Eine der wichtigsten Erklärungen für die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen darf nicht – etwa aus Gründen der „political correctness“ – unterdrückt werden: Zu erinnern ist an die unheilvolle Rolle von Ilja Ehrenburg, dem damaligen Chefpropagandisten der Roten Armee.
Ilja Ehrenburg war, wie die englische Autorin Catherine Merridale in ihrem Buch „Iwans Krieg. Die Rote Armee 1939–1945“ schreibt, „der Organisator von Stalins Propagandakrieg“. Ehrenburg schrieb allein rund 1500 Artikel an die Adresse der russischen Soldaten, meist in der Soldatenzeitung „Roter Stern“. Der Einfluss von Ehrenburgs Appellen auf die Stimmung und das Gefühl der russischen Soldaten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine Soldatin aus dem Hauptquartier der 1. Weißrussischen Front bekundete: „Wir standen unter dem starken Einfluss von Ehrenburgs Appellen, und wir hatten viele Gründe für Vergeltung“ (Antony Beevor).
Nun dient jede Kriegspropaganda dazu, die eigenen Soldaten zum Kämpfen zu motivieren, ja anzustacheln – auf deutscher Seite war der Demagoge Joseph Goebbels dafür ein schlimmes Beispiel. Ich erinnere mich noch, damals ein Kind, wie Goebbels im Radio schrie: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Die Besonderheit der ehrenburgschen Kriegspropaganda, also seiner – wie er in seinen Erinnerungen selber schreibt – „richtigen Worte an die sowjetischen Soldaten“, liegt jedoch darin, dass die von ihm verfassten Artikel und Flugblätter von einem selbst für Kriegszeiten ungewöhnlichen Hass geprägt waren, und zwar – das ist wichtig – nicht nur von einem Hass auf die Nationalsozialisten („Faschisten“) und auf die deutschen Soldaten, was verständlich gewesen wäre, sondern auf „die Deutschen“, also auf alle Deutschen. Ehrenburgs Hass ging so weit, dass er den Deutschen (also nicht nur den Faschisten und den deutschen Soldaten) das Menschsein absprach. In der Soldatenzeitung „Krasnaja Swesda“ („Roter Stern“) lasen die russischen Soldaten Ehrenburgs Hass-tiraden: „Die Deutschen sind keine Menschen. Von jetzt ab ist das Wort ,Deutscher‘ für uns der allerschlimmste Fluch. Von jetzt ab bringt das Wort ,Deutscher‘ ein Gewehr zur Entladung. Wir werden nicht sprechen. Wir werden uns nicht aufregen. Wir werden töten. Wenn du nicht im Lauf eines Tages wenigstens einen Deutschen getötet hast, so ist es für dich ein verlorener Tag gewesen … Wenn du einen Deutschen getötet hast, so töte einen zweiten – für uns gibt es nichts Lustigeres als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eines: die von dir getöteten Deutschen“ (Alfred M. de Zayas).
mehr:
- »Die Deutschen sind keine Menschen« (Ingo von Münch, Preußische Allgemeine Zeitung, 09.04.2013)
Über das Ausmaß der sexuellen Übergriffe durch Soldaten der Roten Armee während ihres Vormarsches auf deutschem Territorium lässt sich nur spekulieren, da keine auch nur annähernd gesicherten Befunde dazu vorliegen.[32] Der Statistiker Gerhard Reichling schätzte, dass bis zu zwei Millionen deutsche Frauen und Mädchen während des Vormarsches bis Berlin von Männern der Roten Armee vergewaltigt worden seien, davon 1,4 Mio in den Vertreibungsgebieten Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien, 500.000 in der sowjetischen Besatzungszone und 100.000 Frauen in Berlin. Bei 12 Prozent der vergewaltigten Frauen habe die erlittene sexuelle Gewalt zum Tod geführt.[33] Historiker wie Norman M. Naimark gehen von Zehntausenden, wahrscheinlicher sogar Hunderttausenden und möglicherweise bis zu zwei Millionen Opfern aus.[34] Catherine Merridale schätzt „Zehn-, höchstwahrscheinlich sogar Hunderttausende deutscher Frauen und Mädchen“ als Opfer.[35]
(Wikipedia, Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, Zivile Opfer, Vergewaltigungen)
Samstag, 28. Februar 2015
Freitag, 27. Februar 2015
Eine lebenslange Suche – Die Geschichte einer Unwillkommenen
Ihr Leben lang suchte Ursula von Arx die Liebe ihrer Mutter – und den Namen ihres Vaters. Die Geschichte einer Unwillkommenen.
mehr:
- Die Dame in Schwarz (Erwin Koch (Protokoll), Süddeutsche Zeitung Magazin, 45/2014)
ie anfangen?
Mit dem Mann, der mich zeugte, Myran Meyer, und nie erfuhr, dass ich bin?
Mit der Frau, die mich gebar, Marianne von Arx?
Oder, gleichsam zum Trost, mit einer Phrase? – Das Leben ist kein Wunsch-konzert.
Sie liebten sich, Myran und Marianne, er Lehrer, sie Schneiderin, Anfang 1945.
Ja, ich denke, sie liebten sich.
Denn als ich, zehn Jahre nach Vaters Tod, im August 2012, seinen besten Freund fragte, ob er, Myran, der nie geheiratet hatte, ihm je von einer großen Liebe erzählt habe, gestand der Freund, einmal nur habe mein Vater, längst greis, von einer Frau gesprochen, einer Schneiderin aus Zug, begehrt und verloren, schön wie keine.
Und sonst?
Nichts.
Ich hoffe, sie liebten sich, Myran Meyer und Marianne von Arx, als sie mich machten.
Hier mein Geburtsschein –
Am zweiten November tausend neun hundert fünfundvierzig um elf Uhr fünfzehn Minuten ist geboren worden zu Zürich, In der Hub 34: von Arx, Ursula Verena, Tochter der von Arx, Maria Anna, geboren 7. Oktober 1922, von Kerns, Kanton Obwalden, wohnhaft in Zürich. Auszug aus dem Geburtsregister des Zivilstandskreises Zürich. Aus Band VI, Seite 11, Nr. 6477 des Jahres 1945.
ie anfangen?
Mit dem Mann, der mich zeugte, Myran Meyer, und nie erfuhr, dass ich bin?
Mit der Frau, die mich gebar, Marianne von Arx?
Oder, gleichsam zum Trost, mit einer Phrase? – Das Leben ist kein Wunsch-konzert.
Sie liebten sich, Myran und Marianne, er Lehrer, sie Schneiderin, Anfang 1945.
Ja, ich denke, sie liebten sich.
Denn als ich, zehn Jahre nach Vaters Tod, im August 2012, seinen besten Freund fragte, ob er, Myran, der nie geheiratet hatte, ihm je von einer großen Liebe erzählt habe, gestand der Freund, einmal nur habe mein Vater, längst greis, von einer Frau gesprochen, einer Schneiderin aus Zug, begehrt und verloren, schön wie keine.
Und sonst?
Nichts.
Ich hoffe, sie liebten sich, Myran Meyer und Marianne von Arx, als sie mich machten.
Hier mein Geburtsschein –
Am zweiten November tausend neun hundert fünfundvierzig um elf Uhr fünfzehn Minuten ist geboren worden zu Zürich, In der Hub 34: von Arx, Ursula Verena, Tochter der von Arx, Maria Anna, geboren 7. Oktober 1922, von Kerns, Kanton Obwalden, wohnhaft in Zürich. Auszug aus dem Geburtsregister des Zivilstandskreises Zürich. Aus Band VI, Seite 11, Nr. 6477 des Jahres 1945.
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Mittwoch, 25. Februar 2015
Das posttraumatische Stress-Syndrom
Das posttraumatische Stress-Syndrom setzt den neuralen Sollwert für Alarm in gefährlicher Weise
herab, so daß der Betroffene auf normale Lebensvorgänge in einer Weise reagiert, als wären es
Notfälle. Daran, daß ein so übermächtiges Brandmal in der Erinnerung zurückbleibt, scheint die im
zweiten Kapitel besprochene »Entgleisungs«-schaltung beteiligt zu sein. Je brutaler, schockierender
und grauenvoller die Ereignisse, welche die Entgleisung des Mandelkerns auslösen, desto
unauslöschlicher ist die Erinnerung. Die neurale Grundlage dieser Erinnerungen besteht anscheinend
in einer umfassenden Veränderung in der Chemie des Gehirns, in Gang gesetzt durch einen einzigen
Fall von überwältigendem Grauen. Zwar beruhen die PTSD-Befunde in der Regel auf der Wirkung
eines einzigen Erlebnisses, doch können ähnliche Folgen auf Grausamkeiten zurückgehen, die über
eine Spanne von mehreren Jahren erlitten wurden, wie im Falle von Kindern, die sexuell, physisch
oder emotional mißhandelt werden.
Am eingehendsten erforscht man diese Gehirnveränderungen am National Center for Post-TraumaticStress Disorder, einem Netz von Forschungsstätten in den Krankenhäusern der Veterans
Administration, wo es unter den Veteranen von Vietnam und anderen Kriegen viele gibt, die an PTSD
leiden; unsere Erkenntnisse über PTSD beruhen überwiegend auf Studien an Veteranen. Sie lassen
sich aber auch auf Kinder wie die von der Cleveland School übertragen, die schwere emotionale
Traumata erlitten haben.
