Montag, 3. Dezember 2012

Voraussetzungen


Voraussetzungen


Von den beiden Fragen: „Wozu und wie meditieren?” beantwortet die Praxis der Meditation das „Wie”. Die Antwort auf das Wie ist eine Beschreibung der Technik. Die Technik aber, recht verstanden, ist das Wesen selbst in der Weise, in der es vom übenden mit Bewußtsein und aus Freiheit zur Erscheinung gebracht wird. „Technik, vollendete Technik, ist am Ende dann Tao, und Tao ist Technik.”

Zur Praxis des meditativen Lebens gehört Klarheit über die Voraussetzungen der Übung, gehören Vorübungen, die Übungen selbst und der Alltag als Übung. Das „Wie” bezieht sich auf die Verwirklichung von Sinn und Ziel des initiatischen Lebens. Es betrifft immer zweierlei: die eindeutige Grundeinstellung auf das Eine, das nottut, und die Mannigfaltigkeit der im Dienste des Einen stehenden Übungen.


1. Gesamteinstellung

Wer sich auf den Weg der Übung begibt, ist in dreifacher Weise beteiligt: als Leib, Seele und Geist. Seine Arbeit auf dem Weg wird mitbestimmt sein von seiner körperlichen Verfassung, seiner Gesundheit; seiner seelischen Verfassung und Stufe und seinem Verhältnis zum Absoluten. Zu den Voraussetzungen alles Übens gehört ein Wissen um die Grundproblematik des Weges. Sie ergibt sich daraus, daß der Mensch gespannt ist zwischen zwei Pole: dem raumzeitlich bedingten Welt-Ich und dem überraumzeitlichen, unbedingten Wesen. Der Anspruch des Wesens auf Auszeugung in einer personalen Gestalt erfüllt sich in einer Verwandlung der psychophysischen Ganzheit des Menschen. Er aber stellt dem Anspruch des Wesens sowohl physische wie psychische Hindernisse in den Weg. Zur fehlenden Transparenz im Leibe gesellt sich die psychische Undurchlässigkeit in Gestalt der Eigenwilligkeit des Ichs und des Schattens, sowie, beide übergreifend, anfänglich eine falsche Grundeinstellung. Die Grundeinstellung muß einem Wandel unterliegen, darin Verheißung und Auftrag des Wesens den Vorrang gewinnen vor den Glücksmöglichkeiten und Forderungen der Welt.
Voraussetzung aller Praxis ist: 1. daß der Mensch entschieden sei zum Weg, zur Einswerdung mit dem immanenten Wesen, 2. daß er bereit sei, das sich immer wiederholende „Stirb und Werde” zu vollziehen, das die Vorbedingung für diese Einswerdung und die erst aus ihr mögliche Verwirklichung des wahren Selbstes ist. Er muß bereit sein, immer wieder das Gewordene aufzugeben oder zerschlagen zu lassen. Immer wieder muß er die Bereinigung des Unbewußten auf sich nehmen. Ohne sie steht auch die vermeintlich wesensgemäße Daseinsform auf tönernen Füßen. Der Fortschritt auf dem Wege hängt auch ab von einer moralischen Kraft, ohne die es keine Treue zur Übung gibt.
Die Stetigkeit des Bezogenseins auf das überweltliche Wesen wird bestimmt sein durch die Nachhaltigkeit der Erfahrung, in der dem übenden das Wesen als Verheißung und verpflichtender Auftrag aufging. Immer wird sie auch bestimmt sein durch die Entschiedenheit, mit der er sich inmitten aller Ablenkungen durch die Auseinandersetzung mit der ihn verführenden, verpflichtenden und gefährdenden Welt in ständiger Fühlung mit seinem Wesen hält.
Das „Wie” des Meditierens betrifft nicht nur die Technik des Übens in der Vielzahl der Übungen, die sich dem Übenden anbieten, sondern ist allem zuvor bestimmt durch die sie alle tragende GrundeinsteIlung zur unendlichen Aufgabe, die der Weg als Medium des Lebens bedeutet. Es ist vor allem die Treue zum Weg, die zählt. Der initiatische Weg ist eine fortgesetzte Probe auf die Freiheit des Menschen. Diese Freiheit bekundet sich in der Kraft zur Disziplin, die Härte ständiger Übung auszuhalten, ohne die ein Fortschritt nicht möglich ist. Diese Disziplin darf freilich keine heteronome Disziplin sein, in der der Übende sich – sei es aus gutem Willen oder Ehrgeiz, aus Angst, Not oder Begeisterung – fremder Autorität unterwirft. Es muß vielmehr eine autonome Disziplin sein, aus der die Treue zur Übung die Frucht einer Entscheidung ist, die der Übende aus voller Freiheit sich selbst gegenüber getroffen hat. Auch, wo der Übende sich der Führung eines anderen anvertraut, wird der Fortschritt auf dem Wege nur dann zu echter Verwandlung führen, wenn der Charakter der Übung dem eigenen Werde-Gesetz entspricht, wenn die Weisung des Meisters im Einklang mit dem eigenen Wesen in die Freiheit des eigenen Willens aufgenommen ist und sich in der Treue zur Übung die Freiheit einer eigenen Entscheidung auswirkt.
Aber entscheidend bleibt die Bereitschaft, das Grundgesetz aller Verwandlung zu akzeptieren: das große „Stirb und Werde”. Ohne Eingehen kein neues Aufgehen, ohne Entwerden kein Neuwerden, ohne Sterben kein neues Leben. Das Sterben bezieht sich auf die jeweils gewordene Form. Das jeweils Gewordene ist der Widersacher des Ungewordenen, auf dessen Werden es aber beim nächsten Schritt ankommt. Wo immer der Mensch sich in einer glücklich gewonnenen Position beruhigt, ist sein Werden aus dem Wesen in Gefahr. Menschliches Leben führt auch unweigerlich immer wieder an eine Grenze des Nichtmehr- Könnens, des Nicht-mehr-Aushaltenkönnens einer Zumutung, eines Schmerzes, eines Leidens. Erst das Bewältigen dieser Grenzen, das die Vernichtung des eigenen Anspruchs enthält, öffnet immer wieder das Tor zum Geheimen hin. Dies ist kein einmaliger Vorgang, sondern wiederholt sich in immer tiefer greifenden Durchgängen. Dazu gehören Mut, Vertrauen und Geduld, ein langer Atem und ein Glaube, der, aus Erfahrungen des überweltlichen gewachsen, unerschütterlich die Quelle aller Gaben ist, ohne die die Treue auf dem Weg ein Wunschtraum bleibt.


