Mittwoch, 6. Mai 2015

Wie wir die Macht über unser Leben zurückgewinnen

Höre auf deinen Bauch, folge deinen Gefühlen, vertraue auf deine Impulse. So der Tenor, in dem uns wissenschaftliche Bücher in den letzten Jahren darauf eingeschworen haben, unserem rationalen, abwägenden Denken nicht mehr die Bedeutung beizumessen, die ihm gebührt.

Joachim Bauers Selbststeuerung ist der lange überfällige Aufruf dazu, unsere auf Autopilot fahrenden Verhaltensweisen als das zu sehen, was sie sind: kurzsichtig und fehleranfällig.

mehr:
Das große Sachbuch dieses Frühjahrs: Wie wir die Macht über unser Leben zurückgewinnen (Randomhouse, mit Leseprobe)
Zitat:
»Mit Selbststeuerung lässt sich im Leben vieles, ohne sie nichts erreichen. Ihr tiefer Sinn liegt darin, zu uns selbst, zu unserer ureigenen Identität zu finden.« (Joachim Bauer)

siehe dazu auch:
- Freiheit bedeutet Kontrolle (Post, 19.04.2015)
- Die überlagernde Struktur durchschauen (Post, 03.05.2015)

mein Kommentar:
Gia-Fu Feng [Quelle: dt. Wikipedia]
Das erinnert mich an eine Geschichte, die mir mal mein ehemaliger Tai Chi-Lehrer, Yürgen Oster, von seinem Lehrer, Gia-Fu Feng, erzählte:

Ende der 70er holte er Gia-Fu am Flughafen im San Franzisco ab und machte mit ihm einen Stadtbummel. Der sah die ganzen Hippies: 
Die langhaarigen Männchen mit verwaschenen Jeans und weißen T-Shirts, die Weibchen mit weiten, bunten, gebatikten Röcken, ohne BH, alle braungebrannt Sandalen und mindestens einer Halskette. 
Gia-Fu stieß ihn an und meinte: 
»That’s what you call freedom? 
That is what you call freedom?«