»Wer Opfer eines verheerenden Traumas geworden ist, ist biologisch nicht mehr derselbe wie vorher«, erklärte mir Dr. Dennis Charney. Charney, ein Yale-Psychiater, ist Direktor der klinischen Neurowissenschaft am National Center. »Ob es der endlose Schrecken des Gefechts war, ob Folterung oder wiederholte Mißhandlung in der Kindheit oder ein einmaliges Erlebnis wie etwa, daß man in einem Hurrikan gefangensaß oder bei einem Autounfall beinahe gestorben wäre, spielt keine Rolle. Jeder unkontrollierbare Stress kann dieselbe biologische Wirkung haben.«
Das entscheidende Wort ist »unkontrollierbar«. Wenn man in einer Katastrophensituation etwas tun, eine gewisse, noch so geringe Kontrolle ausüben kann, geht es einem emotional weit besser, als wenn man völlig hilflos ist. Es liegt an der Hilflosigkeit, wenn man sich von einem Ereignis subjektiv überwältigt fühlt. Dr. John Krystal, Direktor des Laboratoriums für klinische Psychopharmakologie am National Center, erklärte mir: »Angenommen, jemand wird mit einem Messer angegriffen, weiß sich aber zu verteidigen und tut etwas, während ein anderer in derselben Situation denkt: ›jetzt ist es aus mit mir‹. Der Hilflose ist hinterher anfälliger für PTSD. Man hat das Gefühl, daß das eigene Leben in Gefahr ist und man nichts tun kann, um ihr zu entrinnen – in diesem Moment setzt die Veränderung des Gehirns ein.«
Daß PTSD vor allem durch Hilflosigkeit ausgelöst wird, wurde in Laborversuchen mit Ratten gezeigt. Zwei Ratten sitzen in getrennten Käfigen und erhalten schwache, für Ratten aber sehr belastende Elektroschocks von gleicher Stärke. Nur in einem Käfig befindet sich ein Hebel; wird er von der Ratte gedrückt, hört der Schock für beide Ratten auf. Tage- und wochenlang erhalten beide genau die gleiche Menge an Schocks. Doch die Ratte, die sie ausschalten kann, kommt ohne bleibende Zeichen von Stress durch. Nur bei der hilflosen treten die stressbedingten Gehirnveränderungen auf. Für ein Kind, das auf einem Schulhof beschossen wird und ansehen muß, wie seine Kameraden bluten und sterben, oder für einen Lehrer, der das miterlebt und das Blutbad nicht stoppen kann, war diese Hilflosigkeit sicher mit Händen zu greifen.
- Epigenetik: Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene (Post, 28.02.2016)
- Simulierte Angstreaktion – Kontext wichtig (Post, 25.05.2001)
- Post Traumatic Stress Disorder: What Happens in the Brain? (Howard, Crandall, Washington Academy of Sciences, 2007, PDF)
- Posttraumatic stress disorder: a theoretical model of the hyperarousal subtype (Weston, Frontiers in Psychiatry, 04.04.2014)
- Impacts of child abuse on physiology of brain (Adults surviving child abuse, Datum und Verfasser unbekannt)
- PTSD, the Hippocampus, and the Amygdala – How Trauma Changes the Brain (Ruth Buczynski, National Institute for the Clinical Application of Behavioral Medicine, Datum unbekannt)
- 21.3.4 Das neurobiologische Paradigma (in: Boll-Blatt, Kohrs, Praxis der psychodynamischen Psychotherapie, Grundlagen – Modelle – Konzepte, Schattauer, 2014, S. 391 f., GoogleBooks)
Zitat aus dem Hoylman-Artikel:
Amygdala - Emotionen und Experimente [11:58]
Veröffentlicht am 13.10.2013
Manfred Spitzer: Entscheidungen im Ausnahmezustand -- Was unser Gehirn kann und was nicht [50:19]
Planet Wissen - Wie Meditation das Gehirn umbaut [58:22]
Oft sind unsere Gedanken nicht bei dem, was wir gerade tun - oder wir hängen in Gedankenspiralen fest, können nicht abschalten, selbst wenn wir wollen. Meditation hilft, gelassener zu werden, den Geist zu beruhigen und im Hier und Jetzt zu leben - sogar anhaltend! Denn regelmäßiges Meditieren verändert das Gehirn, hat die Psychologin und Hirnforscherin Dr. Britta Hölzel herausgefunden. So lassen sich Stress, Depressionen, Angststörungen und sogar Schmerzen besser bewältigen und Menschen werden empathischer. Dr. Britta Hölzel "Meditation hilft uns, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen", davon ist die Psychologin Dr. Britta Hölzel überzeugt. Auf einer Indienreise nach dem Abitur entdeckt sie Yoga und Meditation für sich; seitdem lässt das Thema sie nicht mehr los. Sie meditiert täglich und untersucht als Wissenschaftlerin, wie Meditation auf das menschliche Gehirn wirkt. Ihr Ziel: Meditation aus der Räucherstäbchen- und Esoterikecke holen und die positiven Effekte durch handfeste Beweise wissenschaftlich belegen. Britta Hölzel lebt in München und hat dort ein "Zentrum für Achtsamkeit" initiiert.
Link-Tipps
Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion MBSR ist ein wissenschaftlich erforschtes Programm zur Stressbewältigung, das in den 1970er Jahren von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Die Abkürzung steht für Mindfulness-Based Stress Reduction, zu deutsch: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Die Seite des MBSR-MBCT-Verbandes informiert über das Konzept und bietet die Möglichkeit, nach Kursen und qualifizierten Lehrenden zu suchen. http://www.mbsr-verband.de
Achtsamkeit in der Schule Vera Kaltwasser ist Lehrerin an einem Gymnasium in Frankfurt und Trainerin für QiGong und Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Sie hat ein Konzept entwickelt, mit dem Achtsamkeitsübungen in den normalen Schulalltag integriert werden können. Infos dazu und weiterführende Links gibt es auf ihrer Homepage. http://www.vera-kaltwasser.de
Achtsamkeit in München Das Zentrum für Achtsamkeit ist ein Netzwerk von anerkannten Achtsamkeits- Kursleitern und bietet in München und Umgebung Kurse zur Kultivierung von Achtsamkeit und Mitgefühl im Alltag an. http://www.center-for-mindfulness.de
Literatur
Dr. Britta Hölzel
Die große Achtsamkeitsbox
5W-Verlag 2012
ASIN: 3942177153
Dr. Britta Hölzel
Achtsam schwanger, angstfrei entbinden
5W-Verlag, Oktober 2014
Vera Kaltwasser
Achtsamkeit in der Schule. Stille-Inseln im Unterricht: Entspannung und Konzentration
Beltz-Verlag 2013
ISBN: 978-3407626318
Dr. Ulrike Anderssen-Reuster
Achtsamkeit. Das Praxisbuch für mehr Gelassenheit
Trias-Verlag 2013
ISBN: 978-3-8304-6651-2
»Wer Opfer eines verheerenden Traumas geworden ist, ist biologisch nicht mehr derselbe wie vorher«, erklärte mir Dr. Dennis Charney. Charney, ein Yale-Psychiater, ist Direktor der klinischen Neurowissenschaft am National Center. »Ob es der endlose Schrecken des Gefechts war, ob Folterung oder wiederholte Mißhandlung in der Kindheit oder ein einmaliges Erlebnis wie etwa, daß man in einem Hurrikan gefangensaß oder bei einem Autounfall beinahe gestorben wäre, spielt keine Rolle. Jeder unkontrollierbare Stress kann dieselbe biologische Wirkung haben.«
Das entscheidende Wort ist »unkontrollierbar«. Wenn man in einer Katastrophensituation etwas tun, eine gewisse, noch so geringe Kontrolle ausüben kann, geht es einem emotional weit besser, als wenn man völlig hilflos ist. Es liegt an der Hilflosigkeit, wenn man sich von einem Ereignis subjektiv überwältigt fühlt. Dr. John Krystal, Direktor des Laboratoriums für klinische Psychopharmakologie am National Center, erklärte mir: »Angenommen, jemand wird mit einem Messer angegriffen, weiß sich aber zu verteidigen und tut etwas, während ein anderer in derselben Situation denkt: ›jetzt ist es aus mit mir‹. Der Hilflose ist hinterher anfälliger für PTSD. Man hat das Gefühl, daß das eigene Leben in Gefahr ist und man nichts tun kann, um ihr zu entrinnen – in diesem Moment setzt die Veränderung des Gehirns ein.«
Daß PTSD vor allem durch Hilflosigkeit ausgelöst wird, wurde in Laborversuchen mit Ratten gezeigt. Zwei Ratten sitzen in getrennten Käfigen und erhalten schwache, für Ratten aber sehr belastende Elektroschocks von gleicher Stärke. Nur in einem Käfig befindet sich ein Hebel; wird er von der Ratte gedrückt, hört der Schock für beide Ratten auf. Tage- und wochenlang erhalten beide genau die gleiche Menge an Schocks. Doch die Ratte, die sie ausschalten kann, kommt ohne bleibende Zeichen von Stress durch. Nur bei der hilflosen treten die stressbedingten Gehirnveränderungen auf. Für ein Kind, das auf einem Schulhof beschossen wird und ansehen muß, wie seine Kameraden bluten und sterben, oder für einen Lehrer, der das miterlebt und das Blutbad nicht stoppen kann, war diese Hilflosigkeit sicher mit Händen zu greifen.
aus Goleman, Emotionale Intelligenz, dtv, 1997, S. 256ff.