2. Klarheit über das Ziel: Die Große Durchlässigkeit

Die Praxis der Meditation erfüllt den Sinn des Meditierens. Der Sinn aller meditativen Praxis ist die Transparenz für die immanente Transzendenz, die Große Durchlässigkeit für das uns und allen Dingen innewohnende und auf Manifestation drängende Wesen. Die Bereitung zur gesuchten Transparenz für das Wesen erfordert die Beantwortung der Fragen:
Wie öffne ich mich ihm?
Wie nehme ich es wahr?
Wie lasse ich es zu?
Wie nehme ich es auf?
Wie lasse ich es in mich ein?
Wie beseitige ich die es behindernden Widerstände (Eigenwille und Schatten)?
Wie lasse ich es Gestalt gewinnen in mir und in meinem Leben und durch mich hindurch in meiner Weise, die Welt wahrzunehmen, das heißt, die Welt in ihrer tiefen Wahrheit zu nehmen und sie und mein Leben dieser Wahrheit gemäß zu gestalten?
So geht es um zweierlei: um die Begegnung mit dem Wesen als Erlebnis, und das Werden aus dem Wesen als Verwandlung.
Der Sinn aller meditativen Übungen: die Einswerdung des Übenden mit dem göttlichen Sein! Je mehr er hierin voranschreitet, desto mehr wird er fähig sein, die Stimme des großen Lebens zu vernehmen, sich in ihm zu verankern und aus ihm heraus sein Leben zu leben, das heißt, die Welt, in der er lebt, vom Göttlichen her zu erleben, zu erkennen und zu gestalten.
Ist die Große Durchlässigkeit das Ziel der Übung, so muß der Übende in der Praxis der Übung versuchen abzubauen, was ihr im Wege steht, und zu fördern, was sie ermöglicht.


