führe, dass die Interessen Einzelner den Interessen der Gemeinschaft untergeordnet werden, was das oft heroische Verhalten der Masse erkläre.

Im zweiten Buch geht Le Bon auf die spezifischen Einflussfaktoren, auf die Anschauungen der Masse sowie auf die Eigenschaften der »Führer der Massen« ein. Die aufgezeigten Methoden der Kontrolle und die Rolle des Prestige wirken angesichts der totalitären Geschichte des 20. Jahrhunderts geradezu prophetisch. Im dritten Buch unternimmt Le Bon schließlich eine Klassifizierung und Beschreibung der verschiedenen Formen der Massen. Wirkung: Die Psychologie der Massen war lange Zeit das Standardwerk zum Massenverhalten. So bezog sich später Sigmund ^ Freud in seiner Arbeit Massenpsychologie und Ich-Analyse explizit auf Le Bon. Ernüchternd ist allerdings die Annahme, dass sich Adolf Hitler die von Le Bon aufgeführten pragmatischen Methoden der Massenzähmung zu Eigen gemacht hat. Das Werk bietet jedoch eine nach wie vor faszinierende soziologische Studie sowohl der »Masse« wie auch der Gedankenwelt ihres Kritikers.

Quelle:
siehe auch:
- Gustave Le Bon (Wikpedia)
Psychologie der Massen (Psychologie des foules, Gustave Le Bon, 1885 - textlog.de)
Gustave Le Bon (henripoincarepapers.univ-lorraine.fr, Google-Übersetzer)

Psychologie der Massen von Gustave Le Bon Kaiser's Klassiker {24:12}
NeueHeimatKyffhäuser
Am 19.07.2017 veröffentlicht 
nach dem bekannten Buch
1. in der Masse kann das Eigene, die eigene Seele, das eigene Gewissen, aufgegeben werden, Einzelne verlieren in der Masse ihre Persönlichkeit.
2. Massen sind kindisch und leicht täuschbar.
3. Massen entwickeln eine eigene Dynamik, die sich durch leichtere Erregbarkeit kennzeichnet. Stimmungen können auch schnell "kippen".
4. Es gibt sogenannte Massenhalluzinationen
5. Rasse betimmt die Kultur und damit das Verhalten einer Masse, das moralische Gerüst einer Gesellschaft. Ist die Kultur hochstehend, herrscht eine gewisse Trägheit gegenüber Fremdeinflüssen und Neuem vor, Neues dringt nur sehr langsam in die alte Kultur ein. Wird eine kultur aber zerstört, dann ist sie schon im Zerstörungsprozess wesentlich leichter beeinflußbar und wird in sich instabil.
6. Masse ist stark beeinflußbar durch Bilder
7. Massen lassen sich NICHT durch Vernunft und Logik überzeugen.
8. "Führer" der Massen dürfen sehr wohl beschränkte Menschen sein, Hauptsache, sie haben "Charisma", eine starke innere Überzeugung und ihr "Prestige" ist hoch. (also alles emotionale bzw. daraus entstehende materielle Dinge.)
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Montag, 13. April 2020

Thích Nhất Hạnh: die romantische Liebe zwischen zwei Menschen

Warum befürwortet der Buddhismus nicht die romantische Liebe zwischen zwei Menschen? {8:37}

Plum Village
Am 17.01.2015 veröffentlicht 
Fragerunde mit Thay (Thich Nhat Hanh): Frage 5, 21. Juni 2014.
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Osho: Es gibt kein Morgen

OSHO: There Is No Tomorrow {4:45}

OSHO International
Am 01.12.2010 veröffentlicht 
OSHO: There Is No Tomorrow
http://www.osho.com/visit
Who needs a philosophy of life when there is life itself?
Osho talks about how this moment is all we have.
"All that is in our hands is the present moment, now, here."
Excerpt from an interview with
Good Morning America, ABC TV, United States
From the series: The Last Testament, Vol. 1, #1.
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Sonntag, 12. April 2020

Muho zur Corona-Krise als Chance: Das Spiel, in dem man absorbiert ist

Corona – Zenmeister Muhō reflektiert über die Krise als Chance | Gert Scobel

Scobel
Am 12.04.2020 veröffentlicht 
Abt Muho, geboren als Olaf Nölke in Berlin, lebt in Japan, im Kloster Antai-ji, wie die Mönche im Winter 90 Tage lang eingeschneit sind. Im Gespräch mit Gert Scobel reflektiert er über die Corona-Krise. Welche Chancen sie bietet und welchen Nutzen die Gesellschaft daraus ziehen kann, im Kleinen wie im Großen.
Das Gespräch via Skype wurde am 1.4.2020 aufgezeichnet.
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Freitag, 3. April 2020

Keine Lust auf Sex…

Warum ich kein Sex mehr will! {5:43}

Dr. med. Sheila de Liz
Am 24.03.2019 veröffentlicht 
Jeder kennt es. Nicht immer aber haben wir Frauen Lust auf Sex. Die amerikanische Gynäkologin Dr. med. Sheila de Liz erklärt Euch die emotionalen Hintergründe und schafft Abhilfe.
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Montag, 23. März 2020

Dr. Franz Ruppert – Professor für Psychologie - Corona und wofür ist es JETZT Zeit?

