[…] wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) 10000 Frauen zwischen 16 und 85 Jahren mit standardisierten Interviews befragt. Weitere Teilpopulationen wie Migrantinnen, inhaftierte Frauen. Prostituierte und Asylbewerberinnen komplettierten das Bild. Eine weitere, aufgrund der begrenzten Fallzahl von 266 nicht repräsentative Studie im Auftrag des BMFSFJ befaßte sich erstmals mit Gewalt, die gegen Männer ausgeübt wird.
Ergebnisse: 37 Prozent der Frauen haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche Gewalt erlebt. Der Umfang der Gewalt reichte von leichten Ohrfeigen, wütendem Wegschubsen bis hin zu Verprügeln und Waffengewalt. Weitere 42 Prozent gaben an, schon einmal Opfer von psychischer Gewalt wie zum Beispiel Drohungen, Psychoterror oder Verleumdungen geworden zu sein. […] hat bereits jede vierte Frau schon einmal sexuelle Übergriffe erlebt. […] Alle Formen der Gewalt wurden überwiegend in der eigenen Wohnung (bei 69 Prozent) und durch aktuelle oder frühere Partner (bei 50 Prozent) ausgeübt. […]
Besonders bei Flüchtlingsfrauen findet körperliche Gewaltanwendung sehr häufig statt: Jede zweite Frau gab an, schon einmal betroffen gewesen zu sein. Auch bei türkischen und osteuropäischen Migrantinnen lag der Prozentsatz mit 49 beziehungsweise 44 Prozent weit höher als in der Hauptuntersuchung (40 Prozent). […]
Obwohl die Männerstudie nicht repräsentativ ist und daher keine Verallgemeinerungen für alle Männer in Deutschland möglich sind, lassen die Ergebnisse einen eindeutigen Schluß zu: Auch Männer werden häufig Opfer von Gewalt, besonders während ihrer Kindheit und Jugend. […] daß nur jedem siebten Mann in jungen Jahren keine Gewalt widerfuhr. Drei von fünf Männern gaben an, geschlagen oder geohrfeigt worden zu sein, zwei von fünf wurden belästigt oder bedroht. Jeder sechste Mann erlitt durch andere während seiner Jugend Verletzungen wie Schnitt- oder Quetschwunden und Knochenbrüche, jeder neunte Mann gab an, mit einer Waffe bedroht worden zu sein. […] drei von fünf Männern psychische Gewalt durch Schikanieren, Einschüchtern oder Demütigungen erlitten, […]
Wenngleich Gewalt bei Erwachsenen weniger häufig festgestellt wird, ist sie den Studienergebnissen zufolge nicht vernachlässigbar: Von Männern, die in Lebensgemeinschaften mit einer Partnerin leben, widerfuhr rund jedem Vierten ein- oder mehrmals ein Akt körperlicher Gewalt. Fünf bis zehn Prozent wurden „leicht geohrfeigt“, „gebissen oder gekratzt“, „schmerzhaft getreten“, oder es wurde mit etwas nach ihnen geworfen. Häufiger gaben Männer an, psychischer Gewalt und sozialer Kontrolle in Partnerschaften ausgesetzt gewesen zu sein; jeder sechste Mann fühlt sich kontrolliert.
[…] Beide Studien sind im Internet unter www.aerzteblatt.de/plus4104 (PDF-Dateien) abrufbar.
