2) Vermeiden Sie es, Veränderungen in Ihrem Leben, wenn sie sich schon nicht umgehen lassen, durch Übergangsrituale deutlich zu markieren. Feiern Sie weder Geburtstage noch bestandene Prüfungen, weder Ihre Hochzeit noch ihre Pensionierung, gehen Sie weder zu Jubiläen noch zu Begräbnissen.
3) Betrachten Sie sich grundsätzlich als Opfer, nie als Täter/Akteur vergangener Geschehnisse. Analysieren Sie möglichst ausführlich, wie und warum Ihre lieblosen oder überfürsorglichen Eltern, Ihre unterdrückerischen Lehrer, Mitschüler, Chefs und Kollegen, Ihre Krankheit oder die gesellschaftlichen Verhältnisse Ihnen noch nie eine Wahlmöglichkeit gegeben haben.
4) Wenn Sie sich so eine stabile Problem-Vergangenheit geschaffen haben: lassen Sie sich nicht von der Idee irritieren, Sie könnten es sich heute vielleicht bessergehen lassen als damals. Gehen Sie von der Devise aus: »Meine Vergangenheit ist mein Schicksal«.
5) Beschreiben Sie sich Ihr gegenwärtiges Verhalten möglichst als Ausdruck von Defiziten, nie etwa als sinnvolle oder gar kreative Reaktion auf gegebene Umstände. Betrachten Sie Ihr Verhalten und das anderer Menschen nie in seinem Kontext, sondern als Ausdruck ewig gleichbleibender Eigenschaften oder Defekte.
6) Vermeiden Sie es, sich die Zukunft detailliert auszumalen, allenfalls global als ein finsteres oder leeres Loch. Falls es Ihnen derzeit schlechtgeht: vermeiden Sie vor allem, sich genau zu vergegenwärtigen, was sie anders als heute tun würden, wenn es Ihnen wieder besserginge.
Wenn dies mental geschafft ist, müssen Sie sich nur noch entsprechend verhalten, und Sie haben ein stabil chronifiziertes inneres problemdeterminierendes Erlebensmuster. Hilfreich ist nun, wenn wichtige Menschen um Sie herum diese Ansichten teilen, Sie darin bestärken und Sie entsprechend als einen »hilflosen armen Wurm« behandeln.
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