Mittwoch, 30. Januar 2019

Die eigene Welt verändern

Bewusstes Atmen hilft uns, inneren Frieden zu fühlen. 

Unser Atem ist die Verbindung zwischen Innen und Außen, Körperlichem und Geistigem. Sich von ihm leiten zu lassen, bringt uns direkt dorthin, wo wir jetzt sind: in die Gegenwart. So ist der Atem die Basis vieler Meditationstechniken. Wer seine Aufmerksamkeit auf ihn lenkt, der befreit sich vom Geplapper in seinem Kopf und erkennt, was wesentlich ist. 


Ich habe ein Wundermittel entdeckt! Ich habe es immer bei mir. Es wiegt nichts, es kostet nichts und immer, wenn ich ein Problem habe, kann ich darauf zurückgreifen. Es steht mir jederzeit und unbegrenzt zur Verfügung und es hilft mir immer. Je nach Bedarf gibt es mir Energie oder entspannt mich. Es beruhigt meinen Herzschlag, senkt meinen Blutdruck, lindert Schmerzen und löst jede Art von Spannung in mir auf.

Wenn ich nervös bin, gestresst, genervt, durcheinander, unsicher, ängstlich, wütend, aufgebracht, wenn wieder einmal alles daneben läuft, muss ich nur daran denken, von diesem Werkzeug Gebrauch zu machen. Ich halte einen Moment inne in dem, was ich gerade tue, und atme tief durch. Ich spüre, wie die Luft in meine Lungen strömt, in den Bauch, das Becken, bis in den Rücken hinein. Sofort geht es mir besser, egal, ob ich gerade auf einem Zahnarztstuhl sitze, etwas Unangenehmes vor mir habe oder mir den Kopf darüber zerbreche, warum der Nachbar schon wieder so komisch geguckt hat.

mehr:
- Die eigene Welt verändern (Kerstin Chavent, Rubikon, 30.01.2019)
siehe auch:
- Achtsamkeit (Post, 12.11.2012)

Freitag, 18. Januar 2019

Pornofilme – Der weibliche Blick

Immer mehr Frauen schauen Pornos, doch die meisten bevorzugen immer noch Filme, die für Männer gemacht sind. Was macht das mit ihnen – und was macht sie dort an?

Alle schauen Pornos. Okay, nicht alle, aber viele. Obwohl die meisten Pornos immer noch von Männern gesehen werden, gibt es gerade unter jüngeren Frauen immer mehr, die auch welche konsumieren. Laut einer Studie, die Porn Hub 2018 veröffentlichte, zählt die Seite in Deutschland mittlerweile 24 Prozent Nutzerinnen, drei Prozent mehr als noch im letzten Jahr.

Die meisten Männer, die ich kenne, finden Frauen, die über Pornos reden, irgendwie "cool". Frauen, die keine Pornos schauen beziehungsweise nicht darüber reden wollen, werden zur gleichen Zeit noch und immer wieder als verklemmte Alte abgestempelt, die insgeheim keine Lust auf Sex haben. In offener Solidaritätsbekundung zu allen Frauen, die keine Pornos schauen oder nicht darüber reden wollen, rede ich jetzt über Pornos. Weil in unserem Verhältnis zu ihnen etwas ausgetragen wird, das uns alle angeht.

Und ja, es wird jetzt explizit. Weil das die Sprache dieser Bilder ist, denen die meisten von uns sich regelmäßig aussetzen. Und ja, es wird auch pornografisch. Nicht zuletzt, weil es eine Frau ist, die spricht. Wenn Philip Roth in Portnoys Beschwerden auf 20 Seiten über sein Masturbationsfrühlingserwachen schreibt, ist das lustig oder radikal. Wenn ich es tue, mache ich mich darin zum Objekt der Fantasien des Lesers. Sich dem zu entziehen, ist unmöglich: Ins Klinisch-Distanzierte zu verfallen, wäre genauso eine Anpassung an diese Erwartung, wie in die Vollen zu gehen. Die Sprache, in der wir uns selbst neu schreiben können, muss erst noch erfunden werden. Vorerst ist es diese.

