Sonntag, 27. August 2017

Die ersten buddhistischen Konzile – Theravada

Kurze Geschichte des Buddhismus - Wie sich die Lehre Siddharta Gautamas verbreitete {7:21}

Veröffentlicht am 09.10.2015
( aus Scobel: "Buddhismus im Westen" )
Etwa 500 vor Christus soll Buddha in Bodhgaya erleuchtet worden sein. Der Mahabodhi-Tempel ist der heiligste Ort des Buddhismus. Errichtet im zweiten Jahrhundert nach Christus gehört er zu den ältesten Kultstätten auf dem indischen Subkontinent. Bis zum heutigen Tag gilt der Tempel als das zentrale Heiligtum für die buddhistischen Gläubigen.
Von hier verbreitet sich die Lehre Siddhartha Gautamas - des Buddha - in viele Teile der Welt. Überliefert von seinen Schülern verbreitet sie sich von Indien ausgehend zunächst in ganz Südostasien und erobert schließlich die westliche Welt. Mittlerweile ist Buddhas friedfertige Lehre mit fast 400 Millionen Anhängern und Nacheiferern zur Weltreligion geworden. Die vielfältigen Schulen des Buddhismus unterscheiden sich durch ihre Berufung auf unterschiedliche Schriften.
Dabei gibt es vor allem zwei Hauptrichtungen: Der Theravada-Buddhismus orientiert sich ausschließlich am Pali-Kanon, den frühesten schriftlichen Aufzeichnungen des überlieferten Wortes von Buddha. Der Mahayana-Buddhismus dagegen akzeptiert auch andere, später entstandene Niederschriften, wie den Sanskrit-Kanon. Auf Sri Lanka oder Thailand hat sich der ursprüngliche, strenge Theravada-Buddhismus durchgesetzt. Seine Vermittlung obliegt den Mönchen. Die Theravada-Buddhisten verehren Buddha als den einzigen, sterblichen Lehrer. Das Ziel jedes Theravadin ist es, Arhat - ein Weiser - zu werden. Doch kein Laie, nur ein Mönch, kann Erleuchtung - etwa durch Armut und Entsagung – erlangen.

Anders handelt der Bodhisattwa, das "erleuchtete Wesen" im Mahayana-Buddhismus. Er will aus Mitgefühl allen Wesen zur Erlösung verhelfen - etwa durch Unterweisung. Deshalb ist das Verhältnis Lehrer- Schüler besonders eng. Meditation und Studium sind die Schwerpunkte dieser Schule, wie zum Beispiel die scharfe Debatte, eine Art argumentativer Disziplin zum Schärfen des Geistes. Eine Strömung des Mahayana, die buddhistische, tantrische und Elemente der Bön-Religion verbindet, bestimmt die Glaubensrichtung in Tibet. Sie beruft sich auf Übersetzungen verschiedener Sanskrit-Texte. Außerdem kommt dem Lama - dem geistigen Führer - eine besonders wichtige Rolle zu.
Lamas entstammen einer lückenlosen Folge von bewussten Wiedergeburten. Die Berühmteste ist der Dalai Lama. Über Korea und China gelangten verschiedene Formen des Buddhismus auch nach Japan. Große Bedeutung erlangte die Schule des Zen-Buddhismus. Neben züchtiger, körperlicher Arbeit und gemeinsamer Rezitation stehen im Zen-Buddhismus vor allem die Konzentration und strenge Meditation im Vordergrund. Eine grundlegende Praxis ist das lange Sitzen mit ineinander geschlagenen Beinen, das so genannte "Zazen". Durch das "In-Sich-Versinken" soll der Meditierende innere Ruhe und Leere erreichen, die "Verbundenheit mit allem", und so der Erleuchtung Schritt für Schritt näher kommen.

Sinnsuchende im Westen haben die buddhistische Lehre vor Hunderten von Jahren durch Reisen nach Asien oder von im Westen lebenden Exil-Buddhisten, vor allem vertriebenen Tibetern, übernommen. Der Buddhismus spricht weltweit immer mehr Menschen an, weil er - anders als die anderen großen Weltreligionen - keine strengen Dogmen kennt und keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit erhebt. Er stellt sich sogar der wissenschaftlichen Prüfung...

