Byung-Chul Han hat das Café Liebling im Prenzlauer Berg als Treffpunkt vorgeschlagen. Der scheue Philosoph lehrt an der Berliner Universität der Künste und hat mit Büchern über die "Müdigkeitsgesellschaft" und die "Transparenzgesellschaft" Furore gemacht. Er meidet Interviews.
Die für das Treffen vereinbarte Uhrzeit ist seit zehn Minuten überschritten. Lässt er uns sitzen? Da kommt Han mit dem Fahrrad die Straße herunter. Er setzt sich und bestellt eine Cola.
ZEIT Wissen: Woher kommen Sie gerade?
Byung-Chul Han: Vom Schreibtisch, wie immer.
ZEIT Wissen: Woran arbeiten Sie?
Han: Ich schreibe an einem neuen Buch über das Schöne. Den Entschluss habe ich gefasst, als ich ein Interview mit Botho Strauss las. Auf die Frage "Was fehlt Ihnen?" antwortet Botho Strauss: "Das Schöne." Mehr hat er nicht gesagt – mir fehlt das Schöne, und ich habe das begriffen. Dann dachte ich mir, ich schreibe ein Buch über das Schöne.
ZEIT Wissen: Sie denken nun über das Schöne nach. Wie sieht denn das Denken konkret aus?
Han: Denken besteht darin, Ähnlichkeiten wahrzunehmen. Ich mache oft die Erfahrung, dass ich plötzlich Ähnlichkeiten zwischen Ereignissen wahrnehme, zwischen einem gegenwärtigen Ereignis und einem früheren Ereignis. Oder zwischen den Dingen, die gleichzeitig stattfinden. Ich gehe diesen Beziehungen nach.
ZEIT Wissen: Und was heißt das für das Schöne?
Han: Ich nehme einen Zusammenhang wahr zwischen verschiedenen Dingen, die heute stattfinden oder die heute beliebt sind. Zum Beispiel Brazilian Waxing, die Skulpturen von Jeff Koons und das iPhone.
mehr:
- Byung-Chul Han: "Tut mir leid, aber das sind Tatsachen" (Niels Boeing, Andreas Lebert , ZON, 07.09.2017)
Byung-Chul Han - aspekte {5:12}
Veröffentlicht am 21.12.2012
Kapitale Berlin
(c) ZDF aspekte
Trailer: Müdigkeitsgesellschaft - Bung-Chul Han in Seoul / Berlin {4:13}
Veröffentlicht am 26.05.2015
FilmfestFddF
Der Film "Müdigkeitsgesellschaft - Bung-Chul Han in Seoul / Berlin" wird in der Wettbewerbs Reihe des 11. Festival des deutschen Films gezeigt.
Weitere Informationen und die Spielzeiten gibt es auf unserer Webseite: http://goo.gl/cXlHpS
Weitere Informationen und die Spielzeiten gibt es auf unserer Webseite: http://goo.gl/cXlHpS
Peter Sloterdijk über die Optimierung des Menschen {44:31}
Veröffentlicht am 26.10.2012
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Wissenschaftshistoriker vertreten heute die Ansicht, dass wir nach dem Jahrhundert der Physik jetzt in ein Jahrhundert der Biowissenschaften eingetreten sind. Und so lautete das Thema einer Vortragsreihe des Studium Generale der Universität Tübingen. Was ist Leben? Diese scheinbar simple Frage ist so vielschichtig wie die Antwortversuche, die sie provoziert. In diesem Vortrag geht es nicht um konkrete funktionale Zusammenhänge oder biotechnische Verfahren, sondern um die übergeordnete Frage, ob Menschen denn überhaupt das Vermögen besitzen, die ihnen als einzelne und als Menschheit aufgetragene Aufgabe der Selbstgestaltung in einem positiven Sinne zu bewältigen. Professor Dr. Peter Sloterdijk hat sich in seiner kulturphilosophischen Arbeit intensiv mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt und ist dabei nicht selten selber zum Objekt heftiger Auseinandersetzungen geworden. Er ist Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und Ordinarius für Kulturphilosophie und Medientheorie an der Universität Wien.
Der Vortrag fand am 6.12.2005 um 20.00 Uhr in Universität Tübingen, HS 25, Kupferbau statt.
Gefunden, zusammengeschnitten und als ein Stück hochgeladen.
Quelle: http://www.youtube.com/user/infochann...
Der Vortrag fand am 6.12.2005 um 20.00 Uhr in Universität Tübingen, HS 25, Kupferbau statt.
Gefunden, zusammengeschnitten und als ein Stück hochgeladen.
Quelle: http://www.youtube.com/user/infochann...
- Psychotherapie im Neoliberalismus (Post, 22.03.2017)
- Das neoliberale Narrativ: Wir sind verkehrt! (Post, 05.10.2016)
- Die Neoliberalisierung der Universität (Post, 24.08.2016)
- Der neoliberale Charakter (Post, 24.10.2014)
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