Montag, 30. Januar 2017

Der Verlust der Heimat

Abbas Khider erhält den Chamisso-Preis, der in diesem Jahr zum letzten Mal vergeben wird. Anlass für ein Gespräch über Flucht, Fremdsein und Literatur als Debattenbeitrag 

▶︎ Vor 16 Jahren hast du, nach der Flucht aus dem Irak, in Deutschland Asyl erhalten. Inzwischen hast du vier gefeierte Romane auf Deutsch veröffentlicht und machst Lesungen im ganzen Land. Fühlst du dich angekommen? 

Abbas Khider: Man fühlt sich nie hundertprozentig angekommen. In manchen Situationen schon, aber in anderen verliert man das Zugehörigkeitsgefühl wieder. Das hat viel mit der politischen Lage und der herrschenden Stimmung zu tun. Ich habe dieses Jahr eine ausgedehnte Lesereise gemacht, war in ganz Deutschland unterwegs. Und immer wenn es irgendwo Anschläge gab, kippte die Stimmung. Im Zug und am Flughafen gab es ständig Polizeikontrollen, und natürlich haben die ich ständig rausgefischt. Schwarzkopfkontrollen nenne ich das. Aber auch sonst im Alltag: Wenn man wegen der dunklen Hautfarbe oder wegen des ausländischen Namens komisch angeguckt wird. Das ist unangenehm. Ganz anders war die Stimmung abends bei den Lesungen, bei Publikum, Presse und so weiter. Das war meistens ganz wundervoll, und da fühlte ich mich wieder angekommen. Es geht immer hin und her. Das ist wohl das Schicksal, wenn man fremd ist. 

▶︎ Was geht in dir vor angesichts der Flüchtlingsdebatte von heute und dem Erstarken rechtsradikaler Parteien wie der AfD? 

Abbas Khider: Es ist ja nicht nur Deutschland. Überall erstarken diese rechten Bewegungen. In Europa, in den USA. Und in der arabischen Welt gibt es die Islamisten. Wir leben zur Zeit in einem schwarzen Loch. Aus dem müssen wir rausklettern. Als die Flüchtlingsdebatte 2015 aufbrandete, taten alle so, als wäre das Thema neu, dabei ist es schon immer dagewesen. Und statt die Probleme zu lösen haben wir alles nur noch komplizierter gemacht. Haben einem Erdogan die Möglichkeit gegeben, Flüchtlinge als politisches Druckmittel einzusetzen.
mehr:
- "Wer die Heimat verliert, verliert einen Teil der Seele" (Geriet Westmann, Telepolis, 29.01.2017)

Abbas Khider: Der falsche Inder {5:38}

sadiqlesen
Hochgeladen am 20.10.2008
Kulturmagazin Puzzle im Bayerischen Fernsehen: In unserer Sendung am 28. August stellten wir im Rahmen der Erlanger Poetentage den irakischen Schriftsteller Abbas Khider vor, der in seinem ersten Roman "Der falsche Inder" seine Flüchtlingsgeschichte, die ihn vom Irak nach Deutschland führte, auf märchenhafte Weise erzählt...


Samarra - Abbas Khider (Schriftsteller) {3:08}

DerTagesspiegel
Veröffentlicht am 24.01.2013
Experimentierfeld Museologie, Konzept und Idee: Susan Kamel und Christine Gerbich; Kamera und Schnitt: Isabel Alvarez, gefördert von der VolkswagenStiftung und dem Freundeskreis des Museums für Islamische Kunst e.V.


Adelbert-von-Chamisso-Preis: Abbas Khider {4:21}

BoschStiftung
Hochgeladen am 18.11.2010
Szenische Lesung mit Abbas Khider, geboren 1973 in Bagdad, Irak. Khider lebt seit 2000 in Deutschland und gewann den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2010 der Robert Bosch Stiftung. Mit 19 Jahren ist Khider wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet worden. Nach seiner Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich als „illegaler" Flüchtling in verschiedenen Ländern auf. In München studierte er Philosophie und Literaturwissenschaft und veröffentlichte Gedichte. „Der falsche Inder" (Edition Nautilus, 2008) ist sein erster Roman. Abbas Khider lebt und arbeitet in Berlin. Mehr Infos: http://www.bosch-stiftung.de/content/...

