Wir sind eine ungeduldige Gesellschaft. Alles muss schnell geschehen, die Ergebnisse müssen schnell vorliegen oder wir verlieren das Interesse. Und weil wir so ungeduldig sind, verstehen wir nicht, worum es bei der Geduld wirklich geht. Wenn man uns sagt, dass wir geduldig sein sollen, so denken wir häufig, es sei ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht um das Ergebnis kümmern sollen, dass wir uns also der Praxis nicht so sehr widmen sollen und dass wir den Dingen ihren Lauf lassen können, wann immer sie es wollen. Wir denken, dass Geduld einen Mangel an Entschlusskraft bedeutet, dass man sorglos und dafür gleichgültig ist, wann denn nun die Dinge geschehen, wann sich die Resultate zeigen werden.
Das bedeutet Geduld aber nicht. Geduld heißt, mit den Ursachen unserer Praxis auszuharren, gleichgültig wie lange es dauert bis zu den Resultaten. Mit anderen Worten, führt ihr entschlossen eure Praxis durch, ihr beharrt dabei, langsam und beständig. Khanti, das Pâli-Wort, das wir oft als Geduld übersetzen, bedeutet auch Ausdauer. Das heißt, dass ihr zu der Sache steht, selbst wenn es lange dauern sollte, bis sich Ergebnisse zeigen. Ihr werdet dabei nicht frustriert. Erinnert euch daran: Dies ist ein Pfad, der Zeit beansprucht. Schließlich gewöhnen wir uns ja eine Menge Gewohnheiten ab, die wir für eine sehr lange Zeit hatten. Es ist also nur vernünftig, anzunehmen, dass es einige Zeit dauern wird, bis wir uns entwöhnt haben. Der einzige Weg, um sie uns abzugewöhnen, ist, sich tatsächlich an die Praxis zu halten und bei unserem Tun Entschlossenheit zu üben. Diese feste Entschlossenheit wird den Unterschied ausmachen.
Ajahn Thate spricht davon, so geduldig zu sein wie die Bauern. Selbst, wer von euch niemals auf einem Bauernhof gelebt hat, weiß, dass Bauern kein leichtes Leben haben. Sie arbeiten schwer, besonders in Thailand, wo sie kaum arbeitserleichternde Hilfsmittel besitzen. Wenn die Zeit kommt, das zu tun, was getan werden muss, so müssen sie es schnell tun. Wenn also die Reiskörner reif sind, muss man sie schnell ernten, bevor sich die Mäuse daran machen. Man muss sich schnell darum kümmern und die Körner von der Spreu trennen, noch ehe der Regen der späten Saison sie verdirbt. Die Geduld eines Bauern bedeutet also nicht, sich einfach Zeit zu lassen und Dinge nebenher zu erledigen. Eher ist sie von einer Art, die weiß, dass man nicht heute den Reis pflanzen und morgen die Körner reifen sehen kann. Es wird Zeit nötig sein und während dieser Zeit wird Arbeit erforderlich sein.
Glücklicherweise haben die Bauern Erfahrung. Sie wissen aus der Erfahrung der vergangenen Jahre, wie lange es dauern wird. Wir haben diese Erfahrung aber nicht. Wir arbeiten an etwas Neuem, wir entwickeln neue Gewohnheiten in unserem Geist. Manchmal lesen wir den Abschnitt in der Satipaúúhâna Sutta darüber, wie man in sieben Tagen das Erwachen erlangen kann, wenn man wirklich den rechten Eifer auf- bringt, und wir ziehen daraus unrealistische Vorstellungen, wie schnell wir zu Resultaten kommen sollten, um unsere Praxis als erfolgreich anzusehen. Damit soll nicht gesagt werden, dass es nicht möglich ist, sondern nur, dass die meisten der Leute, welche in sieben Tagen zu Resultaten gelangen konnten, diese auch schon erlangt haben und ins Nibbâna gegangen sind. Damit bleibt der Rest von uns, die wir so dahinwursteln, übrig – was aber nicht heißt, dass wir uns deshalb unserer Praxis weniger widmen sollten. Wir sollten uns nur bewusst sein, dass es Zeit erfordern wird.
Gute Dinge brauchen immer Zeit. Die Bäume mit dem stabilsten Kernholz sind jene, die am längsten zum Wachsen benötigen. Wir praktizieren also und konzentrieren uns auf das, was wir gerade tun, statt einen inneren Dialog darüber zu führen, wann denn nun die Resultate erscheinen werden, wie sie aussehen werden und wie wir die Praxis beschleunigen können. Häufig erweisen sich unsere Bemühungen, die Dinge zu beschleunigen tatsächlich aber als Hindernis. Unsere Praxis ist doch wirklich einfach: Bleibt beim Atem, lasst den Geist mit dem Atem zur Ruhe kommen, seid Freunde des Atems. Gestattet dem Atem, sich zu öffnen und immer sanfter zu werden, immer durchlässiger, so dass eure Achtsamkeit in den Atem einsickern kann. Das ist alles, was ihr tun müsst.