Ich sehe Pornos ungefähr seit dem Zeitpunkt, als meine Eltern mir mit zwölf einen Computer mit DSL-Anschluss ins Zimmer gestellt haben. Seitdem bewegen sich meine Präferenzen innerhalb einer relativ engen Bandbreite aus heterosexuellem Hardcore. Einer meiner Lieblingspornos ist der, in dem Rocco Siffredi eine Frau an den Haaren in eine Toilettenschüssel drückt, nachdem er sie sechs Minuten lang von hinten gevögelt hat, um anschließend in ihr mit Mascara verschmiertes Gesicht zu kommen. Ich kann nicht sagen, dass ich mich dafür schäme, dass mich diese Szenen anmachen. Vielleicht finde ich es sogar selber ein bisschen cool. Trotzdem stellt sich jedes Mal, nachdem ich gekommen bin, ein dumpf-widerliches Gefühl ein, das mich dazu bringt, sofort panisch alle Tabs zu schließen.

mehr:
- Der weibliche Blick (Anna Gien, ZON, 18.01.2019 – Hervorhebung von mir)

Mein Kommentar:
Sie »kann nicht sagen«, daß sie sich schämt, aber nach ihrem Orgasmus »stellt sich jedes Mal ein dumpf-widerliches Gefühl ein«.
Wo ist das Problem? 


==========
Madison Young, eigentlich Tina Butcher (* 20. September 1980 in Loveland, Ohio) ist eine amerikanische Pornodarstellerin und -regisseurin sowie Besitzerin der Galerie Femina Potens, in der erotische Kunst von Frauen und Transgenders ausgestellt wird. Madison Young gilt als eine der „namhaftesten weiblichen Pornoproduzentinnen“[1] und wurde mehrfach mit dem Feminist Porn Award ausgezeichnet.[2]
[Madison Young, Wikipedia, abgerufen am 31.01.2019]
==========

siehe auch:
- Pornografie: Grausame Geilheit (Anselm Neft, ZON, 25.03.2018)
Porno, politisch korrekt (Antje Hildebrandt, WELT, 23.10.2017)
Das ist die (gratis) frauenfreundliche Pornoseite, auf die wir alle gewartet haben (Wienerin.at, 21.02.2017)
- Die Befreiung der weiblichen Lust (Lorraine Heist, WELT, 19.10.2009)

Sonntag, 13. Januar 2019

Was heißt es, dass psychische Störungen Gehirnstörungen sind?

Ein neurophilosophischer Versuch

Milliarden an Steuer- und anderen Geldern werden Jahr für Jahr in die genetische und neurowissenschaftliche Erforschung psychischer Störungen gesteckt. Dabei wird stillschweigend vorausgesetzt, dass sich die Probleme der Menschen auf dieser Ebene verstehen und behandeln lassen. Zehntausende Forscher gehen weltweit diesen Fragen nach und potenziell hunderte Millionen Patienten sind davon betroffen, was diese Forscher finden – oder auch nicht finden.

Die Frage, was psychische Störungen sind und auf welcher Ebene sie am besten beschrieben werden können, ist darum nicht nur theoretisch interessant, sondern auch unmittelbar praktisch relevant. Tatsächlich kritisierten einige führende Psychiater erst 2016 im British Journal of Psychiatry, dass der Neurohype in ihrem Fach zu viel Geld verschlinge. Für wichtige Ansätze etwa zur Suizidprävention, zur Förderung von Eltern mit psychischen Problemen oder für bessere Lernumgebungen für benachteiligte Kinder bleibe dann kein Geld übrig.

Von dem National of Institute of Mental Heath (NIMH), der vielleicht größten psychiatrischen Forschungseinrichtung der Welt, heißt es in dem Aufsatz, dass 85% des Milliardenbetrags, den das Institut Jahr für Jahr bekommt und in Forschung investiert, in die Neurowissenschaften gehe. Ob das Patienten jemals etwas nutzen wird, steht in den Sternen.