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Rabentalk mit Abbas Khider {5:51}

Buchhandlung RavensBuch
Veröffentlicht am 14.04.2016
Wir haben Abbas Khider folgende Fragen gestellt: - Wie sind Sie dazu übergegangen, nur noch auf Deutsch zu schreiben? - Karim Mensy flieht aus dem Irak, weil er eine weiblich ausgeprägte Brust hat. Warum haben Sie einen solch außergewöhnlichen Grund für seine Flucht gewählt? - Hätten Sie während des Schreibens damit gerechnet, dass dieses Thema beim Erscheinen so aktuell sein würde? - Gibt es Momente, in denen Sie sich in Deutschland noch fremd fühlen?


"Ohrfeige" von Abbas Khider: Der Roman der Stunde {5:04}

Bayerischer Rundfunk
Veröffentlicht am 03.03.2016
Was bedeutet es für einen Menschen, wenn er weder in der Heimat noch in der Fremde leben darf? Das ist die Grundfrage von Abbas Khiders Roman "Ohrfeige". Er gibt denen eine Stimme, die kaum Gehör finden: den Flüchtlingen. Bayerischer Rundfunk: http://www.br.de Autor: Patrizia Schlosser Mehr von Capriccio: Homepage: http://www.br.de/capriccio Facebook: https://www.facebook.com/br.capriccio/ Twitter: https://twitter.com/BR_Capriccio

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Mittwoch, 25. Januar 2017

Gott erschuf den Menschen, weil er Geschichten liebt.



Wenn Rabbi Israel ben Elieser, der Baalschem-tow, sein Volk vom Unglück bedroht sah, pflegte er einen bestimmten Teil des Waldes aufzusuchen und dort zu meditieren. Er entfachte ein Feuer, sagte ein bestimmtes Gebet, und das Wunder geschah, das Unglück wurde abgewendet.

Später, als sein Schüler, der berühmte Maggid von Mesritsch, aus denselben Gründen Gelegenheit hatte, beim Himmel Fürbitte für sein Volk einzulegen, ging er an dieselbe Stelle im Wald und sagte: „Herr des Weltalls, höre! Ich weiss nicht wie man ein Feuer entfacht, aber ich weiss das Gebet noch zu sagen.“ Und wieder geschah das Wunder.

Sein Nachfolger, der Mosche Löb von Sasow, sagte, als er in den Wald ging, um sein Volk zu retten: „Ich weiss zwar nicht, wie man ein Feuer entfacht, auch kenn' ich das Gebet nicht mehr, aber ich weiss den rechten Ort noch, und das muss genügen.“ Das Wunder geschah.

Schliesslich fiel die Aufgabe, das Unglück abzuwenden, dem Rabbi Israel von Rižin zu, der zu Hause im Lehnstuhl sitzend, den Kopf in die Hand gestützt zu Gott sprach: „Ich kann kein Feuer entfachen, ich weiss das Gebet nicht, nicht einmal die Stelle im Wald find ich mehr. Ich kann gerade noch die Geschichte erzählen, das ist alles. Es muss genügen.“ Und es genügte.

Gott erschuf den Menschen, weil er Geschichten liebt.


[Elie Wiesel, The Gates of the Forest, gefunden bei vonhundenundmenschen.ch, 25.01.2017]


Montag, 23. Januar 2017

Vom Anteil des Wolfes an der Menschwerdung des Affen

Nicht die Wölfe sind den Menschen gefolgt, sondern die Menschen den Wölfen und haben von diesen gelernt
Es gibt eine sehr praktische Legende, die wir uns zurechtgelegt haben, um zu erklären, wie wir zu unserem ersten Nutz- und späteren Haustier gekommen sind. Wie der Mensch auf den Hund kam heißt ein berühmtes Buch des Verhaltensforschers Konrad Lorenz. Darin beschreibt er, wie Schakale in einer afrikanischen Steppe den jagenden Menschen folgen und ihnen irgendwann auch einmal den Weg zu einem angeschossenen Wild zeigen. Dafür werden sie mit einem Anteil der Beute belohnt, und so entwickelt sich langsam ein innigeres Verhältnis der tierischen und menschlichen Jäger.

