Samstag, 6. September 2014

Sexueller Mißbrauch – »Ich fühlte mich schuldig«

Skandal In Nordengland wurden 1.400 Kinder über Jahre missbraucht. Unsere Autorin wurde selbst Opfer von Übergriffen – und erlebte, wie quälend die Fragen der Polizei sein können 

Damals war ich elf. An einem bedeckten Oktobertag während der Schulferien fand ich mich allein in einem Zimmer im ersten Stock eines Reihenhauses wieder. Ich saß auf einem Plastikstuhl, hinter mir befand sich ein großer Spiegel, vor mir eine Videokamera auf einem Ständer. In der Ecke stand eine Kiste mit Spielzeug.
Ich war auf der Rückbank eines Polizeiwagens dorthin gebracht worden, und man hatte mir gesagt, ich solle warten, bis die Beamten „Zeit für mich hätten“. Ich war mir nicht sicher, ob ich gefilmt oder heimlich beobachtet wurde. Ich wusste gar nichts, außer dass ich vor Angst erstarrt war. Ich versuchte, meine Augen von dem rot blinkenden Licht an der Kamera abzuwenden. Dabei starrte ich auf das Buch in meinen Händen. Ich las kein einziges Wort.
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- "Ich fühlte mich schuldig" (der Freitag, 06.09.2014)

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