3. Leibhafte Transparenz

Die Frage: Meditieren – wozu? stellt sich uns nicht als theoretisches Problem, sondern als praktische Aufgabe. Die Antwort lautet: Zur Verwandlung des ganzen Menschen. Es geht um die Verwandlung zu dem Menschen, der zum Sein hin durchlässig geworden ist und fortan vom Sein her lebt. Das bedeutet eine neue Form des Daseins in der Welt, eine Form, deren Grundzeichen die Transparenz ist, die Durchlässigkeit zum Wesen.
Was auch immer man unter dem Wesen verstehen will, eines ist gewiß, es ist Leben, ohne Unterlaß bewegendes, sich erneuerndes, schöpferische Verwandlung meinendes Leben. So ist ihm alles entgegengesetzt, was diese Verwandlung nicht zuläßt. Immer stellt der Mensch in seinem jeweiligen Gewordensein einen solchen Widerstand dar. Er hält sich und verhält sich je in einer bestimmten Form, wahrt seine Position, ist der Veränderung abhold. Für die Praxis des Weges als ununterbrochene Übung ist es von entscheidender Bedeutung, gegenwärtig zu halten, daß dieser Widerstand keine nur seelische Einstellung ist, sondern eingefleischt im Leibe. Initiatisches Leben ist eine fortgesetzte Auseinandersetzung mit diesem Widerstand.
Initiatisches Meditieren und das ihm entsprechende meditative Leben betreffen den ganzen Menschen, also auch den Menschen in seinem Leibe. Zur Klarheit über die Bedingungen, unter denen initiatisches Leben voranschreitet, gehört eine geklärte Vorstellung von dem, was man unter „Leib” versteht, vom Verhältnis des Menschen zu seinem Leib und von der Bedeutung des Leibes in der Ganzheit des Menschseins.
Wo immer der innere Weg als der Weg der Einswerdung mit dem überweltlichen Leben gesucht, gelehrt und gegangen wurde, nahm die Vorstellung vom Sinn und Wert des Leibes einen maß- und richtunggebenden Platz ein. Es gibt, beispielsweise im Osten und auch in der abendländischen Gnosis, die Vorstellung vom Körper als dem Haupthindernis auf dem Weg und die innere Loslösung von ihm als Hauptvoraussetzung inneren Voranschreitens auf dem Wege zum Licht. Eine entgegengesetzte Auffassung vertritt das Christentum mit seiner Lehre von der Fleischwerdung des Geistes. „Der Leib ist die raumzeitliche Gestalt des Geistes” (K. Rahner). Dieser Auffassung zum Trotz war die christliche Kirche weitgehend von der gegenteiligen Auffassung beherrscht: von der Geistfeindlichkeit des Leibes. Es gehört zu den Zeichen der Wende in unserer Zeit, daß die negative Beurteilung des Leibes als Widersacher des Geistes einer Bejahung des Leibes zur Gestaltwerdung des Geistes zu weichen begonnen hat.
Wird vom Leibe gesprochen, so müssen wir lernen, zu unterscheiden den Leib, der man ist, von dem Körper, den man hat. Es gibt zwei verschiedene Weisen, den Leib zu erfahren, vorzustellen, zu erkennen, zu behandeln, zu üben und heil zu halten – je nachdem, ob man den Körper, den man hat, im Auge hat oder den Leib, der man ist. Der Körper, den man hat, ist etwas, mit dem man sich nicht eigentlich identifiziert. Man hat ihn, und er soll einem dienen und zur Verfügung stehen wie ein Instrument. Störungen dieses Körpers meinen Störungen der Gesundheit, der Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit in der Welt. Die Sorge um ihn obliegt, wenn ihm etwas fehlt, dem Arzt, dessen Information sich auf den Körper bezieht, den man hat. Der Arzt in der bisherigen Tradition hat gelernt, den Körper weitgehend unabhängig zu sehen vom Menschen, also auch unabhängig vom Leib, der er ist.
Unterschiedlich zu dem Körper, den man hat, ist der Leib, der man ist, nicht losgelöst vom Menschen, dessen Leib er ist, zu sehen; sondern im Gegenteil, der Leib ist der Mensch in der Weise, wie er als lebendige Gestalt in der Welt da ist. Jede Verspanntheit wird man, hat man nur den Körper im Sinn, nur als eine Kontraktion der Muskeln ansehen und sie physisch angehen. Im Leibe, der man ist, bedeutet aber jede Verspanntheit den Menschen in einer bestimmten Haltung: der Haltung eines Mißtrauens, einer Angst, eines Widerstandes oder der Abwehr. So gesehen, löst sich die eigentliche Spannung nicht durch einen physischen Eingriff, sondern durch eine andere Haltung des Menschen, eine Haltung des Vertrauens. Der