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Der Pali-Kanon ist die in der Sprache Pali verfasste, älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrredendes Buddha Siddhartha Gautama. Die Sammlung ist ein Buddhistischer Kanon und wird durch die Bezeichnung Pali-von anderen derartigen Sammlungen wie dem „Sanskrit-Kanon“ oder dem „Chinesischen Kanon“ unterschieden.
Die andere übliche Bezeichnung „Dreikorb“ ist eine wörtliche Übersetzung von Tipiṭaka (Pali) und Tripitaka (Sanskrit). Sie weist auf die Gliederung der Textsammlung in drei große Teile („Körbe“) hin. [Pali-KanonWikipedia, abgerufen am 27.08.2017]
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Die erste systematische Niederschrift erfolgte im 1. Jahrhundert v. Chr. in Ceylon. "Pali" ist eine Sprache, die mit dem "Sanskrit" verwandt ist.
Der Pali-Kanon gliedert sich in drei Bereiche oder "Körbe":
• der Korb der Ordensdisziplin ("Vinaya-Pitaka"), in dem die von Buddha selbst gegebenen Lebens- und Verhaltensregeln für die Mönche und Nonnen in seinem Orden,
• der Korb der Lehrreden des Buddha ("Sutta-Pitaka") – die Grundlage für die Geschichte seines Lebens und seiner Lehre, und
• der Korb der "höheren Lehre" ("Abhidhamma-Pitaka"), in dem die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert sind.
 [Pali-Kanon, Buddhismus – Schriften, ReligionORF.at]
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Verbreitung des Buddhismus: Dunkelorange: Ursprung, Orange: Buddhistische Mehrheit,
Gelb: Buddhistische Einflüsse, Roter Pfeil: Mahayana,
Grüner Pfeil: Theravada, Blauer Pfeil: Tantra-Vajrayana

[Quelle: Geschichte des Buddhismus, Wikipedia, abgerufen am 27.08.2017]

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Das erste buddhistische Konzil („der Fünfhundert“) soll der Überlieferung nach unmittelbar nach dem Verlöschen des Erleuchteten (483 v.u.Z) einberufen worden sein. Man einigte sich, dass die kommende Regenzeit (ab Juni) der rechte Zeitpunkt wäre und als Ort wählte man die Fläche vor den Sattapaṇṇi-Höhlen ("Siebenblatt-Höhlen", benannt nach dem duftenden Siebenblattbaum) am Nordhang des Vaibhāra-Berges bei Rājagriha (Rājagṛha, Pāli: Rājagaha), wo Ajātasattu, der Großfürst von Magadha eine pavillonartige Überdachung errichten ließ.
Die Überlieferung (Cullavagga XI des Vinaya-Piṭaka im Pāli-Kanon) berichtet, auf diesem Konzil sei der "Korb der Lehrreden" (pāli: "Sutta-Piṭaka", also die Lehre "dharma") und der "Korb der Ordensregeln" (pāli: "vinaya-Piṭaka", also die Ordensdisziplin der Mönche und der Nonnen) zusammengestellt worden. Der langjährige enge Vertraute des Buddha, Ānanda, der für sein hervorragendes Gedächtnis bekannt war, soll die Lehrreden (Sutta) wiedergegeben haben und Upāli, der für seine exzellenten Kenntnisse der Vorschriften bekannt war, den Vinaya (die Ordensregeln). Den Abhidharma (die "höhere Lehre", das scholastische System der Lehre) hat es zu jener Zeit noch nicht gegeben. [Buddhistische Konzilien, Erstes Konzil (Rajagriha), Wikipedia, abgerufen am 27.08.2017]
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Das zweite Konzil fand etwa 110 Jahre nach dem Erlöschen des Buddha in Vaiśālī (pali: Vesālī) statt. Für dieses ist ein Redakteur, zumindest des Vinaya, gesichert. Hauptzweck der Versammlung war jedoch, die „Häretiker“ der Mahāsanghika zur Räson zu bringen, was nicht erreicht wurde, als sich diese weigerten, die Beschränkungen der „Alten“ (Stahvira) anzunehmen. So bestand zum Beispiel die Streitfrage, ob ein Mönch Salz (nein: als Lebensmittel, ja: als Medizin) über Nacht besitzen dürfe.
Die erste Spaltung der Sangha geschieht, die Mahasanghika-Schule trennt sich von den Traditionalisten. Es geht um die Frage der Mahasanghikas, ob die Sutras und das Vinaya bereits als endgültig feststehen. Diese Spaltung kennzeichnet die ersten Anfänge des Mahayana-Buddhismus. [Buddhistische Konzilien, Erstes Konzil (Rajagriha), Wikipedia, abgerufen am 27.08.2017]
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zum Zweiten Konzil ist bei v. Brück zu lesen:
Wir kennen die Geschichte der einzelnen Abspaltungen nicht genau, und schriftliche Zeugnisse sind nur von einigen Schulen überliefert. Die erste größere Abspaltung ereignete sich auf dem sogenannten Zweiten Konzil von Vaiśālī, 100 Jahre nach dem Tod des Buddha (die Datierung ist abhängig vom Todesdatum), nach alter Datierung also 383 v.Chr., nach neuer Datierung ca. 270 v.Chr., also kurz vor Asokas Regierungsantritt. Die Spaltung betraf Meinungsverschiedenheiten bei der Interpretation der Mönchsregel:
• die Schule, die an der strengeren (alten) Auffassung festhielt, waren die Sthaviravādins (»die Lehre der Beharrenden«),
• diejenigen, die die Regel großzügiger auslegten und damit an neue Verhältnisse (die große Anzahl neuer Mitglieder des saṃgha in klimatisch und kulturell unterschiedlichen Gebieten) anpaßten, waren die Mahāsāṇghikas (»diejenigen, die den großen Orden repräsentieren«).
Letztere waren in der Mehrheit. Sie betrachteten den dharma, wie der Buddha gelehrt hatte, als ein Floß, das man zurückläßt, wenn man es benutzt hat. [Allagaddūpama Sutta MN 22] Sie hingen nicht so sehr am Wort, wohl aber am Geist der Mönchsregel, die für sie auch der Vergänglichkeit in der Zeit unterworfen war. Selbstverständlich veränderten sie keine zentralen Regeln oder Lehren des Buddha. Eine wichtige inhaltliche Differenz war aber die Frage nach dem Status des arhat: die Sthaviras behaupteten. daß ein Arhat vollkommen sei. während die Mahāsāṇghikas eine realistische Haltung erkennen ließen (aus entsprechenden Erfahrungen?), wenn sie erklärten, daß auch ein Arhat noch nicht frei von sehr subtilen Bewußtseinsverunreinigungen (kleśa) sei. [Michael v. Brück, Buddhismus – Grundlagen – Geschichte – Praxis, Gütersloher Verlagshaus, 1998, S. 142f.]
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Nach v. Brück [Quelle: s.o.] spalteten sich die Sthaviras Mitte des 3. Jh. v. Chr in zwei Gruppen: 1. die Sarvāstivādins und 2. die Vibhajyavādins.
Die Vibhajyavüdins schließlich ließen sich in Mittel- und Südindien nieder, nahmen das Päli als kanonische Sprache an und hielten ihre Tradition für die ursprüngliche und allein gültige. Deshalb nannten sie sich Theravādins (die Pāli-Form von Sthaviravādins, »die Älteren«). Eine Gruppe von ihnen gelangte um 230 v.Chr, nach Ceylon und gründete das Kloster von Anuradhapura. Dort konnten sie ihre Form des Buddhismus zum klassischen Theravāda ausbauen. [Michael v. Brück, Buddhismus – Grundlagen – Geschichte – Praxis, Gütersloher Verlagshaus, 1998, S. 147.]
dazu:
- Der Theravāda-Buddhismus lehrt nicht Hīnayāna (Franz-Johannes Litsch, Buddhismus aktuell 1/2013)