Natürlich wollen wir den Prozess am liebsten beschleunigen, damit die Resultate schneller kommen, aber was wir auch hinzu addieren, es wird zum Hindernis. Versucht also alles ganz einfach zu halten. Bleibt einfach nur beim Atem. Wenn der Geist einen Dialog beginnt, dann lasst euch nur darauf ein, wenn es darum geht, wie sich der Atem eben jetzt anfühlt und erinnert euch daran, beim Atem zu verharren und den Geist einzufangen, wenn er entschlüpfen will. Selbst wenn ihr versucht, alles einfach zu halten, den Geist beim Atem zu festigen, bleibt doch noch eine Menge zu tun. Ob nun die Resultate so schnell kommen, wie ihr es gerne hättet, oder ob sie so lange anhalten, wie ihr es wünscht, wenn sie schließlich kommen, das hängt davon ab, was ihr eben jetzt mit dem Atem macht. Unser Wunsch nach schnellen Resultaten und unser Wunsch nach bleibenden Ergebnissen wird sie hier nicht halten. Das tatsächliche Tun in der Praxis wird den Unterschied ausmachen.
Es gibt eine Stelle in den Texten, an der der Buddha über eine Henne spricht, die ihre Eier ausbrütet. Ob die Henne nun das Verlangen hat, die Eier zu bebrüten oder nicht, sie werden sich dennoch entwickeln. Ob sie nun einen kleinen Dialog darüber führt, wie schnell sie möchte, dass sie schlüpfen und warum sie denn nicht schneller kommen oder ob sie das nicht tut, all diese kleinen Fragen, zu denen ihr wahrscheinlich das Hirn fehlt ... Unser Problem ist, dass wir das Hirn haben, diese Fragen zu stellen und sie werden uns hinderlich. Wenn ihr also Fragen stellt, dann fragt danach, was ihr gerade tut: „Bist du dabei, dich wegzuschleichen? Wo gehst du hin? Suchst du Schwierigkeiten? Oder harrst du genau hier aus?“ Das ist schon alles, was ihr zu fragen habt. Seid einfach wirklich beharrlich und entschlossen, bei dem zu bleiben, von dem ihr wisst, dass ihr es tun müsst. Wenn ihr merkt, dass ihr nachlasst, so lernt, wie man sich auf dem Weg selber mit Worten aufmuntert und ermutigt. Tut alles, was ihr nur könnt, um den Geist so beständig und ausdauernd wie möglich genau hier zu halten. Beständigkeit ist es, die den Schwung aufbaut. Wir wünschen uns zwar, dass dieser Schwung schnell zustande kommt, manchmal ist aber unser Geist zu schwerfällig und ein schwerfälliger Geist braucht Zeit zur Beschleunigung. Versucht also, so gut ihr könnt, Ballast abzubauen und die Dinge schlicht zu halten. Haltet die Konzentration auf dem Atem und bleibt in eurem Tun entschlossen.
Was die Resultate betrifft, habt Geduld! Gestattet euch aber nicht, gegenüber irrenden Gedanken, die euch vom Atem abbringen, Geduld oder Toleranz zu zeigen. Geduld bezieht sich auf den Kausalitätsprozess in dem Sinne, dass ihr das Erscheinen der Resultate nicht vorantreiben könnt, wenn die Ursachen nicht stimmen. Manchmal dauert es einige Zeit bis die Ursachen zusammenwirken. Ihr könnt aber sicher sein, dass sie, wenn sie es dann tun, die Resultate hervorbringen werden, ohne dass ihr eine Menge voreingenommener Annahmen darüber zusammenbrauen müsst.
Wenn sie also kommen, dann gebt die Ursachen nicht auf. Sobald der Geist schließlich das Gefühl hat, dass er sich niederlässt und sich behaglich fühlt, verlasst nicht den Atem, um euch auf die Behaglichkeit zu konzentrieren. Die Behaglichkeit ist da und ihr könnt daran denken, sie durch den Körper auszubreiten, tut dies aber mit Hilfe des Atems. Wenn ihr den Atem verlasst, so ist das, als würde man das Fundament eines Hauses verrotten lassen. Ihr mögt das Haus, es ist ein behaglicher Ort, wenn ihr euch aber nicht um das Fundament kümmert, werdet ihr bald keinen Aufenthaltsort mehr haben.