Ergebnisse: 37 Prozent der Frauen haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche Gewalt erlebt. Der Umfang der Gewalt reichte von leichten Ohrfeigen, wütendem Wegschubsen bis hin zu Verprügeln und Waffengewalt. Weitere 42 Prozent gaben an, schon einmal Opfer von psychischer Gewalt wie zum Beispiel Drohungen, Psychoterror oder Verleumdungen geworden zu sein. […] hat bereits jede vierte Frau schon einmal sexuelle Übergriffe erlebt. […] Alle Formen der Gewalt wurden überwiegend in der eigenen Wohnung (bei 69 Prozent) und durch aktuelle oder frühere Partner (bei 50 Prozent) ausgeübt. […]
Besonders bei Flüchtlingsfrauen findet körperliche Gewaltanwendung sehr häufig statt: Jede zweite Frau gab an, schon einmal betroffen gewesen zu sein. Auch bei türkischen und osteuropäischen Migrantinnen lag der Prozentsatz mit 49 beziehungsweise 44 Prozent weit höher als in der Hauptuntersuchung (40 Prozent). […]
Obwohl die Männerstudie nicht repräsentativ ist und daher keine Verallgemeinerungen für alle Männer in Deutschland möglich sind, lassen die Ergebnisse einen eindeutigen Schluß zu: Auch Männer werden häufig Opfer von Gewalt, besonders während ihrer Kindheit und Jugend. […] daß nur jedem siebten Mann in jungen Jahren keine Gewalt widerfuhr. Drei von fünf Männern gaben an, geschlagen oder geohrfeigt worden zu sein, zwei von fünf wurden belästigt oder bedroht. Jeder sechste Mann erlitt durch andere während seiner Jugend Verletzungen wie Schnitt- oder Quetschwunden und Knochenbrüche, jeder neunte Mann gab an, mit einer Waffe bedroht worden zu sein. […] drei von fünf Männern psychische Gewalt durch Schikanieren, Einschüchtern oder Demütigungen erlitten, […]
Wenngleich Gewalt bei Erwachsenen weniger häufig festgestellt wird, ist sie den Studienergebnissen zufolge nicht vernachlässigbar: Von Männern, die in Lebensgemeinschaften mit einer Partnerin leben, widerfuhr rund jedem Vierten ein- oder mehrmals ein Akt körperlicher Gewalt. Fünf bis zehn Prozent wurden „leicht geohrfeigt“, „gebissen oder gekratzt“, „schmerzhaft getreten“, oder es wurde mit etwas nach ihnen geworfen. Häufiger gaben Männer an, psychischer Gewalt und sozialer Kontrolle in Partnerschaften ausgesetzt gewesen zu sein; jeder sechste Mann fühlt sich kontrolliert.
[…] Beide Studien sind im Internet unter www.aerzteblatt.de/plus4104 (PDF-Dateien) abrufbar.
aus dem Deutschen Ärzteblatt 41/2004
aus der heruntergeladenen PDF-Datei über Gewalt gegen Männer des BMFSFJ:
Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Kein einziger der Männer, die angeben, häusliche Gewalt durch die Partnerin erfahren zu haben, hat die Polizei gerufen, obwohl einige der Meinung waren, dass die Partnerin dafür bestraft werden sollte. Rund die Hälfte gibt an, sich in solchen Situationen mit dieser Partnerin nie körperlich gewehrt, zum Beispiel zurückgeschlagen zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.
Psychische Gewalt und soziale Kontrolle
Von psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften wird wesentlich häufiger berichtet als von körperlicher. Auffällig ist hier der wesentlich höhere Anteil der Nennungen im Bereich der sozialen Kontrolle als im Bereich der direkten psychischen Angriffe, Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen.❙ Jeder fünfte Mann (38 von 199) gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und seinen Kontakt zu anderen unterbindet.
❙ Jeder sechste Mann (35 von 199) sagt: Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme.
