Forscher vermuten, dass intelligentere Tiere unerwünschte Begattungen besser vermeiden können
Die an den Universitäten Stockholm, Zürich und Canberra forschenden Biologen Alexander Kotrschal, Niclas Kolm, Séverine Buechel, Isobel Booksmythe und Michael Jennions haben in der aktuellen Ausgabe der Proceedings of the Royal Society einen Aufsatz mit Ergebnissen einer Studie mit amerikanischen Moskitofischen (Gambusia holbrooki) veröffentlicht, der den aufmerksamkeitstauglichen Titel "Artificial selection on male genitalia length alters female brain size" trägt.
Um herauszufinden, welche Männchen Moskitofischweibchen bevorzugen, züchteten die Wissenschaftler gezielt zwei unterschiedliche Gruppen von Moskitofischmännchen: Für die erste, wurden Tiere ausgewählt, die einen besonders langen Flossenpenis hatten - für die andere solche, bei denen das Geschlechtsorgan besonders kurz war. Damit konfrontiert, zeigten die Weibchen keine erkennbare Vorliebe für eines der beiden Modelle - dafür konnten die Forscher einen anderen Effekt beobachten:
Die Weibchen, die mit Moskitofischen mit langen Penissen konfrontiert wurden, entwickelten mit der Zeit durchschnittliche größere Gehirne. Aufgrund der statistischen Ausprägung sehen die Forscher diese Entwicklung nicht als Zufall an, sondern glauben an einen evolutionären Hintergrund: Intelligentere Weibchen mit größeren Gehirnen können ihrer Meinung nach unerwünschten Begattungen besser ausweichen. Solche Begattungen nehmen Moskitofischmännchen überraschend von hinten vor, weshalb ein längerer Penis dabei potenziell von Vorteil ist.
mehr:
- Bei Moskitofischen wächst das Gehirn der Weibchen mit der Penislänge der Männchen (Peter Mühlbauer, Telepolis, 28.11.2016)
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