siehe auch:
- Posttraumatische Belastungsstörungen: Mit komplexer komorbider Symptomatik (Sonnenmoser, Deutsches Ärzteblatt, PP3, Oktober 2004)
- 35 Jahre Vietnam: Vom Umgang mit dem Trauma (Neumeister, Czermak, Springer-Medizin.at, 21.12.2009); daraus:
A. Neumeister, C. Czermak, Vereinfachtes neurobiologisches Modell der Informationsverarbeitung bei der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). [Quelle: 35 Jahre Vietnam: Vom Umgang mit dem Trauma, Springer Medizin] Die Information über ein traumatisches Ereignis gelangt, wie jede sensorische Information primär zum Thalamus. Von dort wird sie über eine direkte, schnelle Verbindung an limbische Strukturen, wie den Mandelkern weitergeleitet. Dies ermöglicht schnelle vegetative und hormonelle Reaktionen („Stressantwort“). Ein weiterer Verarbeitungsweg führt zum präfrontalen Kortex, wo eine differenziertere kognitive Verarbeitung möglich ist. Der präfrontale Kortex kann nun bei Bedarf die Aktivität des Mandelkerns und damit die Stressantwort hemmen, zum Beispiel wenn die Natur eines Ereignisses als ungefährlich eingestuft wird. Man nimmt an, dass im Rahmen der Symptomatik einer PTBS diese hemmende Funktion beeinträchtigt ist (gelber Blitz), sodass die Erfahrung Trauma-assoziierter Reize zu schnellen und überschießenden Stressreaktionen führen kann. Weiters kommt es zu einer Veränderung im physiologischen Zusammenwirken zwischen Mandelkern und Hippocampus (gelber Blitz) und damit zu Beeinträchtigungen in den Gedächtnisfunktionen. |
Quelle: Research: Causes of ME / CFS / FIBROMYALGIA / MCS (The Gupta Programme) |
- Simulierte Angstreaktion – Kontext wichtig (Post, 25.05.2001)
- Post Traumatic Stress Disorder: What Happens in the Brain? (Howard, Crandall, Washington Academy of Sciences, 2007, PDF)
- Posttraumatic stress disorder: a theoretical model of the hyperarousal subtype (Weston, Frontiers in Psychiatry, 04.04.2014)
- Impacts of child abuse on physiology of brain (Adults surviving child abuse, Datum und Verfasser unbekannt)
- PTSD, the Hippocampus, and the Amygdala – How Trauma Changes the Brain (Ruth Buczynski, National Institute for the Clinical Application of Behavioral Medicine, Datum unbekannt)
- 21.3.4 Das neurobiologische Paradigma (in: Boll-Blatt, Kohrs, Praxis der psychodynamischen Psychotherapie, Grundlagen – Modelle – Konzepte, Schattauer, 2014, S. 391 f., GoogleBooks)
übererregte Amygdala bei einem PTSD-Patienten im Kernspin (Quelle: PTSD & Our Reptilian Brain: Reid Lyon’s Neurological Research, Loana Hoylman, The VVA Veteran Online, September/October 2013) |
The amygdala is a tiny part of the brain that registers and communicates fear, as well as reward and other basic survival needs. We have two amygdalae: left and right. They perform a primary role in processing memory and emotional reactions. Our senses of sight, hearing, taste, smell, and touch feed information into the amygdalae, as well as other structures.
The more emotionally arousing the experience, the more the amygdala is activated, and the more firmly the memory will be seated. Because sensory information is being fed into the amygdala and the rest of the limbic system, all kinds of information is being registered.
If you heard a certain sound right before you had a car wreck, the next time you hear that sound your brain will trigger a defensive response. This effect can be lessened over time by long-term potentiation, a complex system of fostering re-formation of signaling between neurons.
Then there is the hypothalamus, a structure deep in the brain that helps the body regulate basic functions essential for survival. It controls body temperature, hunger, and thirst. Amazingly, its neurochemistry plays important roles in parenting and attachment behaviors, sexual behavior and satisfaction, sleep, anger, and aggressive behavior. It regulates the functioning of the pulse, blood pressure, breathing, and arousal in response to emotional circumstances. It releases stress hormones—such as cortisol—to alert us to instant danger and the need for survival. The hypothalamus is always working to get you back to balance, returning your brain and the rest of your body to homeostasis; that is, it tries to regulate your internal systems to keep you stable and settled.
Amygdala [Quelle: Zâmbetul și Amygdala (nucleul amygdalian), 30.9.2014] |
Amygdala - Emotionen und Experimente [11:58]
Veröffentlicht am 13.10.2013
Manfred Spitzer: Entscheidungen im Ausnahmezustand -- Was unser Gehirn kann und was nicht [50:19]
Veröffentlicht am 16.07.2014
Überlastung mit Informationen, Dauerstress, Multitasking? Dies sind nur drei Stichworte, die heute unseren ganz normalen Alltag beschreiben. Sind wir dem überhaupt gewachsen? Was kann unser Gehirn leisten und was kann es nicht leisten? Ausgehend von neuen
Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung zu menschlicher Kommunikation, zu Stress und zur Informationsverarbeitung im Gehirn wird den praktischen Konsequenzen aus diesen Einsichten für die Alltagspraxis nachgegangen -- mit zum Teil sehr überraschenden Ergebnissen: Menschen sind einerseits weitaus
besser als ihr Ruf, können andererseits jedoch in mancherlei Hinsicht deutlich weniger als ökonomische Entscheidungsträger annehmen.
Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung zu menschlicher Kommunikation, zu Stress und zur Informationsverarbeitung im Gehirn wird den praktischen Konsequenzen aus diesen Einsichten für die Alltagspraxis nachgegangen -- mit zum Teil sehr überraschenden Ergebnissen: Menschen sind einerseits weitaus
besser als ihr Ruf, können andererseits jedoch in mancherlei Hinsicht deutlich weniger als ökonomische Entscheidungsträger annehmen.
Planet Wissen - Wie Meditation das Gehirn umbaut [58:22]
Veröffentlicht am 16.02.2015
02.01.15
Oft sind unsere Gedanken nicht bei dem, was wir gerade tun - oder wir hängen in Gedankenspiralen fest, können nicht abschalten, selbst wenn wir wollen. Meditation hilft, gelassener zu werden, den Geist zu beruhigen und im Hier und Jetzt zu leben - sogar anhaltend! Denn regelmäßiges Meditieren verändert das Gehirn, hat die Psychologin und Hirnforscherin Dr. Britta Hölzel herausgefunden. So lassen sich Stress, Depressionen, Angststörungen und sogar Schmerzen besser bewältigen und Menschen werden empathischer. Dr. Britta Hölzel "Meditation hilft uns, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen", davon ist die Psychologin Dr. Britta Hölzel überzeugt. Auf einer Indienreise nach dem Abitur entdeckt sie Yoga und Meditation für sich; seitdem lässt das Thema sie nicht mehr los. Sie meditiert täglich und untersucht als Wissenschaftlerin, wie Meditation auf das menschliche Gehirn wirkt. Ihr Ziel: Meditation aus der Räucherstäbchen- und Esoterikecke holen und die positiven Effekte durch handfeste Beweise wissenschaftlich belegen. Britta Hölzel lebt in München und hat dort ein "Zentrum für Achtsamkeit" initiiert.
Link-Tipps
Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion MBSR ist ein wissenschaftlich erforschtes Programm zur Stressbewältigung, das in den 1970er Jahren von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Die Abkürzung steht für Mindfulness-Based Stress Reduction, zu deutsch: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Die Seite des MBSR-MBCT-Verbandes informiert über das Konzept und bietet die Möglichkeit, nach Kursen und qualifizierten Lehrenden zu suchen. http://www.mbsr-verband.de
Achtsamkeit in der Schule Vera Kaltwasser ist Lehrerin an einem Gymnasium in Frankfurt und Trainerin für QiGong und Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Sie hat ein Konzept entwickelt, mit dem Achtsamkeitsübungen in den normalen Schulalltag integriert werden können. Infos dazu und weiterführende Links gibt es auf ihrer Homepage. http://www.vera-kaltwasser.de
Achtsamkeit in München Das Zentrum für Achtsamkeit ist ein Netzwerk von anerkannten Achtsamkeits- Kursleitern und bietet in München und Umgebung Kurse zur Kultivierung von Achtsamkeit und Mitgefühl im Alltag an. http://www.center-for-mindfulness.de
Literatur
Dr. Britta Hölzel
Die große Achtsamkeitsbox
5W-Verlag 2012
ASIN: 3942177153
Dr. Britta Hölzel
Achtsam schwanger, angstfrei entbinden
5W-Verlag, Oktober 2014
Vera Kaltwasser
Achtsamkeit in der Schule. Stille-Inseln im Unterricht: Entspannung und Konzentration
Beltz-Verlag 2013
ISBN: 978-3407626318
Dr. Ulrike Anderssen-Reuster
Achtsamkeit. Das Praxisbuch für mehr Gelassenheit
Trias-Verlag 2013
ISBN: 978-3-8304-6651-2
zuletzt aktualisiert am 01.06.2016
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Meditation,
PTSD,
Wissenschaft
Samstag, 21. Februar 2015
Es ist die passive Gewalt, die Öl in das Feuer der körperlichen Gewalt gießt.
Vorwort zur
amerikanischen Neuauflage
Als
Farbiger in den 40er Jahren im Südafrika der Apartheid aufzuwachsen, war nicht
gerade das, was man sich am meisten wünscht, denn es verging täglich kaum ein
Augenblick, in dem man nicht an die eigene Hautfarbe erinnert wurde. Darüber
hinaus ist es eine demütigende Erfahrung, wenn man im Alter von zehn Jahren
erst von weißen Jugendlichen verprügelt wird, weil sie einen für zu schwarz
halten, und dann von schwarzen Jugendlichen, weil sie einen für zu weiß halten:
Das kann jeden in rachsüchtige Gewalttätigkeit treiben.
Diese
Erlebnisse brachten mich so in Rage, daß meine Eltern beschlossen, mich nach
Indien zu schicken und mich bei meinem Großvater, dem legendären Mahatma Gandhi
zu lassen, damit ich von ihm lerne, wie ich mit dem Ärger, der Frustration, der
Diskriminierung und der Demütigung umgehen kann, die gewalttätige
Rassenvorurteile in einem Menschen heraufbeschwören können. Während dieser 18
Monate lernte ich mehr, als ich mir jemals hätte vorstellen können. Heute
bedaure ich nur, daß ich erst 13 Jahre alt und ein mitelmäßiger Schüler in
diesem Fach war. Wäre ich doch nur etwas älter, etwas klüger und etwas
aufmerksamer gewesen, dann hätte ich so viel mehr lernen können. Aber man muß
zufrieden sein mit dem, was man hat, und keinen Neid aufkommen lassen - eine
grundlegende Lektion im gewaltlosen Leben. Wie kann ich das vergessen?