❙ Fünf bis acht Prozent der Männer berichten, dass die Partnerin ihre Post, Telefonanrufe oder E-Mails (16 von 199) kontrolliert, dass die Partnerin darüber bestimmt, was sie zu tun oder zu lassen haben (9 von 199), oder dass die Partnerin sie daran hindert, Freunde, Bekannte oder Verwandte zu treffen (13 von 199). In etwas geringerer Häufigkeit berichten Männer auch über andere Formen der psychischen Gewalt in Lebensgemeinschaften: Ihre Partnerin schüchtert sie ein, wenn sie anderer Meinung sind; sie beschimpft und beleidigt sie oder sagt absichtlich Dinge, die verletzen; ihre Partnerin macht sie vor anderen runter; sie schüchtert sie ein durch wütendes, unberechenbares oder aggressives Verhalten. Ein wichtiges Ergebnis der Pilotstudie ist, dass Männer, denen soziale Kontrolle durch die Partnerin widerfährt, mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit auch körperliche Angriffe in der Partnerschaft erleben.
Sexualisierte Gewalt
Bei sexualisierter Gewalt scheinen, wie oben erwähnt, die größten Hindernisse für Männer darin zu liegen, die Scham zu überwinden und eine Sprache dafür zu finden. Männer berichten sehr selten über entsprechende Widerfahrnisse in ihren Lebensgemeinschaften:❙ Fünf Männer gaben an, dass ihre Partnerin ihnen ihre sexuellen Bedürfnisse rücksichtslos aufgedrängt hat.
❙ Drei Männer sagten, ihre Partnerin habe sie zu Handlungen gedrängt, die sie nicht wollten.
❙ Ein Mann gab an, dass seine Partnerin ihn zu sexuellen Handlungen gezwungen hat, die er nicht wollte.
Abschlussbericht der Studie im Internet unter www.bmfsfj.de (unter: ƒ Forschungsnetz ƒ Forschungsberichte)
Psychische Gewalt und soziale Kontrolle
Von psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften wird wesentlich häufiger berichtet als von körperlicher. Auffällig ist hier der wesentlich höhere Anteil der Nennungen im Bereich der sozialen Kontrolle als im Bereich der direkten psychischen Angriffe, Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen.❙ Jeder fünfte Mann (38 von 199) gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und seinen Kontakt zu anderen unterbindet.
❙ Jeder sechste Mann (35 von 199) sagt: Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme.
❙ Fünf bis acht Prozent der Männer berichten, dass die Partnerin ihre Post, Telefonanrufe oder E-Mails (16 von 199) kontrolliert, dass die Partnerin darüber bestimmt, was sie zu tun oder zu lassen haben (9 von 199), oder dass die Partnerin sie daran hindert, Freunde, Bekannte oder Verwandte zu treffen (13 von 199). In etwas geringerer Häufigkeit berichten Männer auch über andere Formen der psychischen Gewalt in Lebensgemeinschaften: Ihre Partnerin schüchtert sie ein, wenn sie anderer Meinung sind; sie beschimpft und beleidigt sie oder sagt absichtlich Dinge, die verletzen; ihre Partnerin macht sie vor anderen runter; sie schüchtert sie ein durch wütendes, unberechenbares oder aggressives Verhalten. Ein wichtiges Ergebnis der Pilotstudie ist, dass Männer, denen soziale Kontrolle durch die Partnerin widerfährt, mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit auch körperliche Angriffe in der Partnerschaft erleben.
Sexualisierte Gewalt
Bei sexualisierter Gewalt scheinen, wie oben erwähnt, die größten Hindernisse für Männer darin zu liegen, die Scham zu überwinden und eine Sprache dafür zu finden. Männer berichten sehr selten über entsprechende Widerfahrnisse in ihren Lebensgemeinschaften:❙ Fünf Männer gaben an, dass ihre Partnerin ihnen ihre sexuellen Bedürfnisse rücksichtslos aufgedrängt hat.
❙ Drei Männer sagten, ihre Partnerin habe sie zu Handlungen gedrängt, die sie nicht wollten.
❙ Ein Mann gab an, dass seine Partnerin ihn zu sexuellen Handlungen gezwungen hat, die er nicht wollte.
Abschlussbericht der Studie im Internet unter www.bmfsfj.de (unter: ƒ Forschungsnetz ƒ Forschungsberichte)