Dienstag, 29. März 2011

Strahlengefahr – Furcht ist stärker als Wissen

Radioaktive Strahlung ist gefährlich, ihre Grenzwerte zur Gesundheitsschädlichkeit und die langfristigen Folgen sind nicht leicht abschätzbar. Doch weit häufiger als der Körper leidet nach einer Reaktorkatastrophe die Seele.

Der Artikel bei der FAZ beschäftigt sich mit den psychischen Folgen eines Reaktorunfalls.

Sonntag, 20. März 2011

Das Asperger-Syndrom: Atomphysik im Kindergarten

Menschen mit Asperger-Syndrom jonglieren virtuos mit Fakten oder Zahlen – und sind doch soziale Krüppel. Jetzt soll die Untersuchung des Leidens helfen, soziales Verhalten zu verstehen.
mehr:
- MEDIZIN – Atomphysik im Kindergarten (Hubertus Breuer, SPON, 23.10.2000)

Freitag, 18. März 2011

Körper und Ich-Bewußtsein: Rubber Hand Illusion

In einem hochinteressanten Vortrag in Hannover berichtete Prof. Peter Henningsen vom Klinikum rechts der Isar in München von Versuchen über unsere Identitätsbildung. Er verwendet den Begriff »Embodied self«, um zu verdeutlichen, daß unser Ich zu einem großen Teil über die Identifikation mit unserem Körper »hergestellt« wird. In einigen kurzen Videos zeigte er, wie ein seesternähnlicher Roboter, der nur darauf programmiert ist, sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, erst einmal versucht seine Möglichkeiten zu eruieren. Die darauf folgenden Selbst-Bewegungs-Versuche sind für den Betrachter sehr beendruckend, erinnern sie doch an ein Baby-Lebewesen, das versucht, sich zu bewegen. Man wird dabei den Eindruck nicht los, daß es sich hierbei um ein Lebewesen handelt. Nachdem diesem Roboter ein großer Teil eines Armes entfernt wurde, macht er wieder eine Art Versuchsphase durch und bewegt sich dann »unter Mühen, aber brav« (so der Eindruck des Zuschauers) in die vorgegebene Richtung.

Starfish Self Modeling Robot {4:22}

Veröffentlicht am 17.08.2007

Das Video ist auf der Seite von Hod Lipson bei der Cornell University zu finden
Self Modeling Robotics: Movies and Pictures auf der Seite der Cornell University

Ein anderes Video zeigt eine Versuchsperson, die ihre beiden Unterarme vor sich auf einen Tisch legt, der linke Unterarm etwas nach links verrutscht und durch einen kleinen Paravent dem Blick der Versuchsperson entzogen. An die Stelle, an die bei symmetrischer Unterarmposition auf dem Tisch die linke Hand der Versuchsperson eigentlich liegen würde, wird eine Gummihand gelegt. Nun bestreicht ein Assistent beide linken Hände (also sowohl die reale linke Hand hinter dem Paravent wie auch die Gummihand) mit exakt den gleichen Pinselstrichen (also zum Beispiel einige Male den Zeigefinger, einige Male das Kleinfingerendglied, einige Male die Mittelhand quer). Die Versuchspersonen berichten danach irritiert, sie hätten, obwohl sie natürlich genau wußten, daß es sich um eine Gummihand handelte, diese mit der Zeit als zu sich gehörig empfunden. Wenn nun der Assistent sich der Gummihand mit einer Spritze näherte und die Versuchsperson den Eindruck bekam, im nächsten Moment würde der Assistent zustechen (in die Gummihand), konnte mittels der Kernspin-Tomographie ein erhöhtes Angstpotential nachgewiesen werden.

(Eine Quelle, auf die einige Apotheken-Seiten hingewiesen haben: When Right Feels Left: Referral of Touch and Ownership between the Hands – auf PlosOne)

Rubber hand illusion {2:20}

Veröffentlicht am 19.09.2007
Watch how you can trick your brain by stroking a fake rubber hand and your real hand at the same time. More: http://www.newscientist.com/channel/b...