Dr. Franz Ruppert – Professor für Psychologie - Corona und wofür ist es JETZT Zeit? {27:39}

Bewusst gemeinsam Leben
Am 23.03.2018 veröffentlicht 
Text – auch mit Zeit-Links und weitere Links auf YouTube
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Freitag, 20. März 2020

Vorsicht, Werbung! Kennenlernphase: Das Kopfkino handeln

In diesem Artikel geht es mir um ein tieferes Verstehen und um das Auflösen von belasteten und panikartigen Gefühls-Zuständen, die beim ersten intensiven Kennenlernen häufig erst einmal wie „automatisiert“ im Hintergrund mitschwingen:

Es geht mir um das klare Erkennen und um das Befreien von den gefühlten Unsicherheiten und Zweifel in der ersten intensiven Kennenlernphase, die in den meisten Fällen aber in Wirklichkeit unbewusst viel eher herrühren aus der gespeicherten Anhäufung von enttäuschenden Erfahrungen aus der Vergangenheit, als dass diese Gefühle direkt mit der tatsächlichen Motivation des aktuellen Kandidaten zu tun haben.

(Für den gesonderten Fall, dass die Verbindung mit ihm schon ein höheres Vertrautheit-Niveau hat, er sich aber zunehmend widersprüchlich und uneindeutig-distanziert verhält, beschreibe ich in meinem speziellen Artikel Wie verliebt er sich ernsthaft und nicht nur oberflächlich den konkreten Schritt, wie Sie ihn trotz seiner zwischenzeitlichen Distanz-Phasen ein tiefes Gefühl von Verbindung spüren lassen)

Bevor es jetzt losgeht:

Falls Sie zur Zeit in einer Situation mit einem Mann sind, in der er sich von Ihnen emotional in bedenklicher Weise zurückzieht, obwohl Sie davor schon eine intensive Zeit von ehrlicher Nähe und Vertrautheit erlebten, habe ich dafür aus meinen zahlreichen Intensiv-Coachings eine kostenlose Coaching-PDF für Frauen (32 S.) zusammengestellt, um ihn wieder das Band zwischen Ihnen spüren lassen zu können, das er schon am Anfang für Sie ehrlich empfunden hat:

mehr:
- Warum Geduld und Vertrauen mit einem entspannten Mann in der Kennenlernphase so wichtig sind (Martin von Bergen, martin-von-bergen.info, undatiert)
siehe auch:
Wie Männer sich emotional binden und Gefühle entwickeln (Martin von Bergen, martin-von-bergen.info, undatiert)
- Frauen reisen gern bis an das Ende des Regenbogens (in: Ludger Fischer, Drei Unterhosen reichen doch: Reisebegleitbuch für leichtes Gepäck, Westflügel-Verlag 2018, Google-Books)
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Rezension: Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe

Dieses Buch ist der krönende Höhepunkt einer langjährigen Forschungsarbeit: John M. Gottman und Nan Silver haben sieben Prinzipien herauskristallisiert, die erfolgreiche Paare auf ihrem Weg zu einer harmonischen und langlebigen Beziehung anwenden.

Sie zeigen neue und überraschende Strategien, damit eine Ehe glücklich werden kann, bieten praktische und wissenschaftlich fundierte Einsichten über das Funktionieren guter Partnerschaften. Nicht zuletzt ist dieses umfassende und kompetente Buch über erfolgreiche Beziehungsstrategien eine höchst vergnügliche Lektüre. Gottmans Vorschläge sind leicht zu verstehen und unproblematisch nachzuvollziehen. Und ihre Auswirkungen sind beträchtlich.



1. Kapitel: Ehelabor in Seattle

Im Ehelabor beobachtet Gottman Paare. Er meint nun genügend wissenschaftliche Daten zu besitzen, die es ihm erlauben ein Paar ca. fünf Minuten lang zu beobachten, um anschliessend mit einer 91%-iger Treffsicherheit sagen zu können, ob sich dieses Paar scheiden lassen wird.

Einer der traurigsten Gründe, warum eine Ehe stirbt, ist, dass keiner der Partner ihren Wert erkennt, ehe es zu spät ist. Eine gute Ehe wird zu oft als selbstverständlich hingenommen, anstatt dass man ihr die Nahrung und den Respekt gewährt, den sie verdient und braucht.

Warum sich um die Ehe bemühen?

Unglückliche Ehen machen krank, glückliche stärken das Immunsystem. Wenn Fitnessfans, nur 10% ihrer wöchentlichen Trainingszeit – ca. 20 Minuten am Tag – darauf verwenden würden, an ihrer Ehe anstatt an ihrem Körper zu arbeiten, würden sie dreimal mehr Gesundheit ernten, als wenn sie einen Langlauf unternehmen.

Das Leiden der Kinder: Es ist nicht klug um der Kinder willen in einer schlechten Ehe zu bleiben. Eine friedliche Scheidung ist besser als eine Ehe im Kriegszustand.

Warum die meisten Ehetherapien scheitern?

G. meint, weil die meisten Ratschläge schlichtweg falsch seien, da sie nicht auf wissenschaftlichen Untersuchungen und Belegen basieren. Nun zeigt er kurz, weshalb auch die, aus der Theorie von C. Rogers abgeleitete, Kommunikationsform zur Konfliktbewältigung nicht genügen kann. Der Grund sei, dass die wenigsten Paare überhaupt in der Lage wären diese Gesprächsstrategie erfolgreich durchzuführen. Eine erfolgreiche Konfliktbewältigung sei nicht das, was eine Ehe gut mache. Auch glückliche Paare schreien sich mal an.
mehr:
- Re­sü­mee: Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe (Felix Ruther, wp.vbg.net, 20.02.2019)
siehe auch:
- Drei Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Sie Ihre Partnerin behalten wollen (Post, 13.08.2019)

Eine kleine Beziehungskomödie - Intensiv-Station - Die NDR Satire-Show {5:29}

ARD
Am 01.04.2011 veröffentlicht 
Viele Paare kennen gegenseitige Schuldzuweisungen in der Beziehung. Auch für Jürgen von der Lippe ist "GV" in den mittleren Jahren manchmal wie ein Ritt über den Bodensee.
http://www.ndr.de/intensivstation/
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