Das überrascht nicht, wenn man weiß, dass der vorherige NIMH-Direktor Thomas Insel psychische Störungen als "gestörte Schaltkreise" im Gehirn beschrieb und sein Nachfolger Joshua Gordon (seit 2016) sein eigenes Fach als "Schaltkreisepsychiatrie". Wenn ich so einen Aufsatz von Gordon lese, dann bekomme ich den Eindruck, dass in der Tat nur Schaltkreise behandelt werden – und dann auch nur solche von Mäusen oder anderen Nagetieren –, und nicht Menschen.

Damit befinden sie sich in der guten Gesellschaft des Physiologie-Nobelpreisträgers Eric Kandel, dem folgendes Zitat nachgesagt wird: "Alle psychischen Prozesse sind Gehirnprozesse und darum sind Störungen der psychischen Funktionen biologische Erkrankungen. Das Gehirn ist das Organ der Psyche. Wo sonst sollten sich psychische Störungen befinden, wenn nicht im Gehirn?"

mehr:
- Was heißt es, dass psychische Störungen Gehirnstörungen sind? (Stephan Schleim, Telepolis, 11.01.2019)

==========
Cum hoc ergo propter hoc (lateinisch für ‚mit diesem, folglich deswegen‘) bezeichnet den Fehlschluss der Scheinkausalität, bei dem das gemeinsame Auftreten von Ereignissen (Koinzidenz) oder die Korrelation zwischen Merkmalen ohne genauere Prüfung als Kausalzusammenhang aufgefasst wird. Doch impliziert eine Korrelation noch nicht Kausalität (englisch Correlation does not imply causation), auch wenn der Zusammenhang kausal scheinen mag (Scheinkorrelation). Ohne kausalen Zusammenhang aber erfolgt eine Zuordnung von Ursache und Wirkung willkürlich ohne fundierte Begründung. Will man ausdrücken, dass ein Fehlschluss nach dem Muster cum hoc ergo propter hoc vorliegt, so sagt man cum hoc non est propter hoc (lateinisch ‚Mit diesem ist nicht deswegen.‘).[Cum hoc ergo propter hoc, Wikipedia, abgerufen am 13.01.2019]
==========
Den Begriff „Kategorienfehler“ oder „Kategorienverwechslung“ (category mistake) führt Gilbert Ryle in seinem Hauptwerk Der Begriff des Geistes als Analyseinstrument zur Stützung seiner These ein, dass philosophische Probleme, die sich an Begriffe wie Geist, Wille oder Bewusstsein knüpfen, aus einer falschen Verwendung dieser Begriffe resultieren. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Leib-Seele-Problem. Mit seiner Analyse will Ryle zeigen, dass solche philosophischen Probleme bei genauerer Betrachtung gar keine Probleme sind. Ryle sieht daher die Aufgabe der Philosophie darin, „Kategoriengewohnheiten durch Kategoriendisziplin zu ersetzen“.[1]
In Der Begriff des Geistes gibt Ryle zahlreiche Beispiele,[2] mit deren Hilfe er den Begriff des Kategorienfehlers zu erklären versucht. So spricht er etwa von einem Besucher der Oxforder Universität, dem die verschiedenen Einrichtungen wie Hörsäle, Seminarräume, Laboratorien, Mensa oder Bibliothek gezeigt werden. Der Besucher ist nach seinem Rundgang unzufrieden, denn er wollte die Universität sehen und stattdessen zeigt man ihm verschiedene Räume und Orte. Wenn der Besucher die Frage stellt: „Wo ist jetzt eigentlich die Universität?“, begeht er einen Kategorienfehler. Er verwendet den Ausdruck „Universität“ so, als gehöre er der gleichen Kategorie wie „Hörsaal“, „Labor“ oder „Mensa“ an. Ein anderes Beispiel ist Folgendes: Angenommen jemand berichtet davon, sich ein neues Paar Handschuhe gekauft zu haben und bekäme darauf zur Antwort: „Ich sehe, du trägst einen linken und einen rechten Handschuh, aber wo ist das Paar Handschuhe, von dem du sprichst?“ Der Fragende begeht den Fehler, den Ausdruck „ein Paar Handschuhe“ derselben Kategorie wie „rechter Handschuh“ und „linker Handschuh“ zuzuordnen.
[Kategorienfehler, Ryles Kategorienfehleranalyse, Wikipedia, abgerufen am 13.01.2019]
==========