Die Aufmerksamkeit sollte also immer auf die Ursachen gerichtet sein und ihr solltet euch den Ursachen mit so viel Zuwendung und Entschlossenheit widmen, wie ihr nur aufbringen könnt. Lasst die Gedanken darüber, wie lange ihr schon praktiziert und welche Resultate es in der Vergangenheit gab, los. Konzentriert euch darauf, was ihr jetzt tut, ausschließlich auf das, was ihr eben jetzt tut.
Das bedeutet Geduld aber nicht. Geduld heißt, mit den Ursachen unserer Praxis auszuharren, gleichgültig wie lange es dauert bis zu den Resultaten. Mit anderen Worten, führt ihr entschlossen eure Praxis durch, ihr beharrt dabei, langsam und beständig. Khanti, das Pâli-Wort, das wir oft als Geduld übersetzen, bedeutet auch Ausdauer. Das heißt, dass ihr zu der Sache steht, selbst wenn es lange dauern sollte, bis sich Ergebnisse zeigen. Ihr werdet dabei nicht frustriert. Erinnert euch daran: Dies ist ein Pfad, der Zeit beansprucht. Schließlich gewöhnen wir uns ja eine Menge Gewohnheiten ab, die wir für eine sehr lange Zeit hatten. Es ist also nur vernünftig, anzunehmen, dass es einige Zeit dauern wird, bis wir uns entwöhnt haben. Der einzige Weg, um sie uns abzugewöhnen, ist, sich tatsächlich an die Praxis zu halten und bei unserem Tun Entschlossenheit zu üben. Diese feste Entschlossenheit wird den Unterschied ausmachen.
Ajahn Thate spricht davon, so geduldig zu sein wie die Bauern. Selbst, wer von euch niemals auf einem Bauernhof gelebt hat, weiß, dass Bauern kein leichtes Leben haben. Sie arbeiten schwer, besonders in Thailand, wo sie kaum arbeitserleichternde Hilfsmittel besitzen. Wenn die Zeit kommt, das zu tun, was getan werden muss, so müssen sie es schnell tun. Wenn also die Reiskörner reif sind, muss man sie schnell ernten, bevor sich die Mäuse daran machen. Man muss sich schnell darum kümmern und die Körner von der Spreu trennen, noch ehe der Regen der späten Saison sie verdirbt. Die Geduld eines Bauern bedeutet also nicht, sich einfach Zeit zu lassen und Dinge nebenher zu erledigen. Eher ist sie von einer Art, die weiß, dass man nicht heute den Reis pflanzen und morgen die Körner reifen sehen kann. Es wird Zeit nötig sein und während dieser Zeit wird Arbeit erforderlich sein.
Glücklicherweise haben die Bauern Erfahrung. Sie wissen aus der Erfahrung der vergangenen Jahre, wie lange es dauern wird. Wir haben diese Erfahrung aber nicht. Wir arbeiten an etwas Neuem, wir entwickeln neue Gewohnheiten in unserem Geist. Manchmal lesen wir den Abschnitt in der Satipaúúhâna Sutta darüber, wie man in sieben Tagen das Erwachen erlangen kann, wenn man wirklich den rechten Eifer auf- bringt, und wir ziehen daraus unrealistische Vorstellungen, wie schnell wir zu Resultaten kommen sollten, um unsere Praxis als erfolgreich anzusehen. Damit soll nicht gesagt werden, dass es nicht möglich ist, sondern nur, dass die meisten der Leute, welche in sieben Tagen zu Resultaten gelangen konnten, diese auch schon erlangt haben und ins Nibbâna gegangen sind. Damit bleibt der Rest von uns, die wir so dahinwursteln, übrig – was aber nicht heißt, dass wir uns deshalb unserer Praxis weniger widmen sollten. Wir sollten uns nur bewusst sein, dass es Zeit erfordern wird.
Gute Dinge brauchen immer Zeit. Die Bäume mit dem stabilsten Kernholz sind jene, die am längsten zum Wachsen benötigen. Wir praktizieren also und konzentrieren uns auf das, was wir gerade tun, statt einen inneren Dialog darüber zu führen, wann denn nun die Resultate erscheinen werden, wie sie aussehen werden und wie wir die Praxis beschleunigen können. Häufig erweisen sich unsere Bemühungen, die Dinge zu beschleunigen tatsächlich aber als Hindernis. Unsere Praxis ist doch wirklich einfach: Bleibt beim Atem, lasst den Geist mit dem Atem zur Ruhe kommen, seid Freunde des Atems. Gestattet dem Atem, sich zu öffnen und immer sanfter zu werden, immer durchlässiger, so dass eure Achtsamkeit in den Atem einsickern kann. Das ist alles, was ihr tun müsst.
