"Lass den Atem durch die Nase fließen", könnte die Anweisung beim Yoga oder anderen Entspannungstechniken lauten. Ob und welche Wirkungen im Gehirn die sogenannte Nasenatmung hat, finden Forscher heraus und eröffnen damit neue Forschungsfelder.
Er begleitet jeden Menschen ein Leben lang, aber nur einige nehmen ihn bewusst wahr. Dabei ist der Atem die Grundvoraussetzung für menschliches Leben. Eine Störung der Atmung hat, genauso wie eine Verbesserung, weitreichende Effekte auf Körper, Geist und allgemeines Wohlbefinden. Ein deutsch-brasilianisches Forscherteam hat sich deshalb auf die Suche nach den wissenschaftlichen Grundlagen für die sogenannte Nasenatmung gemacht, die oftmals bei verschiedenen Entspannungs- und Meditationstechniken wie beispielsweise Yoga bewusst zum Einsatz kommt.
Bei Tests an Mäusen und Ratten, deren natürliche Atmung genau wie beim Menschen auch, die Nasenatmung ist, konnten die Forscher sehen, dass die Nasenatmung einen elektrischen Hirnrhythmus an den schnellen Hirnwellen, die auch als Gamma-Oszillationen bezeichnet werden, entstehen lässt. Von Oszillationen sprechen Wissenschaftler, wenn sich Gruppen von Neuronen auf einen gleichen Takt einschwingen - vergleichbar mit einem Konzertpublikum, das chaotisch beginnt, aber schließlich rhythmisch klatscht. Diese Schwingungen können mit dem EEG registriert werden. Sie werden mit unterschiedlichen mentalen Zuständen in Verbindung gebracht.
"Gamma-Oszillationen werden mit Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozessen in Zusammenhang gebracht. Der Nachweis, dass die Atmung durch die Nase diese beeinflussen kann, gibt wichtige Hinweise darauf, dass die Atmung sich auf kognitive Funktionen auswirkt", erklärt Professor Andreas Draguhn, Leiter des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg.
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- Bei Mäusen und Ratten: Nasenatmung erzeugt Rhythmus im Gehirn (n-tv, 02.05.2017)
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