Gefährlichkeitsprognosen, Verwahrung, Enthumanisierung: Ein Gespräch
mit dem Zürcher Autor und Psychiater Mario Gmür über restaurative
Tendenzen in Psychiatrie und Gesellschaft.
mehr:
- Psychiatrie und Gesellschaft – «Die Seele landet im Giftschrank» (WOZ, 14.08.2014)
Mario Gmür in einem Interview über »Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!«:
- „Bei der Geburt und bei der Hinrichtung von Helden dabeisein“ [FAZ, 07.09.2014]
Zitate:
- » Die ganze Sendung kündet von einer regrediert-infantilen Verfassung. «
- » Mich erinnert es stark an das Milgram-Experiment, in dem die Versuchspersonen Elektroschocks verabreichen konnten und dafür Schmerzen des Opfers in Kauf nahmen, wenn nur jemand den Befehl zum Quälen gegeben hatte. «
- » Hier geht es um eine Instrumentalisierung von Menschen für ein dramaturgisches Konzept in der Öffentlichkeit. Die Zuschauer wollen bei der Geburt und bei der Hinrichtung von Helden dabeisein. Zunächst wird Mittelmäßigkeit in den Himmel gehoben, und es entsteht künstliche Prominenz ohne Exzellenz, Substanz, Relevanz. Dann folgt der Abstieg: Der Star wird nicht nur auf den Boden zurückgeholt, sondern gleich in die Hölle gesteckt. «
- » Es ist eine narzißtische Beziehung zwischen Öffentlichkeit, Medienmachern und Stars. Die Stars werden gebraucht als Projektionsfläche. «
- »Das Publikum kann als Voyeur Angstlust empfinden und sadistische Bedürfnisse ausleben. Die Medien surfen ja auf den Gefühlen der Zuschauer und können Ekel, Grusel oder Angst hervorrufen, indem sie Obszönes, Makabres, Unheimliches, Gefährliches bieten. Die Medien rufen beliebige Gefühle hervor. Das Sadistische daran wird gar nicht mehr sozial geächtet, wie die Einschaltquoten zeigen. «
- »Die Opfer werden stigmatisiert, also nur noch auf eine Eigenschaft reduziert. «
- »Die Medien haben eine Verantwortung. […] Sie sollten nicht menschliche Schwächen ausnutzen. Manche Menschen haben ein biographisches Defizit an Zuwendung und wollen das in den Medien kompensieren. «
Time To Do vom 27.04.2012, Forensische Psychiatrie beleuchtet. [53:55]
- Mario Gmür – «Ich nutze meine Freiheit» (UZH News, 20.12.2007)
- Mario Gmür – Der öffentliche Mensch – Medienstars und Medienopfer (dtv, Buchvorstellung)
- Mario Gmür – Meine Mutter weinte, als Stalin starb (Slisverlag, Buchvorstellung)
- Mario Gmür erinnert sich an Laure Wyss (Das Leben der Laure Wyss)
Zitate:
- » Die ganze Sendung kündet von einer regrediert-infantilen Verfassung. «
- » Mich erinnert es stark an das Milgram-Experiment, in dem die Versuchspersonen Elektroschocks verabreichen konnten und dafür Schmerzen des Opfers in Kauf nahmen, wenn nur jemand den Befehl zum Quälen gegeben hatte. «
- » Hier geht es um eine Instrumentalisierung von Menschen für ein dramaturgisches Konzept in der Öffentlichkeit. Die Zuschauer wollen bei der Geburt und bei der Hinrichtung von Helden dabeisein. Zunächst wird Mittelmäßigkeit in den Himmel gehoben, und es entsteht künstliche Prominenz ohne Exzellenz, Substanz, Relevanz. Dann folgt der Abstieg: Der Star wird nicht nur auf den Boden zurückgeholt, sondern gleich in die Hölle gesteckt. «
- » Es ist eine narzißtische Beziehung zwischen Öffentlichkeit, Medienmachern und Stars. Die Stars werden gebraucht als Projektionsfläche. «
- »Das Publikum kann als Voyeur Angstlust empfinden und sadistische Bedürfnisse ausleben. Die Medien surfen ja auf den Gefühlen der Zuschauer und können Ekel, Grusel oder Angst hervorrufen, indem sie Obszönes, Makabres, Unheimliches, Gefährliches bieten. Die Medien rufen beliebige Gefühle hervor. Das Sadistische daran wird gar nicht mehr sozial geächtet, wie die Einschaltquoten zeigen. «
- »Die Opfer werden stigmatisiert, also nur noch auf eine Eigenschaft reduziert. «
- »Die Medien haben eine Verantwortung. […] Sie sollten nicht menschliche Schwächen ausnutzen. Manche Menschen haben ein biographisches Defizit an Zuwendung und wollen das in den Medien kompensieren. «
Time To Do vom 27.04.2012, Forensische Psychiatrie beleuchtet. [53:55]
Veröffentlicht am 27.04.2012
Thema der Sendung: Psychiatrie im Griff des Zeitgeistes, Gespräch mit dem Psychiater und Autor PD. Dr. med. Mario Gmür.
Kontakt:
PD. Dr. med. Mario Gmür, Zürich
http://www.timetodo.ch,
ist die Informations-Plattform zur gleichnamigen TV-Sendung.
Sendezeit ist Montag bis Freitag von 20.00 bis 21.00 Uhr live im TV auf dem Schweizer Privatsender Schweiz5.
TimeToDoShop unter:
http://www.timetodoshop.ch
TimeToDo.ch bei Facebook:
http://www.facebook.com/timetodo.ch
Link zum live Stream der Sendungen:
http://www.schweiz5.ch/v2/?page_id=52
PD. Dr. med. Mario Gmür, Zürich
http://www.timetodo.ch,
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Sendezeit ist Montag bis Freitag von 20.00 bis 21.00 Uhr live im TV auf dem Schweizer Privatsender Schweiz5.
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Link zum live Stream der Sendungen:
http://www.schweiz5.ch/v2/?page_id=52
- Mario Gmür – «Ich nutze meine Freiheit» (UZH News, 20.12.2007)
Der Psychotherapeut Mario Gmür schreibt
Bücher über Medienopfer und geniesst als Privatdozent die Freiheit, die
Themen seiner Lehrveranstaltungen selber bestimmen zu können.
- Menschenwürde – Zum Abschuss freigegeben (ZEIT Online, 09.06.2005)
Entdeckt, zur Schau gestellt, fallen gelassen: Wie nie zuvor setzen
Fernsehen und Zeitungen auf Menschen, Schicksale, Emotionen und
hinterlassen jede Menge Opfer - Mario Gmür – Der öffentliche Mensch – Medienstars und Medienopfer (dtv, Buchvorstellung)
- Mario Gmür – Meine Mutter weinte, als Stalin starb (Slisverlag, Buchvorstellung)
- Mario Gmür erinnert sich an Laure Wyss (Das Leben der Laure Wyss)
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