Natürlich wollen wir den Prozess am liebsten beschleunigen, damit die Resultate schneller kommen, aber was wir auch hinzu addieren, es wird zum Hindernis. Versucht also alles ganz einfach zu halten. Bleibt einfach nur beim Atem. Wenn der Geist einen Dialog beginnt, dann lasst euch nur darauf ein, wenn es darum geht, wie sich der Atem eben jetzt anfühlt und erinnert euch daran, beim Atem zu verharren und den Geist einzufangen, wenn er entschlüpfen will. Selbst wenn ihr versucht, alles einfach zu halten, den Geist beim Atem zu festigen, bleibt doch noch eine Menge zu tun. Ob nun die Resultate so schnell kommen, wie ihr es gerne hättet, oder ob sie so lange anhalten, wie ihr es wünscht, wenn sie schließlich kommen, das hängt davon ab, was ihr eben jetzt mit dem Atem macht. Unser Wunsch nach schnellen Resultaten und unser Wunsch nach bleibenden Ergebnissen wird sie hier nicht halten. Das tatsächliche Tun in der Praxis wird den Unterschied ausmachen.
Es gibt eine Stelle in den Texten, an der der Buddha über eine Henne spricht, die ihre Eier ausbrütet. Ob die Henne nun das Verlangen hat, die Eier zu bebrüten oder nicht, sie werden sich dennoch entwickeln. Ob sie nun einen kleinen Dialog darüber führt, wie schnell sie möchte, dass sie schlüpfen und warum sie denn nicht schneller kommen oder ob sie das nicht tut, all diese kleinen Fragen, zu denen ihr wahrscheinlich das Hirn fehlt ... Unser Problem ist, dass wir das Hirn haben, diese Fragen zu stellen und sie werden uns hinderlich. Wenn ihr also Fragen stellt, dann fragt danach, was ihr gerade tut: „Bist du dabei, dich wegzuschleichen? Wo gehst du hin? Suchst du Schwierigkeiten? Oder harrst du genau hier aus?“ Das ist schon alles, was ihr zu fragen habt. Seid einfach wirklich beharrlich und entschlossen, bei dem zu bleiben, von dem ihr wisst, dass ihr es tun müsst. Wenn ihr merkt, dass ihr nachlasst, so lernt, wie man sich auf dem Weg selber mit Worten aufmuntert und ermutigt. Tut alles, was ihr nur könnt, um den Geist so beständig und ausdauernd wie möglich genau hier zu halten. Beständigkeit ist es, die den Schwung aufbaut. Wir wünschen uns zwar, dass dieser Schwung schnell zustande kommt, manchmal ist aber unser Geist zu schwerfällig und ein schwerfälliger Geist braucht Zeit zur Beschleunigung. Versucht also, so gut ihr könnt, Ballast abzubauen und die Dinge schlicht zu halten. Haltet die Konzentration auf dem Atem und bleibt in eurem Tun entschlossen.
Was die Resultate betrifft, habt Geduld! Gestattet euch aber nicht, gegenüber irrenden Gedanken, die euch vom Atem abbringen, Geduld oder Toleranz zu zeigen. Geduld bezieht sich auf den Kausalitätsprozess in dem Sinne, dass ihr das Erscheinen der Resultate nicht vorantreiben könnt, wenn die Ursachen nicht stimmen. Manchmal dauert es einige Zeit bis die Ursachen zusammenwirken. Ihr könnt aber sicher sein, dass sie, wenn sie es dann tun, die Resultate hervorbringen werden, ohne dass ihr eine Menge voreingenommener Annahmen darüber zusammenbrauen müsst.
Wenn sie also kommen, dann gebt die Ursachen nicht auf. Sobald der Geist schließlich das Gefühl hat, dass er sich niederlässt und sich behaglich fühlt, verlasst nicht den Atem, um euch auf die Behaglichkeit zu konzentrieren. Die Behaglichkeit ist da und ihr könnt daran denken, sie durch den Körper auszubreiten, tut dies aber mit Hilfe des Atems. Wenn ihr den Atem verlasst, so ist das, als würde man das Fundament eines Hauses verrotten lassen. Ihr mögt das Haus, es ist ein behaglicher Ort, wenn ihr euch aber nicht um das Fundament kümmert, werdet ihr bald keinen Aufenthaltsort mehr haben.
Die Aufmerksamkeit sollte also immer auf die Ursachen gerichtet sein und ihr solltet euch den Ursachen mit so viel Zuwendung und Entschlossenheit widmen, wie ihr nur aufbringen könnt. Lasst die Gedanken darüber, wie lange ihr schon praktiziert und welche Resultate es in der Vergangenheit gab, los. Konzentriert euch darauf, was ihr jetzt tut, ausschließlich auf das, was ihr eben jetzt tut.
aus: Meditationen, Vierzig Dhamma-Gespräche von Ajahn Ṭhanissaro Bhikkhu,
Buddhistische Gesellschaft München, 2011
Buddhistische Gesellschaft München, 2011
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