Unter
vielen Dingen lernte ich von meinem Großvater, die Gewaltlosigkeit in ihre
Tiefe und Breite zu verstehen und anzuerkennen, daß wir alle gewalttätig sind
und dass es darum geht, unsere Einstellungen grundlegend zu ändern. Wir sehen
unsere eigene Gewalttätigkeit oft nicht, weil wir sie ignorieren. Wir halten
uns nicht für gewalttätig, weil wir uns unter Gewalt einen Kampf, einen Mord,
eine Schlägerei und Kriege vorstellen - alles Dinge, die „normale“ Menschen „normalerweise“
nicht tun.
Mein
Großvater ließ mich einen Stammbaum der Gewalttätigkeit zeichnen, der genauso
wie ein Familien-Stammbaum aufgebaut war. Sein Argument dafür war, daß ich zu
einer besseren Wertschätzung der Gewaltlosigkeit kommen könnte,
wenn ich die Gewalt, die in der Welt existiert, wahrnehme und verstehe. Jeden
Abend half er mir, die Geschehnisse des Tages zu analysieren - alles, was ich
erlebt oder gelesen hatte, was ich gesehen oder anderen angetan hatte. Das
wurde dann in den Baum eingetragen, entweder unter „körperlich" (wenn
es sich um körperliche Gewalt handelte) oder unter „passiv" (wenn es
eher eine emotionale Verletzung war).
Innerhalb
weniger Monate war eine Wand in meinem Zimmer bedeckt mit Handlungen von „passiver“ Gewalt, die mein Großvater als heimtückischer erachtete
als „körperliche“ Gewalt. Er erklärte dann, daß passive Gewalt
letztendlich Ärger im Opfer erzeugt, das daraufhin gewalttätig reagiert, sei es
als Individuum oder in einer Gruppe. Mit anderen Worten: Es ist die passive
Gewalt, die Öl in das Feuer der körperlichen Gewalt gießt. Weil wir diesen
Zusammenhang nicht verstehen oder ihn nicht anerkennen, tragen alle unsere Friedensbemühungen
entweder keine Früchte, oder sie sind von kurzer Dauer. Wie können wir ein
Feuer löschen, wenn wir nicht zuerst die Ölleitung kappen, die das Inferno
entzündet?
Großvater
betonte immer lautstark, wie wichtig es ist, gewaltfrei zu kommunizieren – das
verwirklicht Marshall Rosenberg seit vielen Jahren auf bewundernswerte Weise in
seinen Schriften und in seinen Seminaren. Mit großem Interesse habe ich Mr.
Rosenbergs Buch Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens gelesen,
und ich bin beeindruckt von der Tiefe seiner Arbeit und von der Einfachheit
seiner Lösungswege.
Gewaltlosigkeit
ist keine Strategie, die man heute anwendet und morgen wieder fallen läßt, und
sie ist auch nichts, das einen klein oder schwach macht. In der Gewaltlosigkeit
geht es darum, negative Einstellungen, die uns beherrschen, in positive
Einstellungen umzuwandeln. Alles, was wir tun, geschieht aus selbstsüchtigen
Motiven heraus, so sind wir konditioniert. „Was springt für mich dabei heraus?“
– das wird in einer überwältigend materialistisch orientierten Gesellschaft
gefördert, die sich den verbissenen Individualismus auf die Fahnen geschrieben
hat. Keine dieser negativen Vorstellungen ist für den Aufbau einer homogenen
Familie, Gemeinde, Gesellschaft oder Nation nützlich.
Es
kommt nicht darauf an, daß wir in Krisen zusammenstehen und unseren
Patriotismus mit dem Hissen einer Flagge zum Ausdruck bringen; es reicht nicht,
eine Supermacht zu werden, die sich ein Waffenarsenal anlegt, mit dem diese
Erde vielfach zerstört werden kann; es ist nicht genug, uns den Rest der Welt
durch unsere militärische Macht zu unterwerfen, denn Frieden kann nicht auf
Angst aufgebaut werden.
Gewaltlosigkeit
heißt, daß wir dem Positiven in uns Raum geben. Lassen wir uns lieber von
Liebe, Respekt, Verständnis, Wertschätzung, Mitgefühl und Fürsorge für andere
leiten als von den selbstbezogenen und selbstsüchtigen, neidischen,
haßerfüllten, mit Vorurteilen beladenen, mißtrauischen und aggressiven
Einstellungen, die unser Denken für gewöhnlich dominieren. Wir hören oft, daß
Menschen sagen: „Diese Welt ist rücksichtslos, und wenn man überleben will, muß
man eben auch rücksichtslos sein.“ Da bin ich ganz bescheiden anderer Meinung.
Die
Welt ist das, was wir aus ihr gemacht haben. Wenn sie heutzutage rücksichtslos
ist, dann liegt es daran, daß wir sie durch unsere Einstellungen rücksichtslos
gemacht haben. Ändern wir uns selbst, dann können wir die Welt ändern. Und eine
Veränderung unserer selbst beginnt mit einer Veränderung unserer Sprache und
unserer Art, zu kommunizieren. Ich lege Ihnen sehr ans Herz, dieses Buch zu
lesen und den Prozeß der Gewaltfreien Kommunikation, der darin dargestellt
wird, anzuwenden. Das ist ein bedeutender erster Schritt zur Veränderung
unserer Kommunikation und zur Schaffung einer einfühlsamen Welt.
Arun Gandhi Gründer
und Präsident des M.K. Gandhi-Instituts für Gewaltlosigkeit im Vorwort zu Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation
(Hervorhebungen von mir)
(Hervorhebungen von mir)
siehe auch:
Montag, 16. Februar 2015
Marshall Rosenberg: Die Warum-Frage ist eine der gewalttätigsten Fragen
Marshall B. Rosenberg - How do you talk to yourself about making mistakes [19:40]
Veröffentlicht am 11.01.2013
siehe auch:
- Eine Hommage an Marshall B. Rosenberg (Post, 15.02.2015)
Veröffentlicht am 11.01.2013
siehe auch:
- Eine Hommage an Marshall B. Rosenberg (Post, 15.02.2015)
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Persönlichkeiten,
Realitätskonstruktion,
Therapie
Sonntag, 15. Februar 2015
Eine Hommage an Marshall B. Rosenberg
Vor wenigen Tag verstarb Marshall B. Rosenberg. Leider bin ich wieder zu spät damit, das Gute zu würdigen, so lange es noch da ist. Menschen mit seiner Ausstrahlung machen das Leben auf diesem Planeten erträglicher.
Einige Zitate aus einem Interview mit Marshall Rosenberg:
- Eine Sprache des Mitgefühls (Leseprobe Arbor-Verlag, PDF)
Marshall Rosenberg: Liebest du mich? {7:33}
- Wie Liebe entsteht… (Post, 14.02.2015)
- Liebe ist … (Post, 01.04.2008)
- Fünf Sprachen der Liebe (Wikipedia)
Empathie - Gehört werden - Marshall Rosenberg und Paula Gloria {2:59}
Veröffentlicht am 23.03.2012
Weitere Texte von und über Marshall Rosenberg:
- Was der Beziehung guttut (Ute Kleindienst, Kommunikation und Seminar 1/2012, S. 32, PDF)
- Eine Sprache des Mitgefühls (Interview, Mit Kindern wachsen, Arbor Verlag, April 2004, PDF)
- Skript zum Einführungsseminar »Gewaltfreie Kommunikation« (Center for Nonviolent Communication, PDF)
- Skript zum Basistraining »Gewaltfreie Kommunikation« (Center for Nonviolent Communication, PDF)
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B Rosenberg – Einführung (Gens, Forum Gewaltfreie Kommunikation Berlin, PDF)
- Liebe ist kein Gefühl (MultiMind 5/04)
2 Grundannahmen Rosenbergs:
Einige Zitate aus einem Interview mit Marshall Rosenberg:
- Eine Sprache des Mitgefühls (Leseprobe Arbor-Verlag, PDF)
Die gewaltfreie Kommunikation sagt: Werde gut darin, zwei Dinge auszudrücken: Was in dir los ist und was dein Leben schöner machen würde. Lerne nur dies zu sagen, ohne Kritik und ohne Forderungen. Sag’ einfach nur, was in dir lebendig ist, in anderen Worten, wie es dir geht, und was dein Leben wunderbar machen würde. Und egal, was andere sagen, höre nur, was in ihnen lebendig ist und was ihr Leben wunderbar machen würde.
Marshall Rosenberg Tribute 1934 - 2015 {3:45}
Veröffentlicht am 11.02.2015
Marshall Rosenberg Founder of Nonviolent Communication died on the 7th of February 2015 in Albuquerque New Mexico at home with his family, from prostate cancer.
This is a short tribute video to Marshall, his loved ones and everyone who's gotten to know him over the years from the work that he did. I hope NVC will continue to help others make life more enjoyable on the planet, as it did mine. You will be missed! Thank you Marshall. Love to you and all those who supported the message you shared with us.