Leib ist die Weise, in der der Mensch sich in der Welt darlebt, d. h. darleibt. Er ist die Weise, in der er sich ausdrückt, darstellt, verfehlt oder verwirklicht. Der Leib in seiner jeweiligen Erscheinung und Konstitution ist das Ergebnis nicht nur wie etwa der Leib einer Blume das Ergebnis eines natürlichen Wachstums, sondern auch der Niederschlag seelischen Lebens. Er ist die Verkörperung des Maßes und der Weise, in der der Mensch sein Inneres in einer Bewegung auszudrücken vermochte oder aber verhielt, so daß der geschulte Blick in Form und Bewegungen des Leibes den inneren Menschen in seiner Freiheit und in seiner Not, ja, selbst in seiner Geschichte erkennt. Der Schüler auf dem initiatischen Weg bewußten Werdens ist vorrangig auf den Leib bezogen, der er ist, auf den Leib, dessen Transparenz auf dem Spiel steht.
Das Leibgewissen des vorinitiatischen Menschen meint Gesundheit, meint Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit für die Welt, so daß Altwerden notwendigerweise mit einem Bedauern für die Anfälligkeit im Leibe gekoppelt ist.
Das zweite Gewissen, das den vorinitiatischen Menschen im Hinblick auf seinen Leib bewegt, bezieht sich über das Gesundsein hinaus auf die schöne Gestalt. Es hat also einen ästhetischen Sinn, wobei der schöne Leib natürlicherweise auch den gesunden Leib zur Voraussetzung zu haben scheint, so daß Altern auch das Schwinden der schönen Gestalt bedeutet. So gesehen, durchläuft der Mensch im Körper, den er hat, eine Kurve, die über einen Höhepunkt seiner Vollendung niedersteigt und mit dem Sterben endet.
Das Leibgewissen des initiatischen Menschen ist von anderer Art. Es meint Transparenz. Sie ist weitgehend unabhängig von physischer Gesundheit, Jugend und Leistungsfähigkeit für die Welt. Ja, häufig ist es der den Unbilden der Welt weniger Gewachsene, Differenzierte, der körperlich Anfällige und Leidende, dem die auf das Wesen bezogene Transparenz des Leibes als mögliche und schließlich aufgegebene Erfahrung eignet. Schönheit, die Transparenz meint, wie in der Kunst, findet man auch bei alten und kranken Menschen. Das Zunehmen an Transparenz hängt von anderen Faktoren ab als der physischen Gesundheit. Hier sinkt die Kurve gemeinten Lebens nicht notwendig mit dem Altwerden ab, sondern kann bis zum Tode hin steigen. Ja, sie kann im Sterben selbst ihren Höhepunkt finden, auf dem der Mensch, wenn er den Körper, den er hat, losläßt, jene ichlose Transparenz finden kann, in der er frei ist von allem, was ihn festhielt, und aufgeschlossen für das, was als überweltliches Leben nun ungehindert auf ihn zukommt. Im Alter häßlich zu werden droht dem Menschen, der den initiatischen Weg verfehlt oder nie um ihn gewußt hat. Es ist der Mensch, der unter seinem Altwerden leidet und verbittert. Zunahme an Transparenz jedoch macht das Alter heiter und sein Antlitz schön.
Alle Übung auf dem initiatischen Wege ist eine Übung im Leibe, der man ist, eine Übung, deren Sinn es ist, die Bedingungen zu schaffen, unter denen in fortschreitendem Maße die Transparenz zum eigenen Wesen hin eintritt. Die Durchlässigkeit im Leibe befähigt uns zu zweierlei: das uns immanente Wesen und in ihm das überweltliche Sein in der Sprache des Leibes zu ahnen, vielleicht sogar zu spüren, und zum anderen, ihm die Möglichkeit zu geben, seinem Inbild gemäß im Leibe des Menschen Gestalt zu gewinnen.
Die Wendung zum Ernstnehmen des Leibes als Medium der Transparenz zum Wesen hin gehört immer zum Beginn eines initiatischen Lebens. Ohne kritische Wachheit, die die aufgegebene Transparenz des Leibes nicht aus dem Auge verliert, gibt es kein Fortschreiten auf dem initiatischen Weg. Das an der Transparenz orientierte Leibgewissen hat auch das Maß körperlicher Anforderungen zu bestimmen, das für die geforderte Transparenz des Leibes richtig ist. Es hat auch über den Rhythmus von Wachen und Schlafen zu bestimmen, ebenso über Essen und Trinken wie über Maß und Form physischen Einsatzes. Für all das gibt es keine starren Regeln. Der zum Weg Erwachte muß mit Elastizität die Regeln für sein leib-körperliches Verhalten der jeweiligen Stufe, dem Charakter des jeweils fälligen Durchganges, selbst anpassen.

