Sonntag, 2. Juni 2013

BDSM und Co. Fesselspiele im Bett machen glücklich und gesund

Manche mögen sich fragen, was das für Menschen sind, die Handschellen, Knebel und Peitsche beim Sex benutzen. Niederländische Wissenschaftler fanden nun eine Antwort auf die Frage: Es sind gesunde und glückliche Menschen!

(Niederlande). Viele Menschen sehen die BDSM-Sexualpraktiken negativ. Oft begleitet von Begriffen wie "pervers", "abartig" oder "gestört". Diese negative Einstellung richtet sich nicht nur gegen die BDSM-Sexualpraktiken, sondern oftmals auch gegen die Menschen, die diese ausleben. Wie eine repräsentative Studie aus den Niederlanden nun zeigt, sind es aber gerade die BDSMler, die glücklicher und gesünder sind, als Menschen die normalen Blümchensex haben.

Der weit umfassende Begriff BDSM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnung "Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism" zusammen. Grob beschrieben bezeichnet BDSM Sexualpraktiken die mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz und/oder Fesselspielen. BDSM ist zudem in allen Teilen der Welt verbreitet und in allen Gesellschaftsschichten beleibt. Einer amerikanischen Studie nach stehen fünf bis 25 Prozent der Bevölkerung auf diese Sexualpraktik. Auch das deutsche Nachrichtenportal Bild.de hat aktuelle eine Umfrage zur Einstellung gegenüber BDSM-Sexualpraktiken geschaltet. Hier zeichnet sich sogar eine deutlich höhere Vorliebe für BDSM ab, als es die amerikanische Studie tut.

Psychologe Dr. Andreas Wismeijer von der Tilburg-Universität unterzog Probanden unterschiedliche psychologische Tests und kam zu dem Entschluss, dass Menschen die im Schlafzimmer BDSM-Praktiken ausleben, mental stabiler, gesünder und in ihrer Beziehung glücklicher sind als Menschen, die "normalen Sex" bevorzugen.

mehr:
- BDSM und Co.: Fesselspiele im Bett machen glücklich und gesund (Forschung und Wissen, 02.06.2013)

siehe auch:
- Das Spiel von Dominanz und Unterwerfung (Melanie Büttner, Sven Stockrahm, ZON, 17.09.2018 – mit Linkliste)
Kink 101: Safety (Blue Sybil, Hyperian Source, 25.07.2018)
- 4 Mythen über BDSM – Wissenschaft klärt auf! (09.02.2018)
- BDSM – Fakten und alles was über Bondage wissen musst (Franziska Schulte, SChlafzimmer.de, Januar 2018)
Große Sex-Studie zeigt, was ganz durchschnittliche Menschen im Bett mögen (Vice, 14.12.2017)
Eine radikalfeministische Perspektive auf BDSM (Manu Schon, Die StörenFriedas, 19.02.2017)
Die dunkle Seite meiner Sexualität – BDSM und ich: Geschichte einer Aussteigerin (Gastbeitrag, Die StörenFriedas, 10.02.2017)
- Madison Young (Wikipedia)
- Madison Young (engl. Wikipedia)

Für den psychoanalytischen Sexualforscher Wolfgang Berner sind etwa traumatische Kindheitserfahrungen für die sadistischen Triebe verantwortlich. Insbesondere trage ein spielerisch-aggressives Necken (»Teasing«) durch die Mutter zur Entstehung von sexuellem Sadismus bei.
[BDSM: Wie Sadomaso-Fans ticken (Theodor Schaarschnitt, Spektrum, undatiert, wahrscheinlich Februar 2017)]


aktualisiert am 10.10.2018

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