- Leehamster.com
- Leehamster.com
Marshall Rosenberg: Liebest du mich? {7:33}
Hochgeladen am 20.02.2011
Das Dialog-Team München (http://www.dialog-herold.de) stellt Ihnen dieses Video mit freundlicher Genehmigung des Auditorium Netzwerk (http://www.auditorium-netzwerk.de) bereit.
siehe dazu auch:- Wie Liebe entsteht… (Post, 14.02.2015)
- Liebe ist … (Post, 01.04.2008)
- Fünf Sprachen der Liebe (Wikipedia)
Hochgeladen am 07.06.2010
Empathie - eins der wichtigsten Erlebnisse in der gewaltfreien Kommunikation und in der Kommunikation überhaupt: Vor ein paar Tagen erhielt ich von Paula Gloria das Originalvideo ihres Interviews mit Marshall Rosenberg aus den USA, um mir für meine Arbeit mit Untertiteln Unterstützung durch gutes Videomaterial zu geben, Vielen Dank noch mal an Paula Gloria. Ich habe mich entschieden, erst einmal eine Reihe von - wie ich finde - bedeutsamen Teilen des Interviews auf Youtube hochzuladen, und mit deutschen Untertiteln zu versehen.
Empathie - eins der wichtigsten Erlebnisse in der gewaltfreien Kommunikation und in der Kommunikation überhaupt: Vor ein paar Tagen erhielt ich von Paula Gloria das Originalvideo ihres Interviews mit Marshall Rosenberg aus den USA, um mir für meine Arbeit mit Untertiteln Unterstützung durch gutes Videomaterial zu geben, Vielen Dank noch mal an Paula Gloria. Ich habe mich entschieden, erst einmal eine Reihe von - wie ich finde - bedeutsamen Teilen des Interviews auf Youtube hochzuladen, und mit deutschen Untertiteln zu versehen.
Hier ist das Originalinterview in Paula Glorias Kanal auf youtube zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=YvFeY5...
Mein "GfK Video blog", wo ich von mir untertitelte Videos zur Gewaltfreien Kommunikation veröffentliche ist hier zu finden:
http://gfkvideos.blogspot.com/
http://www.youtube.com/watch?v=YvFeY5...
Mein "GfK Video blog", wo ich von mir untertitelte Videos zur Gewaltfreien Kommunikation veröffentliche ist hier zu finden:
http://gfkvideos.blogspot.com/
Für die meisten Menschen bedeutet Gewalttätigkeit zu versuchen, jemanden körperlich zu verletzen. Für uns bedeutet Gewalttätigkeit auch jegliche Machtausübung auf andere Menschen, es bedeutet, sie zu zwingen zu versuchen, bestimmte Dinge zu tun. Dazu würde jegliche Anwendung von Bestrafung, Beloh- nung, Schuldzuweisung, Beschämung und Verpflichtung gehören. Gewalttätigkeit in diesem weiteren Sinne beinhaltet jede Anwendung von Druck, mit dem wir Menschen zwingen, etwas zu tun. Zu Gewalttätigkeit gehört auch jedes System, das Menschen diskriminiert und gleichen Zugang zu Ressourcen und Gerechtigkeit für alle Menschen verhindert. Mit dieser Definition könnten viele Aspekte unserer Unternehmenskultur, unserer Erziehung, des Sportes und der formalen Ausbildung als gewalttätig betrachtet werden.
John Holt hat ein Buch über Erziehung geschrieben. Es trägt den Titel „Wie Kinder versagen”. Ich lernte John zu seinen Lebzeiten kennen und wir arbeiteten manchmal zusammen. Er sagte: „Wenn wir Kindern das Sprechen beibringen würden, wür- den sie es nie lernen.” Wir benützen weder Belohnung noch Strafe, um Kinder das Sprechen zu lehren. Sie lernen es, weil es ihr Leben bereichert und ihnen Möglichkeiten eröffnet. Warum sollten wir jemals irgendjemandem etwas beibringen wollen, wenn nicht aus diesem Grund? Und wenn es das Leben bereichert, dann braucht man keine Strafen und Belohnungen. Michael Katz schrieb das Buch „Schicht, Bürokratie und die Schulen”. Eine der politischen Funktionen von Schulen besteht darin, Menschen darin zu trainieren, für äußerli- che Belohnungen zu arbeiten. Das Wirtschaftssystem braucht Arbeiter, die Dinge tun, die das Leben vielleicht nicht reicher machen und sogar die Umwelt ver- schmutzen können. Es benötigt gefü- gige Arbeiter, um sich selbst aufrecht- zuerhalten. Schulen tun das, indem sie junge Menschen glauben machen, dass das Ziel darin besteht, gute Noten zu bekommen, also für äußerliche Belohnungen zu arbeiten.
John Holt half mir zu erkennen, dass die Lernumgebung, also die Struktur selbst, so aufgebaut ist, dass sie die Mehrheit der Kinder daran hindert, erfolgreich zu sein. Er half mir zu sehen, dass die Struktur das Problem ist und nicht die Kinder. Laut Michael Katz und anderen Forschern wurden Schulen dazu entworfen, Menschen auf ein Leben innerhalb eines sie beherrschenden Systems vorzubereiten, bei dem wenige Menschen von den Mühen vieler profitieren. Seit dem Beginn der öffentlichen Erziehung in den USA existieren dort immer die gleichen Probleme. Circa alle zwanzig Jahre kommen neue Reformer mit neuen Ideen, um sie zu lösen. Sie tragen ihre Erziehungsideen gegen großen Widerstand in die Schulen. Hinsichtlich der Bildungsstandards sind sie sehr erfolgreich. Die Kinder lernen mehr. Das Lernen macht ihnen mehr Spass. Und innerhalb von fünf Jahren sind die Reformprogramme verschwunden. Warum?
Weil die Schulen nie zum Zwecke der Bildung gegründet worden sind. Sie wurden gegründet, um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das von den Menschen verlangt, dass sie für äußerliche Belohnungen arbeiten und nicht dafür, dass die Menschen über den Wert dessen, was sie tun, nachdenken. Eines der Dinge, das ich beim Fortgeschrittenenstudium entdeckte, war, wie gefährlich es ist, Psychologie getrennt von sozialen Strukturen zu betrachten und zu glauben, dass Leiden nur dadurch entstünde, dass mit den Menschen etwas nicht stimmt. Deshalb habe ich in unsere Ausbildung Methoden eingebaut, mit denen wir uns von dem frei machen, was wir von diesen unterdrückenden Strukturen verinnerlicht haben, die uns aber auch zeigen, wie wir Strukturen der Dominanz in Strukturen umwandeln, die dem Leben dienen.
Die Menschen können ihr Denken und ihre Kommunikation verändern. Sie können sich selbst viel respektvoller behandeln und aus ihren Begrenzungen lernen, ohne sich selbst zu hassen. Wir bringen den Menschen bei, wie das geht. Wir zeigen den Menschen einen Prozess, der ihnen helfen kann, zu den ihnen nahe stehenden Personen auf eine Weise in Beziehung zu treten, die es ihnen vielleicht erlaubt, größere Intimität zu genießen, einander mit mehr Freude etwas zu geben und sich nicht darin zu verstricken, Dinge aus Gefühlen von Pflicht, Schuld, Beschämung und anderen, die intime Beziehungen zerstören, zu tun. Wir zeigen den Menschen, wie sie an einem Arbeitsplatz voller Freude zusammenarbeiten können. Wir zei- gen ihnen, wie man Dominanzstrukturen, hierarchische Strukturen, in Arbeitsgemeinschaften umwandelt, in denen die Menschen eine Vision teilen, wie sie zum Leben beitragen können. Und wir finden es aufregend, wie viele Menschen auf der ganzen Welt viel Energie dafür aufbringen, um dies zu verwirklichen. Wir gehen in neue Bereiche und fin- den Menschen vor, die sehen möchten, ob es so funktioniert, wie ich es sage. Unsere Programme gibt es jetzt in ungefähr 30 Ländern. Wir leisten viel Arbeit an Schulen zusammen mit den Eltern, wir arbeiten mit der Poli- zei, dem Militär, medizinischem Personal und Firmen. Es ist erstaunlich, wie effektiv dieser einfache, kleine Prozess ist. Er ist einfach im Hinblick auf seine Struktur; er ist nicht sehr kompliziert, aber er erfordert einen ziemlich großen Paradigmenwechsel bei den eigenen Werten.
Meine Familie zog 1943 nach Detroit, als dort gerade die Rassenunruhen begannen. Wir kamen aus dem Süden, wie es zu der Zeit viele Menschen taten, um Jobs in der Kriegsindustrie von Detroit zu bekommen. Im Süden waren Schwarze und Weiße getrennt. Als sie nach Detroit kamen, lebten sie im selben Viertel. Es war ein zum Explodieren bereites Pulverfass. 1943 hatten wir die zweitschlimmsten Rassenunru- hen in den USA. In drei Tagen wurden ungefähr 33 Menschen getötet. Das war meine erste Berührung mit dieser Art von Gewalttätigkeit. Ich erkannte, dass dies eine Welt ist, in der man nur wegen seiner Hautfarbe verletzt werden kann. Dann wurde ziemlich viel Gewalt auf mich gerichtet, weil ich jüdisch war. In diesem Viertel gab es Gewalt gegen jeden, der anders war. Es war Angst einjagend und deprimierend, sich nie sicher zu fühlen und sich fragen zu müssen, wie man von der Schule nach Hause kommen würde, ohne geschlagen oder gedemütigt zu werden. Meine Familie, von der einige Mitglieder aus Europa gekommen waren, tat ihr Bestes, damit ich mich besser fühlte. Sie pflegten zu sagen: „Sei froh, dass wir hier sind. Wenn wir jetzt in Deutsch- land leben würden, wärst du tot.” Das gab mir kein besonders großes Gefühl von Sicherheit in Bezug auf diese Welt. Die Mitglieder meiner Familie sagten zu mir das, was die Menschen sehr häufig unter solchen Umständen sagen: „Schlag sie zuerst, dann lassen sie dich in Ruhe.” […]
Ich entdeckte, dass es zwei Arten von Lächeln gibt. Die eine Art fand sich in den Gesichtern der Menschen, die zuschauten, wie ich von einer Gruppe verprügelt wurde. So Angst einjagend das Geschlagenwerden war, so erinnere ich mich daran, dennoch aufgeblickt zu haben und gesehen zu haben, wie die Beobachtenden es genossen: wie sie es genos- sen zuzuschauen, wie ich verletzt und gedemütigt wurde, weil ich ein Jude war. Als ich nach Hause kam, sah ich eine andere Art von Lächeln. Meine Großmutter war gelähmt. Wir waren so arm, dass meine Mutter sie in unserem Esszimmer pflegte. Und mein Onkel kam jeden Abend herüber, um meiner Mutter zu helfen, meine Großmutter zu versorgen. Während er meine Großmutter sauber machte, was mir als Kind als eine schreckliche Arbeit erschien, sah ich ihn die ganze Zeit dabei lächeln, mit einem herrlichen Lächeln!