Korrelation vs Kausalität: So lassen sich Statistiken manipulieren {2:20}

WirtschaftsWoche
Am 27.06.2016 veröffentlicht 
Wie bringt man Ursachen und Wirkungen zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben? Ganz einfach: Indem man Kausalität und Korrelation bei Statistiken in falsche Zusammenhänge einbettet. Wie das geht, zeigen wir Ihnen in der 2. Folge unserer Serie "Schummeln mit Statistiken":
//
Recherche, Text und Protagonist: Konrad Fischer
Video, Kamera und Schnitt: Maximilian Nowroth
Fragen, Anregungen, Lob und Kritik bitte an: video@wiwo.de
Lesen Sie mehr auf:
http://www.wiwo.de/my/politik/deutsch...

Eine geschichtlich nachgewiesene Scheinkausalität:
- Realitätsinterpretation: Das Unwetter an der Theiß (Post, 12.04.2008)

dazu einige Wittgenstein-Zitate zur Irreführung durch Sprache:
Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache. [Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen §109 (1953, posthum)]
Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgendeines schlichten Unsinns und die Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenze der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen.[Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen §119 (1953, posthum)]
Es ist eine Hauptquelle unseres Unverständnisses, daß wir den Gebrauch unserer Wörter nicht übersehen.[Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen §122 (1953, posthum)]
[…] unsere Sprache sich gleich geblieben ist und uns immer wieder zu denselben Fragen verführt. […] solange werden die Menschen immer wieder an die gleichen rätselhaften Schwierigkeiten stoßen, und auf etwas starren, was keine Erklärung scheint wegheben zu können.[Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen: Aus dem Nachlaß (1950/51), Suhrkamp, Frankfurt/Main, 1977, S. 163]

zur Situation in der Forschungsfinanzierung siehe:
- Ist die Psychopharmakologie verrückt geworden? – Kapitalismus-infizierte Wissenschaft (Post, 31.01.2016)
siehe auch:
Akademische Freiheit und politischer Druck (Post, 17.12.2018)
- Über Uber und die Käuflichkeit von Wissenschaft (Post, 12.11.2018)
- Tödlicher Ernst – Die Pharmaindustrie ist eines der gefährlichsten Kartelle der Welt. (Post, 23.08.2018)
- ADHS: Werbung, Interpretation und Geld (Post, 28.03.2018)
- Zwei Hübe in die Nase, und der Antisemit strahlt! (Post, 06.11.2017)
Wissenschaft: frei oder nicht frei? (Post, 04.10.2017)
Der Penis ist schuld am Klimawandel! (Post, 25.05.2017)
Glyphosat: Wissenschaft im Kapitalismus (Post, 28.04.2017)
- Ein adretter Psychologe und BigData (Post, 06.12.2016)

Mittwoch, 9. Januar 2019

Barry Long: Vier Schritte des Meditierens

Four Steps of Meditation Barry Long

ChimesRS
Am 12.07.2016 veröffentlicht 
Free group fitness & meditation Trigg beach Perth WA-
https://www.gumtree.com.au/s-ad/trigg...
For more information about Barry Long & other videos & audio talks visit: http://www.barrylong.org
Shared for nonprofit educational purposes under fair use guidelines.
I do not work for or represent Barry Long or the Barry Long Foundation. I simply see how much his audio talks & the techniques he taught can help people to realise more of their own natural love & intelligence, save people from suffering, bringing more health to individuals & the community.
Please read the letter at this link (go to the link & scroll down under the song, *may have to read on computer)..
https://soundcloud.com/chimes-rs/guru...
Thank you