Wir wissen heute aufgrund genetischer Untersuchungen, dass alle unsere Hunde ausschließlich vom Wolf abstammen. Und zwar vom großen grauen Wolf Eurasiens. Also muss nun eine andere Erzählung her, um die sich die Nachfolger Konrad Lorenz' auch bemüht haben. Es ist viel gerätselt worden, warum sich der Wolf, das damals erfolgreichste Raubtier, dem Menschen angeschlossen haben soll. Warum soll er die soziale Bindung des Rudels verlassen haben, um sich einem herrischen Großen Menschenaffen anzuschließen, der weder stärker noch der bessere Jäger war? Die meisten Erklärungsversuche solch unerklärlichen Verhaltens scheitern daran, dass sie noch immer die alte Perspektive einnehmen.

Was aber, wenn alles ganz anders war - und nicht die Wölfe den Menschen gefolgt sind, sondern die Menschen den Wölfen? Ja, richtig gelesen: Die Menschen folgten den Wölfen! Und sie lernten dabei von ihnen. Es spricht vieles dafür, dass das Lorenzsche Szenario nur unserem Wunschdenken entspricht, weil wir uns gerne als die Krone der Schöpfung sehen und als solche natürlich alles aus uns selbst heraus entwickelt haben müssen. Ein solches Selbstbild lässt natürlich nur zu, dass der Wolf dem überlegenen Menschen folgte und damit in die Domestikationsfalle tappte.

mehr:
- Vom Anteil des Wolfes an der Menschwerdung des Affen (Florian Schein, Telepolis, 22.01.2017)

Leben mit Wölfen - Dokumentation zweier Menschen, die über Jahre hinweg Wolfsrudel beobachteten. {1:12:30}

Informative Dokumentationen Wolfslyrik
Veröffentlicht am 23.09.2013
In den Wäldern abseits der Zivilisation lebt ein Tier, das die Menschheit seit Jahrhunderten in Schrecken versetzt: der Wolf, der Inbegriff der ungezähmten Natur. Fasziniert vom Leben der vom Aussterben bedrohten Tiere lebte der Tierfilmer Jim Dutcher zusammen mit einer Wissenschaftlerin sechs Jahre lang mit einem Rudel Wölfe in den Sawtooth Mountains im US-Bundesstaat Idaho. Die Wölfe, die Jamie und Jim beobachteten, waren keine Ungeheuer wie sie in Märchen und Mythen beschrieben werden. Diese Tiere kümmerten sich umeinander. Ihre Zuneigung und Bindungen erinnern an menschliche Familien. Die Dutchers bauten Nähe und Vertrauen zu den scheuen Wildtieren auf. Dadurch gelangen ihnen außergewöhnliche Aufnahmen, die beweisen, wie zärtlich, verspielt und fürsorglich die Wildtiere sind. Am Anfang waren Jamie und Jim Dutcher nur Freunde. In den Jahren bei den Wölfen wurde aus der Freundschaft aber eine Liebesgeschichte. Durch ihre Arbeit wurden diese Wölfe als Sawtooth Rudel weltberühmt.


Montag, 16. Januar 2017

Warum ich keinen perfekten Sex habe – und das auch gar nicht will

Eine der besten Nächte meines Lebens begann wie eine schlechte Komödie: Manuel und ich waren heftig verliebt. Als er von einem Kongress zurückkam, konnte ich es kaum erwarten, ihn wiederzusehen – und endlich mit ihm zu schlafen. Wir gingen essen, später legten wir uns in mein Bett, teilten uns Wein, zogen uns aus – doch kurz, bevor wir es tun wollten, verabschiedete sich seine Erektion.

Er war enttäuschter als ich. Wir hatten doch noch die ganze Nacht Zeit – und hoffentlich auch noch viele weitere, sagte ich. Langsam begannen wir, uns wieder zu streicheln, und beim nächsten Versuch klappte alles. Bei Kerzenlicht sahen wir uns in die Augen und begannen, Liebe zu machen – ein Ausdruck, den ich sparsam verwende, doch diesmal war es genau das.