aus Karlfried Graf Dürckheim, meditieren – wozu und wie

Einführung in den Zen Buddhismus - Karlfried Graf Dürckheim [58:56]

Veröffentlicht am 09.03.2015
Karlfried Graf Dürckheim war ein deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer. Zusammen mit Maria Hippius begründete er die Initiatische Therapie.

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Karlfried Graf Dürckheim demonstriert die Hara- oder Qi-Kraft [4:58]

Veröffentlicht am 13.11.2013
Ausschnitt aus dem Gespräch "Karlfried Graf Dürckheim - Der Weg ist das Ziel" aus der Reihe "Zeugen des Jahrhunderts" (1985). In voller Länge (83 Min.) hier: http://youtu.be/AtqQSSHmMy0 
Siehe auch die Karlfried Graf Dürckheim-Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list...
Der chinesische Begriff Qì auch als Ch'i, in Japan als Ki bekannt, bedeutet Energie, Atem oder Fluidum, kann aber wörtlich übersetzt auch Luft, Gas (in der Chemie/Physik), Dampf, Hauch, Äther sowie Temperament, Kraft oder Atmosphäre bedeuten. Außerdem bezeichnet Qi die Emotionen des Menschen und steht nach moderner daoistischer Auffassung auch für die Tätigkeit des neurohormonalen Systems.
Qi ist ein zentraler Begriff des Daoismus. Der Begriff findet sich bereits im 42. Kapitel des Daodejing; der daoistische Philosoph Zhuangzi beschrieb den Kosmos als aus Qi bestehend. Darüber hinaus ist die Vorstellung vom Qi die ideelle Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der sogenannten inneren Kampfkünste.
Die Vorstellung vom Qi prägt bis heute das Weltverständnis vieler Menschen in Asien und zunehmend auch im Westen und hat Bedeutung für verschiedene Religionen. In adaptierter Form findet das mit dem Begriff verbundene Konzept seit dem 19. Jahrhundert auch Eingang in das westliche Denken, insbesondere als Bestandteil esoterischer Lehren (Wikipedia).

mein Kommentar:
Das Einzige, worauf man wirklich rechnen kann, ist die Atembetrachtung und die ständige Beachtung seiner eigenen Gedanken, Gefühle und Vorstellungen. Alles andere ist meiner Meinung nach mehr oder weniger Mumpitz. Hier hat sich Dürckheim meiner Meinung nach zu weit aus dem Fenster gelehnt. (Realität ist, was wir glauben wollen, Post, 29.08.2013)


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