Samstag, 14. Februar 2015

Wie Liebe entsteht…

Der Blick im Café, der Satz am Telefon – niemand weiß, wann Liebe entsteht und was daraus wird: Kinder, Kunstwerke, Kriege. Und ratlos vis-à-vis: Die Wissenschaft

Es ist der 13. November 1938, als im verschneiten Russland ein Mann aus Liebe vom Himmel fällt. Ohne Erlaubnis und auf eigene Faust hat Brian Grover an diesem Tag die russische Grenze überflogen, in einem kleinen Flugzeug, verborgen über den Wolken. Der britische Ingenieur will nur eines: seine Frau Jelena wiedersehen, eine Russin. Auf legalem Weg lässt man ihn nicht ins Land. Beziehungen zwischen Russen und Westlern sind unerwünscht, Stalins Leute sind unerbittlich. Fünf Jahre sind die Liebenden schon getrennt, es ist Zeit für eine Verzweiflungstat. Doch als Grover 100 Meilen vor Moskau der Treibstoff ausgeht und die Maschine zu Boden trudelt, sieht es schlecht aus.

Wie groß muss die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen sein, dass sie bereit sind, alles füreinander aufs Spiel zu setzen? Wohl nur die Liebe vermag uns so den Kopf verlieren zu lassen. Es sind Geschichten wie die von Brian Grover, die den Mythos der Liebe als einer magischen Kraft nähren. Als ein Naturgesetz: "Liebe ist die Anziehungskraft des Geistes, wie die Schwerkraft die Anziehungskraft der Körper ist", schrieb Valentin-Marie Breton. Falling in love sagt man im Englischen, tomber amoureux im Französischen. Wer sich verliebt, fällt.

mehr:
- Ein Lächeln, und die Welt wird neu erschaffen (Claudia Wüstenhagen, ZEIT  WISSEN, 01/2015)

mein Kommentar:
Der alte Siggi hat einmal gesagt:
Glück ist die nachträgliche Erfüllung eines prähistorischen Wunsches. Darum macht Reichtum so wenig glücklich; Geld ist kein Kinderwunsch gewesen (Briefe an Wilhelm Fließ, 1950, S. 259)
Ich finde, es ist recht einfach: Irgendetwas bringt uns dazu, in eine, meist gegengeschlechtliche, Person jemanden zu projizieren, der uns das in prähistorischer (= frühkindlicher) Zeit ersehnte (größte) Glück zu verschaffen imstande und willens ist. Die Sprache sagt ja auch (in Anerkennung der unbewußten Projektion) nicht »Elvira verliebt mich in sie« oder »Eberhard verliebt mich« sondern »ich verliebe mich«. Angesichts der Liebes-Projektion sei an die Länder gedacht, die Heiraten arrangieren: die geben nichts auf die Projektion…

Marshall Rosenberg: Liebest du mich? [7:33]

Hochgeladen am 20.02.2011
Das Dialog-Team München (http://www.dialog-herold.de) stellt Ihnen dieses Video mit freundlicher Genehmigung des Auditorium Netzwerk (http://www.auditorium-netzwerk.de) bereit.

"Du bist toll, schön, süß, clever" - Komplimente, Dankbarkeit - Marshall Rosenberg, Paula Gloria [4:37]

Hochgeladen am 08.07.2010
(deutsche Untertitel) "positive" Urteile, Lob und Komplimente, haben grosse Nachteile. Marshall Rosenberg Und Paula Gloria sprechen in diesem Segment des Interviews über Lob und Komplimente, ihre Nachteile, und wieso der Ausdruck echter Dankbarkeit wesentlich effektiver sein kann, als alle "du bist blablabla" Etikettierungen.

Auch Crosby, Stills & Nash haben das nicht so bierernst gesehen:

Crosby Stills Nash W/ J.Taylor - LOVE THE ONE YOU'RE WITH 2009 [3:57] Text

Hochgeladen am 28.06.2010
Never forget about it. Never waste your life. The message couldn't be any clearer, IF YOU CAN'T BE WITH THE ONE YOU LOVE, LOVE THE ONE YOU'RE WITH - Fight and struggle for it ! ---------
No lo olvides nunca ! No malgastes tu vida. El mensaje no podría ser más claro: SI NO PUEDES ESTAR CON LA PERSONA A QUIEN AMAS, AMA A LA PERSONA CON QUIEN ESTAS . Lucha y pelea por ello !


More then friendship is not possible (Osho)

Marshall Rosenberg - Solution for conflicts through communication [7:24]

Veröffentlicht am 23.03.2012

Ein höchst lesenswwertes Interview mit Marshall Rosenberg:
- Liebe ist kein Gefühl (MultiMind 5/04)
Wenn wir sagen: „Ich liebe dich“, können das 30 unterschiedliche Gefühle sein. Es wäre so viel bereichernder, wir würden diese Vielfalt beibehalten, statt uns nur auf dieses eine Wort „Liebe“ zu beschränken! Manchmal ist es Freude, manchmal ist es richtige Leidenschaft, manchmal ist es eher Dankbarkeit. Es könnte jedes dieser Gefühle sein. Deswegen: Was geht wirklich in dir vor, wenn du sagst: Ich liebe dich? Um welches Bedürfnis geht es – denn oft ist es gar nicht mehr das Bedürfnis nach Liebe? Manchmal ist es einfach Dankbarkeit, dass jemand eine Arbeit für dich gemacht und dein Bedürfnis nach Unterstützung erfüllt hat. Dann hieße „Ich liebe dich!“, „Ich bin so dankbar, dass du das für mich gemacht hast!“ Zu anderen Zeiten meint es etwas ganz anderes. Worte sind geradezu bedeutungslos, weil sie nicht ausdrücken, was wirklich in der Person vorgeht, wenn sie das sagt.

Effektiv Danke sagen - Dankbarkeit und Gewaltfreie Kommunikation - Marshall Rosenberg [11:58]

Hochgeladen am 10.01.2011
Ich bin Marshall Rosenberg besonders dankbar für das "Giraffenmodell" von Dankbarbarkeit und "danke sagen", weil ich mich daran erinnere, daß ich, bevor ich ihn kennenlernte, gerade mit danken und Dankbarkeit selbst grosse Schwierigkeiten hatte, und mir seine Ausführungen zum ersten mal die "Ökologie", d.h. den echten natürlichen Sinn und Zweck von "Danke", jenseits von Moral und Erziehung, erhellt haben. Auch der Zusammenhang von Dankbarkeit und Feiern ist mir dadurch näher gekommen. Und zusätzlich ist mir klargewoden, warum ich mich zuvor gegen dieses Thema innerlich gewehrt habe. In diesem kurzen Ausschnitt steckt für mich sehr viel drin an Einsichten über die Ökologie und auch den Mißbrauch von "Danke".

Weitere Videos über bedürfnisorientierte Kommunikation, kurze und auch längere Workshopvideos, meist mit Marshall Rosenberg, mit deutschen Untertiteln, gibt es auf meinem Blog:
http://gfkvideos.blogspot.com