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Ein drittes Konzil, unter Leitung des Mönches Moggaliputta Tissa an dem nur die „Alten“ (= Theravadins) teilnahmen, hat während der Herrschaft und auf Veranlassung des Kaisers Aśoka (unsicher: um 268- unsicher: 232 v. Chr.) in Pātaliputra (heute: Patna) stattgefunden, auf dem noch letzte Ergänzungen zum Pali-Kanon (besonders Abidhamma) vorgenommen wurden. Der Hauptzweck war jedoch eine „Säuberung“ der Sangha. Im Vasumitra-Manuskript findet sich die Beschreibung fünf häretischer Punkte, die geklärt werden sollten. Es entstehen die Sarvastivadin und Vibhajjavadin-Schulen.
Historisch ist nicht gesichert, ob es eines oder mehrere „Dritte“ gegeben hat. Insbesondere beschreibt das Theravada-Dipavamsa einen anderen Verlauf.
Bald danach soll der Sohn des Kaisers, Mahinda, den Buddhismus nach Ceylon gebracht haben, wo unter König Vaṭṭagāmaṇī Abhaya (regierte von 89 bis 77 v. Chr.) der Pali-Kanon schließlich aufgezeichnet wurde. [Buddhistische Konzilien, Drittes Konzil (Pataliputra), Wikipedia]
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Terra X - Ashoka, der indische Krieger Buddhas [DOKU] {43:00}

Veröffentlicht am 20.09.2014
Er gilt als gnadenloser Kriegsherr - aber auch als Wegbereiter des Buddhismus: Ashoka, Herrscher der Maurya-Dynastie im 3. Jahrhundert vor Christus und einer der wichtigsten Regenten Indiens.



Doku Geschichte Indiens Deutsch 2013 {57:22}

Veröffentlicht am 19.08.2015
Dokumentation Deutsch.
aktualisiert am 04.09.2017