Weitere youtube-Videos:
The Rubber Hand Illusion - Horizon: Is Seeing Believing? - BBC Two {3:12}

Veröffentlicht am 15.10.2010
http://www.bbc.co.uk/horizon

Horizon explores the strange and wonderful world of illusions - and reveals the tricks they play on our senses and why they fool us.

Rubber Hand illusion, take 1 {0:18}

Veröffentlicht am 30.04.2009
© Mehring Lab (https://www.neuro.uni-freiburg.de) at University of Freiburg, 2009. The video was directed and edited by Tobias Kauffmann and Dmitry Kobak. Everybody is welcome to use this video for any non-commercial purpose with proper attribution without asking us for permission.

The person in the green shirt thinks that rubber hand is his own left one, and is startled when rubber hand gets hit by a fork (though he knew that this hit was going to happen). "Brushing" was done for a couple of minutes before the hit.

Rubber Hand illusion, take 2 {0:15}

Veröffentlicht am 30.04.2009
© Mehring Lab (https://www.neuro.uni-freiburg.de) at University of Freiburg, 2009. The video was directed and edited by Tobias Kauffmann and Dmitry Kobak. Everybody is welcome to use this video for any non-commercial purpose with proper attribution without asking us for permission.

The person in the blue t-shirt thinks that rubber hand is his own left hand, and is strongly scared when rubber hand gets hit by a fork (this was completely unexpected for him). Note how he retracts his left arm, without even moving his right arm. "Brushing" was done for a couple of minutes before the hit.

Zurück zum selbstbewegenden Seestern-Roboter: Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß solche Roboter, die, um die zugewiesene Aufgabe lösen zu können, sich selbst und ihre Bewegungsmöglichkeiten zuerst einmal lernen müssen, ab einer bestimmten Komplexität der zu bewältigenden Teilschritte zwangsläufig eine Art von Bewußtsein bilden müssen. Das würde zur buddhistischen Grundannahme zurückführen, daß unsem Ich – wie die Tibeter es so schön ausdrücken – die konkrete Existenz fehlt. Unser Ich wäre in diesem Rahmen nichts anderes als das zwangsläufige Ergebnis eines sehr hohen Organisationsgrades.

Eine Geschichte zu diesem Thema schrieb schon Mitte der 60er Jahre der Physiker Frank Herbert unter dem Titel Ein Cyborg fällt aus (englischer Titel: Destination: Void). Ein Computer, der eine sehr komplizierte Aufgabe lösen soll, entwickelt Bewußtsein. Der letzte Satz im Buch (gesprochen vom Computer, der sich nun für Gott hält an die Besatzung) lautet, wenn ich mich recht erinnere: »Ihr könnt Euch überlegen, wie ihr mich anbeten wollt.«



Frank Herbert - Interview on TV {1:24}
Veröffentlicht am 13.11.2007
This is a TV interview that science-fiction author Frank Herbert gave during his last years. I don't know much more details on the actual date, and if anyone knows, please, tell me.

siehe auch die interessanten Pressemeldung »Existiert das Unbewußte?« des Klinikums rechts der Isar
(als Download)

Mittwoch, 16. März 2011

Versorgungsmanagement bei der BARMER GEK

Versorgungsmanagement bei der BARMER GEK


Sehr geehrter Herr Roth,

angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit psychischen Erkrankungen wird sich die BARMER GEK für ihre Versicherten mit diesem Krankheitsbild zukünftig noch stärker einsetzen. Eine Studie zeigt, dass Patienten mit unspezifischen Rückenbeschwerden und somatoformen Störungen deutlich wahrnehmbar unzufrieden am Arbeitsplatz sind. Darüber hinaus haben die Befragten der Studie ein erhöhtes Risiko, an Depressionen und Panikstörungen zu erkranken.