Menschen besitzen eine enorme Fähigkeit und Kraft, das Leben zu bereichern. Wir können mit Worten zur Freude und Weisheit anderer beitragen. Und wir können Worte benützen, mit denen wir das Leben anderer elendig machen. Unsere Worte sind also sehr machtvoll. Wir können Menschen auf Weisen berühren, die große Freude verursachen und sie sehr nähren und unterstützen. Wir sind Kraftwerke und nichts genießen wir mehr, als diese Macht, die wir besitzen, dazu zu nützen, das Leben anderer zu bereichern. Ist es also nicht wunderbar, dass wir diese Macht besitzen und die Freude erleben können, die sie bringt, wenn wir sie nützen? Das ist ein Grund zum Feiern. Wow! Und je mehr wir das feiern, umso weniger werden wir bereit sein, irgendetwas anderes zu machen.Marshall B. Rosenberg - Lösung eines Konfliktes durch Klärung der Bedürfnisse {7:52}
Veröffentlicht am 23.03.2012
Weitere Texte von und über Marshall Rosenberg:
- Was der Beziehung guttut (Ute Kleindienst, Kommunikation und Seminar 1/2012, S. 32, PDF)
- Eine Sprache des Mitgefühls (Interview, Mit Kindern wachsen, Arbor Verlag, April 2004, PDF)
- Skript zum Einführungsseminar »Gewaltfreie Kommunikation« (Center for Nonviolent Communication, PDF)
- Skript zum Basistraining »Gewaltfreie Kommunikation« (Center for Nonviolent Communication, PDF)
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B Rosenberg – Einführung (Gens, Forum Gewaltfreie Kommunikation Berlin, PDF)
- Liebe ist kein Gefühl (MultiMind 5/04)
Gewaltfrei heißt nicht nur Verzicht auf Gewalt und Widerstand, heißt auch nicht etwa die andere Wange hinhalten. Gewaltfrei ist eine viel schwierigere Aufgabe, nämlich Verständnis und Einfühlung in die Ängste, die Unwissenheit, Hilflosigkeit und Unsicherheit der Menschen und Faktoren, die gewaltvolles Handeln hervorrufen. (Gandhi)
2 Grundannahmen Rosenbergs:
- Die Art und Weise des Sprechens spielt eine entscheidende Rolle bei unserer Fähigkeit, einfühlsam zu bleiben. Der bewusste Umgang mit Sprache ist demnach der Schlüssel dazu, wieder mit unserem natürlichen Einfühlungsvermögen in Kontakt zu kommen und die zwischenmenschliche Kommunikation friedfertiger zu gestalten: Weg von Wertungen, Kritik und Schuldzuweisungen - hin zu Wertschätzung und Mitgefühl.
- Konflikte entstehen immer dann, wenn wichtige menschliche Bedürfnisse unerfüllt sind. Zu diesen Bedürfnissen zählen neben Nahrung, Unterkunft und Sicherheit auch Mitgefühl und Wertschätzung - ebenso wie Zugehörigkeit, Harmonie und Autonomie. Werden die Bedürfnisse der Konfliktparteien in angemessener Weise angesprochen und berücksichtigt, so sind Konflikte auch lösbar.
4-Schritte-Modell:
Marshall Rosenberg: Objektiv beobachten {9:09}
Marshall Rosenberg: Objektiv beobachten {9:09}
Hochgeladen am 16.12.2010
Ausschnitt aus dem auf Video-DVDs erschienenen, 12-stündigen Seminar "Einführung in die gewaltfreie Kommunikation" mit dem Psychologen Marshall B. Rosenberg, erschienen beim Auditorium-Netzwerk, http://www.auditorium-netzwerk.de
Ausschnitt aus dem auf Video-DVDs erschienenen, 12-stündigen Seminar "Einführung in die gewaltfreie Kommunikation" mit dem Psychologen Marshall B. Rosenberg, erschienen beim Auditorium-Netzwerk, http://www.auditorium-netzwerk.de
INHALTSANGABE ZU DIESEM AUSSCHNITT:
Marshall Rosenberg schildert einen Fall, in dem sich Lehrkräfte darüber beschweren, dass der Schuldirektor bei Zusammenkünften immer einen Anlass findet, aus seinem Privatleben zu erzählen, während die Lehrer lieber zügig vorankommen wollen. Als Marshall die Lehrer in Abwesenheit des Direktors um eine Beobachtung dessen bittet, was der Direktor tut, werden eine Reihe von Diagnosen gestellt, statt Beobachtungen geschildert. Es heißt in den Unterstellungen und Bewertungen, er habe ein großes Maul, rede zu viel, wolle ständig im Mittelpunkt stehen oder glaube, er sei der einzige mit Intelligenz. Die Lehrkräfte sind anfänglich nicht in der Lage, eine Beobachtung ohne Bewertung zu machen.
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
Marshall Rosenberg schildert einen Fall, in dem sich Lehrkräfte darüber beschweren, dass der Schuldirektor bei Zusammenkünften immer einen Anlass findet, aus seinem Privatleben zu erzählen, während die Lehrer lieber zügig vorankommen wollen. Als Marshall die Lehrer in Abwesenheit des Direktors um eine Beobachtung dessen bittet, was der Direktor tut, werden eine Reihe von Diagnosen gestellt, statt Beobachtungen geschildert. Es heißt in den Unterstellungen und Bewertungen, er habe ein großes Maul, rede zu viel, wolle ständig im Mittelpunkt stehen oder glaube, er sei der einzige mit Intelligenz. Die Lehrkräfte sind anfänglich nicht in der Lage, eine Beobachtung ohne Bewertung zu machen.
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
1. Beobachtungen schildern (statt zu deuten)
Zunächst geht es lediglich darum, Beobachtungen wiederzugeben. Was hat man in der Situation, wegen der man sein Gegenüber anspricht, gesehen, gehört oder auch vermisst? Jegliche Bewertungen, Interpretationen wie auch Verallgemeinerungen ('Regelmäßig werden mir von Ihnen wichtige Informationen vorenthalten!') sind dabei zu vermeiden. Ansonsten verringert sich die Chance, dass unsere darin enthaltenen Bedürfnisse auch wahrgenommen werden und dass auch wir die Bedürfnisse des anderen wahrnehmen. Die eigenen Gefühle mitteilen (statt zu beschuldigen)
2. Im zweiten Schritt gilt es, die eigenen Gefühle, die die Beobachtung hervorgerufen hat, mitzuteilen (z.B. 'Ich bin verärgert.').
Die Kunst besteht dabei darin, zwischen Gefühlen einerseits und Gedanken bzw. Wahrnehmungen andererseits zu unterscheiden. Eine Aussage wie 'Ich fühle mich übergangen' bezeichnet Rosenberg als Pseudogefühl, denn es macht den anderen für die eigene Befindlichkeit verantwortlich und kommt einer Beschuldigung gleich. Die eigenen Gefühle haben aber immer nur mit mir selbst zu tun haben, nicht mit anderen.
3. Bedürfnisse formulieren (statt Strategien zur Bedürfniserfüllung anzuwenden)
Als nächstes sollte man seinem Gegenüber mitteilen, welches konkrete Bedürfnis hinter dem zuvor geäußerten Gefühl steht ('Ich wünsche mir einen zügigen und direkten Informationsfluss, um mein eigenes Arbeitspensum besser planen zu können.').
Marshall Rosenberg: Amtssprache {8:08}
Veröffentlicht am 16.12.2010
Übung - Bedürfnissprache entwickeln - Marshall Rosenberg (dt. Untertitel) {4:08}
4. Eine Bitte äußern (statt zu fordern)
Last but not least geht es darum, dem Gesprächspartner mitzuteilen, was dieser konkret tun kann, damit das eigene Bedürfnis erfüllt wird bzw. man diesem ein Stück näher kommen kann. Dies sollte immer als Bitte, nie als Forderung formuliert werden - um damit dem Gesprächspartner echte Entscheidungsfreiheit einräumen und seine Autonomie zu respektieren ('Ich möchte Sie bitten, mich beim Mittagessen über den aktuellen Projektstand zu informieren.'). Wichtig auch: Die Bitte sollte sich im Hier und Jetzt erfüllen lassen und nicht auf Handlungen in der Zukunft zielen. Empathie zum Gesprächspartner lässt sich letztlich auch nur in der aktuellen Situation aufbauen.
»Präsent sein: Empathie und Selbstempathie« DVD 07 {3:36}
Marshall Rosenberg fasst das Vier-Schritte-Modell in folgendem Satz zusammen: 'Wenn a, dann fühle ich mich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.'