Leider spürte ich schon nach 30 Sekunden einen Schmerz auf meinem Schenkel. Ich ignorierte es erst, spürte es aber bald wieder. Dann sah ich, dass auch Manuels Gesicht sich vor Schmerz verzog. Die verdammte Kerze tropfte von meinem Hängeregal auf uns herab. Es tat zu weh, um weiterzumachen.

mehr:
- Warum ich keinen perfekten Sex habe – und das auch gar nicht will (Livia Augustin, bento, 11.01.2017)

perfekter Sex {0:12}

Newsserver aktuell
Veröffentlicht am 03.01.2013


Sonntag, 15. Januar 2017

Was passiert, wenn Menschen ein Fahrrad aus dem Kopf zeichnen sollen

Ein Designer hat aus den Skizzen am Computer unmögliche Fahrräder konstruiert.
Gianluca Gimini hat seit sieben Jahren ein Hobby: Er bittet Freunde und Unbekannte, ein Männerfahrrad zu zeichnen. Einfach so, aus dem Kopf. Stift und Papier hat er dabei. Einige schaffen das ganz gut – aber die meisten wissen nicht, wie ein Fahrradrahmen genau konstruiert ist.

Manchmal fehlen wichtige Verbindungsteile und das Rad würde sofort zusammenklappen, wenn sich jemand draufsetzen würde. Andere Entwürfe sind vielleicht nicht sinnvoll, sehen aber rasant aus. Mittlerweile hat Gianluca Gimini 376 solcher Fahrrad-Zeichnungen gesammelt.

Einige besonders interessante Zeichnungen hat er jetzt am Computer in realitätsnahe Montagen übersetzt. Velocipedia nennt er sein Kunstprojekt.

zur Bilderstrecke:
- Was passiert, wenn Menschen ein Fahrrad aus dem Kopf zeichnen sollen (Ole Reißmann, bento, 17.04.2016)

Design & Art : Velocipedia the unusual bike shape by Gianluca Gimini {2:06}

ExoCycle
Veröffentlicht am 12.04.2016
bologna-based designer gianluca gimini conducted an experiment by asking friends, family and total strangers, to draw a men’s bicycle by heart using just a pen and a sheet of paper. some accurately remembered a bicycle’s frame design, but others drastically varied.

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Freitag, 13. Januar 2017

Studie: Eltern verbringen doppelt so viel Zeit mit ihren Kindern wie vor 50 Jahren

Zwischen Vollzeitjob und dauerndem Blick aufs Smartphone bleibt Eltern heute weniger Zeit für ihre Kinder als früher - so das gängige Klischee. Eine Studie zeigt: Das Gegenteil ist der Fall.
Eltern verbringen heute mehr Zeit mit ihren Kindern als noch vor rund 50 Jahren. Mütter widmen ihnen fast doppelt so viel Aufmerksamkeit wie noch 1965, heißt es in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "Psychologie heute". Die Dauer stieg demnach von 54 auf 104 Minuten pro Tag. Väter erhöhten ihre Kinder-Zeit sogar noch stärker - auch wenn sie deutlich unter dem Mütterpensum bleiben.

Seit 1965 vervierfachten Väter ihre Kinder-Zeit: Statt 16 Minuten widmeten sie dem Nachwuchs jetzt im Schnitt täglich 59 Minuten, heißt es in dem Artikel, der sich auf eine Studie der Universität von Kalifornien in Irvine aus dem vergangenen Jahr beruft.

Die Forscherinnen Giulia Maria Dotti Sani und Judith Treas hatten dazu Daten aus elf westlichen Ländern wie Kanada, den USA, Dänemark, Frankreich und Deutschland von rund 122.300 Müttern und Vätern mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren von 1965 und 2012 ausgewertet. Eltern hatten dazu in Tagebüchern ihre täglichen Aktivitäten dokumentiert.

mehr:
- Eltern verbringen doppelt so viel Zeit mit ihren Kindern wie vor 50 Jahren (SPON, 13.01.2017)
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Donnerstag, 12. Januar 2017

"Frauen, habt mehr Vertrauen in eure Männer!"