Ziel unseres Versorgungsmanagements ist es nun, zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Gespräch mit unseren betroffenen Versicherten zu suchen. Mit dem Programm beschreitet die BARMER GEK innovativ einen neuen Weg. Kunden, die wegen einer Depression oder anderer psychischer Störungen erkranken, werden nicht allein gelassen. Frühzeitige Kontaktaufnahme, persönliche Gespräche mit den Betroffenen und Vermittlung adäquater Behandlungsmöglichkeiten und Hilfsangebote kennzeichnen eine erstklassige, professionelle Fallsteuerung.

Indem wir dies tun, unterstützen wir die wichtigen Partner in der Behandlung unserer Versicherten, den Hausarzt- und/oder Facharzt. Das Fallmanagement soll ausdrücklich nicht die ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung ersetzen. Sehr wohl aber kann gezielte Aufklärung dazu beitragen, in einem bestimmten Stadium der Erkrankung, die richtige professionelle Hilfe zu bekommen.

Mit diesen Zeilen möchten wir Sie einerseits über das Angebot der BARMER GEK informieren. Andererseits möchten wir gern wissen, ob Sie – ggf. auch kurzfristig – freie Therapieplätze haben. In diesem Fall freuen wir uns über Ihre Rückmeldung mit beigefügtem Vordruck, welchen Sie uns gerne per FAX oder E-Mail übermitteln können.

Haben Sie Fragen, dann rufen Sie mich unter folgender Telefonnummer an 0511 30251 56-1268, ich freue mich auf Ihren Anruf.



Mit freundlichen Grüßen

zu 2,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom. 
Mobilfunkpreise können abweichen.


meine Antwort:

Sehr geehrte Frau U.,




ich bin so begeistert von dem neuen Weg, den Sie im Rahmen Ihrer erstklassigen und professionellen Fallsteuerung so innovativ beschreiten, daß ich Ihre schneidige und aussagekräftige Mitteilung sofort in meinen Blog gestellt habe, um sie einem möglichst großen, interessierten und hoffentlich gesunden, aber auch engagierten und fachlich kompetenten Leserkreis zugänglich zu machen.

Mit freundlichem Gruß



Zweieinhalb Monate Wartezeit für eine Psychotherapie (aerzteblatt.de vom 14. Februar 2011)
Die von der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung veranlasste und die Universität Duisburg ausgewertete Mitgliederbefragung ergab unter anderem eine durchschnittliche Wartezeit von 2,5 Monaten auf einen Therapieplatz und ein Durchschnittsalter der Psychotherapeuten von 53 Jahren.

Psychotherapeuten bieten im Durchschnitt 24,5 Behandlungsstunden pro Woche an, was ungefähr 36 Arbeitsstunden entspricht. Die Stundenzahl ist bei männlichen Psychotherapeuten größer (28,1) als bei weiblichen (23,0). Der steigende Frauenanteil unter den Psychotherapeuten könnte deshalb zukünftig zu einem geringeren Angebot an ambulanten Psychotherapiestunden führen.

An der Studie nahmen knapp 2.500 niedergelassene Psychotherapeuten teil, die Mitglied der DPtV sind. Die Rücklaufquote betrug 33,3 Prozent. Das Durchschnittsalter der befragten Psychotherapeuten lag bei 51,8 Jahren. 61,8 Prozent der Befragten waren Verhaltenstherapeuten, 30,9 Prozent hatten ihre Fachkunde in tiefenpsychologisch fundierten Verfahren und 3,4 Prozent in psychoanalytischen Verfahren. Über zwei Drittel waren Frauen. (aus der Mitteilung der Psychotherapeutenkammer NRW)

Hoher Frauenanteil und hohes Durchschnittsalter sind nur bedingt aussagekräftig, da es sich hier nicht um eine Zufallsstichprobe sondern um Mitglieder einer Psychotherapeuten-Vereinigung handelt. Trotzdem dürfte es nicht schwer sein, diese Faktoren auf den vergleichsweise geringen Verdienst für diese Arbeit zurückzuführen.


piet klocke "Die Rente" [4:20]

Hochgeladen am 21.10.2007
Umfassende Erklärung zum Gebrauch der Rentenversicherungen