Wolfsattacken und Giraffensprache
In der Gewaltfreien Kommunikation spielen zwei Tiere eine Rolle: der Wolf und die Giraffe. Marshall B. Rosenberg benutzt die beiden Vierbeiner als Symbole, um den Menschen vor Augen zu führen, wie Sprache angreifen und verletzen und wie sie umgekehrt von Gefühlen und Bedürfnissen im positiven Sinne gelenkt werden kann. Geleitet von bewertenden und interpretierenden Denken steht der Wolf für unseren 'normalen' Umgangston. Die Giraffe indes steht für Kommunikation mit Herz (Sie ist das Landtier mit dem größten Herzen). Die Giraffe ist einfühlsam und bezieht die eigenen Bedürfnisse im Gespräch ein.
Je nachdem, ob man in der Giraffen- oder Wolfssprache spricht, kommen beim Gegenüber andere Botschaften an.
Wolfssprache - Giraffensprache:
W: Ich fühle mich von dir im Stich gelassen!
G: Ich bin verzweifelt, weil ich mehr Unterstützung brauche.
W: Ich bin genervt, weil du so lange rumtrödelst.
G: Ich bin genervt, weil ich über meine Zeit selbst bestimmen möchte.
W: Hör mir endlich zu!
G: Kannst Du mir bitte sagen, was Du gehört hast?
W: Du bist ein Egoist!
G: Wenn ich sehe, dass du für dich den Tisch deckst und nicht für die anderen...
W: Ich fühle mich übergangen.
G: Ich bin verzweifelt, weil ich mehr Unterstützung brauche.
W: Ich fühle mich von Ihnen ignoriert.
G: Ich bin unsicher, weil ich gerne beachtet werden möchte.
W: Ich möchte ebenbürtig behandelt werden!
G: Ich bitte Dich, das Honorar 50/50 zu teilen.
(Die Beispiele stammen aus dem Buch 'Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt' von Serena Rust.)
siehe auch:
- Marshall Rosenberg: Die Warum-Frage ist eine der gewalttätigsten Fragen (Post, 16.02.2015)
Lass Dir Zeit-bewußt handeln/blind reagieren-Marshall Rosenberg-dt.U. {3:04}
Marshall Rosenberg: Dankbarkeit ausdrücken {7:07}
VISION OF THE FUTURE - MARSHALL ROSENBERG {23:01}
Marshall Rosenberg - Gewaltfreie Kommunikation deutsch (Liste mit 26 Videos, zuletzt am 28.02.2016 aktualisiert)
Ein Vorwort von Mahatma Gandhis Enkel Arun Gandhi zu Rosenbergs empfehlenswerten Buch Gewaltfreie Kommunikation
siehe auch:
- Liebe und Abhängigkeit (Post, 16.01.2016)
Zunächst geht es lediglich darum, Beobachtungen wiederzugeben. Was hat man in der Situation, wegen der man sein Gegenüber anspricht, gesehen, gehört oder auch vermisst? Jegliche Bewertungen, Interpretationen wie auch Verallgemeinerungen ('Regelmäßig werden mir von Ihnen wichtige Informationen vorenthalten!') sind dabei zu vermeiden. Ansonsten verringert sich die Chance, dass unsere darin enthaltenen Bedürfnisse auch wahrgenommen werden und dass auch wir die Bedürfnisse des anderen wahrnehmen. Die eigenen Gefühle mitteilen (statt zu beschuldigen)
2. Im zweiten Schritt gilt es, die eigenen Gefühle, die die Beobachtung hervorgerufen hat, mitzuteilen (z.B. 'Ich bin verärgert.').
Die Kunst besteht dabei darin, zwischen Gefühlen einerseits und Gedanken bzw. Wahrnehmungen andererseits zu unterscheiden. Eine Aussage wie 'Ich fühle mich übergangen' bezeichnet Rosenberg als Pseudogefühl, denn es macht den anderen für die eigene Befindlichkeit verantwortlich und kommt einer Beschuldigung gleich. Die eigenen Gefühle haben aber immer nur mit mir selbst zu tun haben, nicht mit anderen.
3. Bedürfnisse formulieren (statt Strategien zur Bedürfniserfüllung anzuwenden)
Als nächstes sollte man seinem Gegenüber mitteilen, welches konkrete Bedürfnis hinter dem zuvor geäußerten Gefühl steht ('Ich wünsche mir einen zügigen und direkten Informationsfluss, um mein eigenes Arbeitspensum besser planen zu können.').
Marshall Rosenberg: Amtssprache {8:08}
Veröffentlicht am 16.12.2010
vegankoestler
Ausschnitt aus dem auf Video-DVDs erschienenen, 12-stündigen Seminar "Einführung in die gewaltfreie Kommunikation" mit dem Psychologen Marshall B. Rosenberg, erschienen beim Auditorium-Netzwerk, http://www.auditorium-netzwerk.de
INHALTSANGABE ZU DIESEM AUSSCHNITT:
Marshall Rosenberg erzählt etwas über "Amtsspache", wie Karl Adolf Eichmann sie in der Verhandlung seiner Kriegsverbrechen nannte und sie als eine Art der Sprache schilderte, die einem durch Formulierungen wie "ich muss" oder "ich müsste" keine Wahlfreiheit ließ. Diese Sprache habe es nach Eichmanns Aussage sehr einfach gemacht, tausende Menschen im Zuge der so genannten Endlösung in den Tod zu schicken. Marshall weist darauf hin, dass wir Menschen immer die Wahl haben und nichts tun, ohne uns dafür zu entscheiden. Diese Geschichte erzählte Marshall auch einmal einer Gruppe aus Eltern und Lehrern, wobei eine Lehrerin verärgert äußerte, dass es die Aufgabe der Erziehungsberechtigten sei, den Kindern zu sagen, was sie zu tun haben. Es gebe einfach unvermeidliche Dinge, die man tun müsse, ob man nun will oder nicht. So müsse sie nach dem Seminar z. B. Essen für die Familie kochen, obwohl sie dies hasse. Dennoch täte sie es seit zwanzig Jahren widerwillig. Nach dem Seminar verkündete sie der Familie, dass sie nicht mehr länger Essen kochen werde.
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
Ausschnitt aus dem auf Video-DVDs erschienenen, 12-stündigen Seminar "Einführung in die gewaltfreie Kommunikation" mit dem Psychologen Marshall B. Rosenberg, erschienen beim Auditorium-Netzwerk, http://www.auditorium-netzwerk.de
INHALTSANGABE ZU DIESEM AUSSCHNITT:
Marshall Rosenberg erzählt etwas über "Amtsspache", wie Karl Adolf Eichmann sie in der Verhandlung seiner Kriegsverbrechen nannte und sie als eine Art der Sprache schilderte, die einem durch Formulierungen wie "ich muss" oder "ich müsste" keine Wahlfreiheit ließ. Diese Sprache habe es nach Eichmanns Aussage sehr einfach gemacht, tausende Menschen im Zuge der so genannten Endlösung in den Tod zu schicken. Marshall weist darauf hin, dass wir Menschen immer die Wahl haben und nichts tun, ohne uns dafür zu entscheiden. Diese Geschichte erzählte Marshall auch einmal einer Gruppe aus Eltern und Lehrern, wobei eine Lehrerin verärgert äußerte, dass es die Aufgabe der Erziehungsberechtigten sei, den Kindern zu sagen, was sie zu tun haben. Es gebe einfach unvermeidliche Dinge, die man tun müsse, ob man nun will oder nicht. So müsse sie nach dem Seminar z. B. Essen für die Familie kochen, obwohl sie dies hasse. Dennoch täte sie es seit zwanzig Jahren widerwillig. Nach dem Seminar verkündete sie der Familie, dass sie nicht mehr länger Essen kochen werde.
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
Übung - Bedürfnissprache entwickeln - Marshall Rosenberg (dt. Untertitel) {4:08}
Hochgeladen am 09.06.2010
Marshall Rosenberg erklärt eine Übung mit drei verschiedenen Listen von Urteilen. Es geht darum, Urteile und schwer zu hörende Botschaften in diese Listen zu sammeln und dann diese Botschaften in Bedürfnisse zu übersetzen.
Marshall Rosenberg erklärt eine Übung mit drei verschiedenen Listen von Urteilen. Es geht darum, Urteile und schwer zu hörende Botschaften in diese Listen zu sammeln und dann diese Botschaften in Bedürfnisse zu übersetzen.
Ein paar der möglichen Bedürfnisse:
Autonomie, Selbstbestimmung (Selbst seine Träume, Pläne, Ziele, Handlungen, Werte wählen), Feiern (von erfüllten Träumen, Geschenken des Lebens, Verlusten von Träumen und geliebten Menschen), Echtheit, Kreativität, Sinn, Selbstwert, Wertschätzung, Akzeptanz, Nähe, Gemeinschaft, Rücksicht, zur Lebensfülle beitragen, emotionale Sicherheit, Empathie, Aufrichtigkeit, Liebe, Bestätigung, Respekt, Unterstützung, Vertrauen, Verständnis, Wärme, Spaß, Lachen, Schönheit, Harmonie, Inspiration, Ordnung, Frieden, Luft, Essen, Bewegung, Schutz vor lebensbedrohlichen Lebensformen, Ruhe, sexueller Ausdruck, Schutz (Raum), Berührung, Wasser
weitere englischsprachige Video zur Gewaltfreien Kommunikation finden sie hier:
http://gfkvideos.blogspot.com
Autonomie, Selbstbestimmung (Selbst seine Träume, Pläne, Ziele, Handlungen, Werte wählen), Feiern (von erfüllten Träumen, Geschenken des Lebens, Verlusten von Träumen und geliebten Menschen), Echtheit, Kreativität, Sinn, Selbstwert, Wertschätzung, Akzeptanz, Nähe, Gemeinschaft, Rücksicht, zur Lebensfülle beitragen, emotionale Sicherheit, Empathie, Aufrichtigkeit, Liebe, Bestätigung, Respekt, Unterstützung, Vertrauen, Verständnis, Wärme, Spaß, Lachen, Schönheit, Harmonie, Inspiration, Ordnung, Frieden, Luft, Essen, Bewegung, Schutz vor lebensbedrohlichen Lebensformen, Ruhe, sexueller Ausdruck, Schutz (Raum), Berührung, Wasser
weitere englischsprachige Video zur Gewaltfreien Kommunikation finden sie hier:
http://gfkvideos.blogspot.com
4. Eine Bitte äußern (statt zu fordern)
Last but not least geht es darum, dem Gesprächspartner mitzuteilen, was dieser konkret tun kann, damit das eigene Bedürfnis erfüllt wird bzw. man diesem ein Stück näher kommen kann. Dies sollte immer als Bitte, nie als Forderung formuliert werden - um damit dem Gesprächspartner echte Entscheidungsfreiheit einräumen und seine Autonomie zu respektieren ('Ich möchte Sie bitten, mich beim Mittagessen über den aktuellen Projektstand zu informieren.'). Wichtig auch: Die Bitte sollte sich im Hier und Jetzt erfüllen lassen und nicht auf Handlungen in der Zukunft zielen. Empathie zum Gesprächspartner lässt sich letztlich auch nur in der aktuellen Situation aufbauen.
