Erwachsenen Englisch-Muttersprachlern hilft der Blick auf den Mund beim Erkennen von Silben, bei Japanisch-Muttersprachlern ist das Gegenteil der Fall
In einer in Scientific Reports veröffentlichten Studie zeigen die an der japanischen Kumamoto-Universität forschenden Wissenschaftler Satoko Hisanaga, Kaoru Sekiyama, Tomohiko Igasaki und Nobuki Murayama, dass Englisch- und Japanisch-Muttersprachler Silben, die von anderen Personen gesprochen werden, auf unterschiedliche Weise verarbeiten, sobald sie ein Alter von sechs bis acht Jahren erreicht haben.
Nach Erreichen dieser Altersgrenze richten Englisch-Muttersprachler ihren Blick automatisch auf den Mund eines Video-Gegenübers, während ihn Japanisch-Muttersprachler umherschweifenden oder auf Augen oder Nase ruhen lassen. Englisch-Muttersprachlern hilft dieser Blick offenbar, um ähnliche Silben wie "ba" und "ga" zu unterscheiden. Japanisch-Muttersprachler verlassen sich bei der Silbenerkennung dagegen ausschließlich auf ihr Gehör. Bringt man sie dazu, ihren Blick auf den Mund ihres Gegenübers zu richten, dauert die Identifikation sogar etwas länger.
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- Sprachverarbeitung ist kulturabhängig (Peter Mühlbauer, Telepolis, 20.12.2016)
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