Samstag, 6. Februar 2016

Süchtig nach Arbeit: Wenn es nur noch den Job gibt

Die Arbeit stapelt sich, und trotzdem ist da der Wunsch nach noch einem Projekt: Arbeitssüchtige können nicht ohne ihren Job. Trotz der vielen Überstunden sind sie jedoch nicht immer produktiv.
Manche Menschen arbeiten viel. Und andere können gar nicht aufhören damit - sie sind süchtig. Nicht nach Alkohol oder Nikotin, nicht nach Pillen oder Drogen. Sondern nach ihrem Job.

Ähnlich wie der Burn-out ist die Arbeitssucht nicht allgemeingültig definiert. Das sagt Diplom-Psychologe Stefan Poppelreuter, der verschiedene Bücher zum Thema Arbeitssucht veröffentlicht hat. Zwischen 200.000 und 300.000 Betroffene gibt es Schätzungen zufolge.

Nicht jeder, der exzessiv arbeitet und viele Stunden im Büro verbringt, ist süchtig. "Vielmehr geht es darum, dass einen die Arbeit nicht mehr loslässt und man meint, die Welt bricht zusammen ohne die eigene Leistung", erklärt er. Psychologische Studien zeigen, dass Betroffene sich unwohl fühlen, wenn sie nicht schuften. "Arbeitssüchtige benötigen das Gefühl, permanent produktiv zu sein und gebraucht zu werden", erläutert Prof. Ute Rademacher, Dozentin an der International School of Management (ISM) in Hamburg.

mehr:
- Süchtig nach Arbeit: Wenn es nur noch den Job gibt (n-tv, 06.02.2016)