»Präsent sein: Empathie und Selbstempathie« DVD 07 {3:36}
Hochgeladen am 13.04.2011
Marschall B. Rosenberg
Marschall B. Rosenberg
Empathie fordert Präsenz. Sie ist nur möglich, wenn es gelingt, alle vorgefassten Meinungen und Urteile abzulegen. Wie Buber sagte: „Eine neue Situation erwartet von dir eine Antwort, die nicht im Vorhinein vorbereitet werden kann. Sie erwartet nichts aus der Vergangenheit. Sie erwartet Präsenz, Verantwortung; sie erwartet -- dich." Der Film zeigt, wie diese Form der Präsenz als eine zentrale Haltung in der Mediation geübt werden kann.
INHALT
Empathie
Selbstempathie
Mit dem Leben tanzen (Lied)
Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.concadoraverlag.de
INHALT
Empathie
Selbstempathie
Mit dem Leben tanzen (Lied)
Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.concadoraverlag.de
Marshall Rosenberg fasst das Vier-Schritte-Modell in folgendem Satz zusammen: 'Wenn a, dann fühle ich mich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.'
Wolfsattacken und Giraffensprache
In der Gewaltfreien Kommunikation spielen zwei Tiere eine Rolle: der Wolf und die Giraffe. Marshall B. Rosenberg benutzt die beiden Vierbeiner als Symbole, um den Menschen vor Augen zu führen, wie Sprache angreifen und verletzen und wie sie umgekehrt von Gefühlen und Bedürfnissen im positiven Sinne gelenkt werden kann. Geleitet von bewertenden und interpretierenden Denken steht der Wolf für unseren 'normalen' Umgangston. Die Giraffe indes steht für Kommunikation mit Herz (Sie ist das Landtier mit dem größten Herzen). Die Giraffe ist einfühlsam und bezieht die eigenen Bedürfnisse im Gespräch ein.
Je nachdem, ob man in der Giraffen- oder Wolfssprache spricht, kommen beim Gegenüber andere Botschaften an.
Wolfssprache - Giraffensprache:
W: Ich fühle mich von dir im Stich gelassen!
G: Ich bin verzweifelt, weil ich mehr Unterstützung brauche.
W: Ich bin genervt, weil du so lange rumtrödelst.
G: Ich bin genervt, weil ich über meine Zeit selbst bestimmen möchte.
W: Hör mir endlich zu!
G: Kannst Du mir bitte sagen, was Du gehört hast?
W: Du bist ein Egoist!
G: Wenn ich sehe, dass du für dich den Tisch deckst und nicht für die anderen...
W: Ich fühle mich übergangen.
G: Ich bin verzweifelt, weil ich mehr Unterstützung brauche.
W: Ich fühle mich von Ihnen ignoriert.
G: Ich bin unsicher, weil ich gerne beachtet werden möchte.
W: Ich möchte ebenbürtig behandelt werden!
G: Ich bitte Dich, das Honorar 50/50 zu teilen.
(Die Beispiele stammen aus dem Buch 'Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt' von Serena Rust.)
siehe auch:
- Marshall Rosenberg: Die Warum-Frage ist eine der gewalttätigsten Fragen (Post, 16.02.2015)
Lass Dir Zeit-bewußt handeln/blind reagieren-Marshall Rosenberg-dt.U. {3:04}
Veröffentlicht am 02.09.2010
dietermaas
Marshall Rosenberg: Dankbarkeit ausdrücken {7:07}
Veröffentlicht am 16.12.2010
vegankoestler
Ausschnitt aus dem auf Video-DVDs erschienenen, 12-stündigen Seminar "Einführung in die gewaltfreie Kommunikation" mit dem Psychologen Marshall B. Rosenberg, erschienen beim Auditorium-Netzwerk, http://www.auditorium-netzwerk.de
INHALTSANGABE ZU DIESEM AUSSCHNITT:
Marshall Rosenberg weist darauf hin, dass auch Lob, Komplimente und Belohnungen eine Form der Gewalt darstellen (mit Hinweis auf das Buch "Punished by Rewards" von Alfi Kohn), weil wir Menschen damit sagen, was sie sind ("du bist brillant", "du bist so intelligent") und damit vielleicht auch eine Erwartungshaltung offenbaren, die unser Gegenüber vielleicht weder erfüllen kann noch erfüllen möchte. Vielmehr bemüht man sich in der Art der Gewaltfreien Kommunikation darum, die Anerkennung einer Person dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem man ihr mitteilt, welches Bedürfnis sie erfüllt hat oder was man fühlt durch das, was sie getan hat. Man bringt die Bereicherung des eigenen Lebens zum Ausdruck, ohne sein Gegenüber dabei zu bewerten.
Liedtext zu "Mit dem Leben tanzen":
Mit dem Leben tanzen
Wie die Blätter mit der Sonne
Die Pflanzen mit dem Regen
Die Vögel mit dem Korn
Mit dem Leben tanzen
Wieder und wieder
Auf vielerlei Weisen
Wir haben Angst zu geben
Wir haben Angst zu leben
Wieder und wieder
Lasst uns feiern
Die Freude am Leben
In jedem Atemzug
In jedem Augenblick
Lasst uns feiern
Mit dem Leben tanzen
Wie die Blätter mit der Sonne
Die Pflanzen mit dem Regen
Die Vögel mit dem Korn
Mit dem Leben tanzen
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
INHALTSANGABE ZU DIESEM AUSSCHNITT:
Marshall Rosenberg weist darauf hin, dass auch Lob, Komplimente und Belohnungen eine Form der Gewalt darstellen (mit Hinweis auf das Buch "Punished by Rewards" von Alfi Kohn), weil wir Menschen damit sagen, was sie sind ("du bist brillant", "du bist so intelligent") und damit vielleicht auch eine Erwartungshaltung offenbaren, die unser Gegenüber vielleicht weder erfüllen kann noch erfüllen möchte. Vielmehr bemüht man sich in der Art der Gewaltfreien Kommunikation darum, die Anerkennung einer Person dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem man ihr mitteilt, welches Bedürfnis sie erfüllt hat oder was man fühlt durch das, was sie getan hat. Man bringt die Bereicherung des eigenen Lebens zum Ausdruck, ohne sein Gegenüber dabei zu bewerten.
Liedtext zu "Mit dem Leben tanzen":
Mit dem Leben tanzen
Wie die Blätter mit der Sonne
Die Pflanzen mit dem Regen
Die Vögel mit dem Korn
Mit dem Leben tanzen
Wieder und wieder
Auf vielerlei Weisen
Wir haben Angst zu geben
Wir haben Angst zu leben
Wieder und wieder
Lasst uns feiern
Die Freude am Leben
In jedem Atemzug
In jedem Augenblick
Lasst uns feiern
Mit dem Leben tanzen
Wie die Blätter mit der Sonne
Die Pflanzen mit dem Regen
Die Vögel mit dem Korn
Mit dem Leben tanzen
ÜBER MARSHALL ROSENBERG:
Marshall B. Rosenberg ist ein international gefragter Konfliktmediator. Im Jahre 1961 erlangte er an der University of Wisconsin-Madison die Doktorwürde in klinischer Psychologe. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication" in Sherman, Texas, um seine Ideen und Ansätze allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine Methode der Gewaltfreien Kommunikation (kurz: GFK) wird erfolgreich für die Schlichtung von Konflikten aller Art eingesetzt. Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der "Internationalen Koordination für die Dekade" für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt.
VISION OF THE FUTURE - MARSHALL ROSENBERG {23:01}
Veröffentlicht am 19.02.2013
A method using compassion, understanding, empathy, to transform wars and conflicts, promoting Human Capacity to contribute to the well being of others.
A method using compassion, understanding, empathy, to transform wars and conflicts, promoting Human Capacity to contribute to the well being of others.
MARSHALL ROSENBERG : Psychologist - Writer Creator of Non-Violent Communication
Marshall Rosenberg - Gewaltfreie Kommunikation deutsch (Liste mit 26 Videos, zuletzt am 28.02.2016 aktualisiert)
Ein Vorwort von Mahatma Gandhis Enkel Arun Gandhi zu Rosenbergs empfehlenswerten Buch Gewaltfreie Kommunikation
siehe auch:
- Liebe und Abhängigkeit (Post, 16.01.2016)
- Es ist die passive Gewalt, die Öl in das Feuer der körperlichen Gewalt gießt. (Post, 22.02.2015)
- Marshall Rosenberg: Die Warum-Frage ist eine der gewalttätigsten Fragen (Post, 16.02.2015)
Labels:
Erziehung,
Kinder,
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Persönlichkeiten,
Therapie
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