Matthias Becker ist Männerbeauftragter von Nürnberg, wird aber aus ganz Deutschland angerufen: Von Männern, die geschlagen werden, ihre Kinder nicht sehen dürfen oder vom Chef angepöbelt werden. 
 Zur Person: 
Matthias Becker, Jahrgang 1964, ist als Sozialpädagoge seit vielen Jahren in der Jungen- und Männerarbeit tätig und lehrt an Hochschulen über Männerfragen. In Nürnberg ist seine Stelle als "Ansprechpartner für Männer" im Büro der Frauenbeauftragten angesiedelt.
mehr:
- Der Männerversteher: "Frauen, habt mehr Vertrauen in eure Männer!" (Lena Greiner im Interview mit dem Nürnberger Männerbeauftragten Matthias Becker, SPON, 12.01.2017)

Montag, 2. Januar 2017

Traumatisierung: Der schwere Weg zurück ins Leben

Wie geht man mit den traumatischen Folgen eines Anschlags um? Die Karikaturistin Cathérine Meurisse überlebte das Attentat auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“. Im Interview spricht sie über ihren schweren Weg zurück ins Leben
mehr:
- „Wir Überlebenden teilen eine schmerzhafte Einsamkeit“ (Thomas Hummitzsch interviewt Cathérine Meurisse, Cicero, 22.12.2016)

Je suis Charlie, je suis Paris HD Doku Arte [50:17]

RetroBit
Veröffentlicht am 07.01.2016

"Charlie Hebdo", Hyper Cacher, das verhinderte Attentat im Thalys Brüssel-Paris und die Selbstmordattentate am Stade de France und im Zentrum von Paris: Aus "Je suis Charlie" wird "Je suis Paris", erstmals zielt der islamistische Terror auf Zivilpersonen und nicht auf symbolische Einrichtungen. Hat das Terrornetzwerk Helfershelfer in ganz Europa?
Nach dem tragischen Attentat vom 7. Januar 2015 wurde die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ weltweit zum Symbol für Meinungsfreiheit. Die islamistischen Terroristen trafen genau ins Zentrum der Meinungsfreiheit, welche dem Westen genauso heilig ist wie der Prophet Mohammed vorgeblich ihnen. Das Attentat auf „Charlie Hebdo“ führte zu einer immensen, so noch nie dagewesenen Mobilisierung. JE SUIS CHARLIE ist in aller Munde. Zehn Monate später erschüttert die Terrornacht vom 13. November 2015 erneut die französische Hauptstadt. Diesmal haben die Terroristen nicht mehr ein Symbol im Visier, sondern die Pariser Jugend, die sich an diesem Freitagabend im Stade de France, in den Cafés und Restaurants der Hauptstadt und in der Konzerthalle Bataclan versammelt hatte. Europa ist erschüttert, Trauer, Entsetzen aber auch wieder weltweite Solidarität: JE SUIS PARIS ist der neue Slogan, das Brandenburger Tor in Berlin, das New Yorker One World Trade Center erleuchten in den französischen Nationalfarben. Wie konnte es zu einer solchen Radikalisierung kommen? Wie hat sich die Strategie der islamistischen Terroristen verändert, welche Auswirkungen haben der Terror und der Kampf gegen den Terrorismus auf unsere Gesellschaft? Welche Antworten halten Politik und Zivilgesellschaft bereit? Wie beeinflussen die Attentate internationale Koalitionen im Syrien-Krieg, und welche Auswirkungen haben die Terroranschläge auf die Flüchtlingskrise? Benoît Bertrand-Cadi gibt den Überlebenden von „Charlie Hebdo“ das Wort und analysiert im Gespräch mit Terror-Experten, Politikern, Philosophen und Journalisten aus ganz Europa die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft. Origin: ARTE Land: Frankreich Jahr: 2015 Tonformat: Stereo Bildformat: HD, 16/9
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Sonntag, 1. Januar 2017