Muho Nölke
Am 22.01.2018 veröffentlicht
Am 22.01.2018 veröffentlicht
Geweckt wird man im Kloster Antaiji früh, sehr früh, noch vor dem Sonnenaufgang. Und sanft geschieht es auch nicht grade. Um viertel vor vier rennt Xavier über die Flure. Er ist heute der Jikijitsu und für den Tagesablauf verantwortlich. Seine trampelnden Schritte signalisieren jedem: In 15 Minuten beginnt in der Halle die Meditation, das sogenannte Zazen mit dem Gongschlag des Jikijitsu.
Die Meditierenden sitzen auf Kissen, manche auf richtigen Kissentürmchen. Der Lotussitz, eine kreuzbeinige Sitzposition empfiehlt sich nur Geübten. Zwei Stunden wird man so, unterbrochen nur vom Kinhin, einer 15-minütigen Gehmeditation, bewegungslos sitzen. Mit dem Gesicht zur Wand verharrt man ganz im Hier und Jetzt, erklärt Xavier, ein in Chile geborener Deutschlehrer: "Wenn man ganz still ist, dann fühlt man sich anders. Wenn du dich ständig bewegst, dann achtest du nur: Oh, hier juckt es oder wie lange haben wir noch? Wenn du ganz stille sitzt und einatmest und ausatmest und lässt alles, dann geschieht etwas."
"Oft wird gesagt, Zazen bedeutet, man setzt sich aufs Kissen und lässt los und man genießt dann die Ruhe des Geistes. Was aber passiert ist, man genießt es dann für fünf Minuten, zehn Minuten einfach nur stillsitzen zu dürfen. Aber spätestens nach 15 Minuten geht es dann los im Kopf und alle möglichen Dinge kommen hoch. Dieses innere Gespräch beginnt", sagt Muhō.
Nicht nur das sei hart, sagt Murillo aus Brasilien, der seit einem Jahr in Antaiji Zen praktiziert: "Du hast körperliche Schmerzen und dein Geist wird immer wieder abgelenkt. Jemand hat Zazen als einen Spiegel beschrieben, in dem man sich selbst sieht. Man kann sich davor nicht verstecken. Es ist nicht immer schön, aber man lernt auch viel über sich. Besonders während der Sesshin-Tage. In diesen Momenten frage ich mich schon: Was mache ich hier?"
Als "Sesshin-Tage" werden die ersten fünf Tage eines jeden Monats bezeichnet, an denen 15 Stunden täglich mit kleinen Unterbrechungen meditiert wird. Da kommt man schnell an seine Grenzen, sagt Markus aus Berlin, der ein paar Monate hier bleiben will: "Dann hörst du morgens immer diese Trommel und wenn du die Trommel schon hörst, dann denkst du: Das kann nicht sein! Heute ist erst der dritte Tag, wie soll das jetzt weitergehen? Aber irgendwann merkst du auch: Okay, das geht. Ist ja komisch."
Die Meditierenden sitzen auf Kissen, manche auf richtigen Kissentürmchen. Der Lotussitz, eine kreuzbeinige Sitzposition empfiehlt sich nur Geübten. Zwei Stunden wird man so, unterbrochen nur vom Kinhin, einer 15-minütigen Gehmeditation, bewegungslos sitzen. Mit dem Gesicht zur Wand verharrt man ganz im Hier und Jetzt, erklärt Xavier, ein in Chile geborener Deutschlehrer: "Wenn man ganz still ist, dann fühlt man sich anders. Wenn du dich ständig bewegst, dann achtest du nur: Oh, hier juckt es oder wie lange haben wir noch? Wenn du ganz stille sitzt und einatmest und ausatmest und lässt alles, dann geschieht etwas."
"Oft wird gesagt, Zazen bedeutet, man setzt sich aufs Kissen und lässt los und man genießt dann die Ruhe des Geistes. Was aber passiert ist, man genießt es dann für fünf Minuten, zehn Minuten einfach nur stillsitzen zu dürfen. Aber spätestens nach 15 Minuten geht es dann los im Kopf und alle möglichen Dinge kommen hoch. Dieses innere Gespräch beginnt", sagt Muhō.
Nicht nur das sei hart, sagt Murillo aus Brasilien, der seit einem Jahr in Antaiji Zen praktiziert: "Du hast körperliche Schmerzen und dein Geist wird immer wieder abgelenkt. Jemand hat Zazen als einen Spiegel beschrieben, in dem man sich selbst sieht. Man kann sich davor nicht verstecken. Es ist nicht immer schön, aber man lernt auch viel über sich. Besonders während der Sesshin-Tage. In diesen Momenten frage ich mich schon: Was mache ich hier?"
Als "Sesshin-Tage" werden die ersten fünf Tage eines jeden Monats bezeichnet, an denen 15 Stunden täglich mit kleinen Unterbrechungen meditiert wird. Da kommt man schnell an seine Grenzen, sagt Markus aus Berlin, der ein paar Monate hier bleiben will: "Dann hörst du morgens immer diese Trommel und wenn du die Trommel schon hörst, dann denkst du: Das kann nicht sein! Heute ist erst der dritte Tag, wie soll das jetzt weitergehen? Aber irgendwann merkst du auch: Okay, das geht. Ist ja komisch."
siehe auch:
- Muho: Und wenn es mich das Leben kostet… (Post, 23.11.2018)
- Abt Muho, der große Markt der Meditation und die Karotte vor der Nase (Post, 25.05.2017)
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