Ich hatte noch nie einen Freund gehabt. Deshalb wollte ich natürlich einen. Aber ich zögerte, mich auf ihn einzulassen, denn er neigte dazu, um sich zu schlagen. Er entschuldigte sich danach immer. Und er sagte, dass er so sehr mit mir zusammen sein wollte, dass es ihm Schmerzen bereitete. Nachdem er mich monatelang wieder und wieder gefragt hatte, stimmte ich schließlich zu.
Was darauf folgte, war die übliche Phase des Verknalltseins in einer frischen Beziehung. Ich war noch auf dem College und er beendete gerade die High School. Wir reisten viel hin und her, um uns möglichst oft zu sehen, aber hauptsächlich war es eine Fernbeziehung. Wir telefonierten stundenlang, er machte mir Geschenke und sah mich an, als sei ich das Wertvollste auf der ganzen Welt.
Als er mit der Schule fertig war, kam er an mein College und wir verbrachten jede freie Sekunde miteinander. Also im selben Raum. Er hing die meiste Zeit vor seinem Computer. Wenn wir nicht in Kursen saßen, saß er vorm Computer und spielte "World of Warcraft" während ich auf seinem Laptop "Solitaire" spielte.
Wenn ich Witze über das Spiel machte, schrie er mich an. Wenn ich ausgehen oder etwas spontan unternehmen wollte, verbot er es mir. Er musste spielen und ich musste im selben Zimmer sein, weil er meine Anwesenheit als "beruhigend" empfand. Weil ich eine gute Freundin sein wollte, blieb ich.
mehr:
- Ich wusste nicht, dass ich in einer gewalttätigen Beziehung steckte, weil mein Freund mich nie geschlagen hat (Huffington Post, 11.05.2015)
Am Anfang war es Liebe… [1:47]
Veröffentlicht am 23.10.2014
Hinter den meisten Fällen von häuslicher Gewalt war einmal Liebe!
Hinter den meisten Fällen von häuslicher Gewalt war einmal Liebe!
http://bit.ly/16-tage
Häusliche Gewalt liegt vor, wenn Personen innerhalb einer bestehenden oder aufgelösten familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung physische, psychische oder sexuelle Gewalt ausüben oder androhen. Die enge Beziehung zwischen Opfer und Täter definiert, was zu häuslicher Gewalt gehört.
In der Schweiz entfällt mit 15‘810 Straftaten (2012) ein beträchtlicher Anteil (39%) der Gewaltstraftaten auf den Bereich „Häuslicher Gewalt“. Beispielsweise geht etwa ein Drittel der statistisch erfassten Vergewaltigungen (197 Fälle im Jahr 2012) auf das „Konto“ der häuslichen Gewalt.
Dieser Film entstand im Auftrag des cfds für die Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen".
www.cfd-ch.org/16tage
Projektleitung: Amanda Weibel, cfd
Konzept und Regie: Elio Lüthi und Jasmina Courti
Design und Animation: Studio Oiler / oiler.ch
Sounddesign: Kurt Human
Text: Christian Stüdi
Sprecherin: Grit Röser
Häusliche Gewalt liegt vor, wenn Personen innerhalb einer bestehenden oder aufgelösten familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung physische, psychische oder sexuelle Gewalt ausüben oder androhen. Die enge Beziehung zwischen Opfer und Täter definiert, was zu häuslicher Gewalt gehört.
In der Schweiz entfällt mit 15‘810 Straftaten (2012) ein beträchtlicher Anteil (39%) der Gewaltstraftaten auf den Bereich „Häuslicher Gewalt“. Beispielsweise geht etwa ein Drittel der statistisch erfassten Vergewaltigungen (197 Fälle im Jahr 2012) auf das „Konto“ der häuslichen Gewalt.
Dieser Film entstand im Auftrag des cfds für die Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen".
www.cfd-ch.org/16tage
Projektleitung: Amanda Weibel, cfd
Konzept und Regie: Elio Lüthi und Jasmina Courti
Design und Animation: Studio Oiler / oiler.ch
Sounddesign: Kurt Human
Text: Christian Stüdi
Sprecherin: Grit Röser