Freitag, 12. Januar 2018

Scham und Schuld

Schamgefühle haben großen Einfluss auf die Steuerung des Verhaltens. Ursächlich hängen sie mit dem psychologischen Grundkonflikt zusammen. Somit sind sie mit den Bedürfnissen nach Selbst­bestimmung und Zugehörigkeit sowie dem Selbstwertempfinden vernetzt. Verdrängte Scham­gefühle können ganze Biographien nachhaltig belasten.
Schamgefühle tauchen auf, sobald sich zeigt, dass das tatsächliche Sosein hinter dem Selbstbild zurückbleibt. Da das Selbstbild weitgehend dem entspricht, wie man in den Augen anderer erscheinen möchte, schmerzt das Schamgefühl besonders, wenn auch andere Zeugen der Lücke geworden sind.
Da das Bild, das wir und andere von uns haben, den Rang bestimmt, auf den wir in der Gemein­schaft Anspruch erheben, gefährdet jedes Ereignis, das Lücken offenbart, unsere Zugehörigkeit. Das erzeugt unterschwellig Existenz­angst.
Die Regulation des Schamgefühls ist nicht statisch. Sie unterliegt entwicklungspsychologischen Gesetzen und kulturellen Vorgaben. Je größer der Anpassungs­druck kultureller Vorgaben ist, desto mehr wird die spontane Entwicklungsdynamik der reifenden Person verzerrt. [Scham, 2. Psychologie des Schamgefühls, Seele und Gesundheit, abgerufen am 13.01.2018]
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Was macht Schamgefühle eigentlich aus, was macht sie so erdrückend? Und warum kann Scham zuweilen in Aggression umschlagen? Gert Scobel diskutiert mir seinen Gästen.

siehe Sobel: Scham und Schuld (in der ZDF-Mediathek abrufbar bis 03.11.2022)

siehe auch:
Scham und Schuld (Hanswerner Herber, Individuatio, Datum unbekannt)
- Das Schuldgefühle-Wut-Trauer-Angst-Scham-Dilemma (Marin Vieweg, Spektrum, Bild der Wissenschaft, 26.09.2012)
- Trauma und Scham (Dami Charf, Traumaheilung, 07.07.2017?)

Scham {7:53}

Am 11.04.2015 veröffentlicht
Dami Charf
http://www.traumaheilung.de
Dami Charf (HP-Psychotherapie)
Trauma und Scham gehören zusammen wie Schwestern, es ist kaum möglich das eine zu betrachten ohne auf das andere Thema zu stoßen.
Scham wird oft als etwas schlechtes betrachtet, doch wir brauchen eine gesunde Scham um sozial gut zu funktionieren. Scham wird erst dann "schlecht", wenn sie toxisch wird.
Ich hoffe, ich kann mit diesem Video ein wenig den Unterschied erklären.
Herzliche Grüße,
Dami

- Scham und Schuld – Doppelleben macht krank (Fanny Jiménez , N24, 30.05.2012)
- Emotionen – Scham (Götz Fabry, Vorlesung Medizinische Psychologie, Universität Freiburg, 09.01.2008, PDF)
- Die im Boden versinken... (Focus, 24.10.1993)

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